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Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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den Kopf. »Ich habe sie dort zurückgelassen. Im Fluss. Als Köder. Der Jaguarmann interessiert mich nicht, der kann von mir aus dort verrotten. Aber Annabelle kann ich nicht vergessen. Ich hätte versuchen sollen, ihre Leiche zu finden.«
    »Ich habe sie gefunden«, sagte Dominic, »und sie begraben, wo kein Mensch, kein Tier und kein Jaguarmensch sie jemals finden wird. Ich habe auch alle Gerüche aus der Umgebung entfernt. Sie ist vor ihnen sicher.«
    Unendliche Erleichterung erfasste Solange, und sie lehnte sich wieder zurück und legte den Kopf an Dominics Brust. »Danke. Ich habe noch nie eine Frau im Tod allein gelassen. Ich tue mein Bestes, mich ihnen gegenüber anständig zu verhalten, selbst wenn ich sie nicht retten kann. Es hätte mir keine Ruhe gelassen, wenn sie nicht anständig begraben oder verbrannt worden wäre.«
    Dominic schlang die Arme um sie, direkt unter ihren Brüsten, und drückte sie an sich. »Es ist erledigt, sívamet – mein Herz. Du kannst jetzt ruhen.«
    Sie fühlte sich entspannt wie nie zuvor, die Anspannung war endlich von ihr abgefallen. In Dominics Armen war sie sicher, und als sie die Augen schloss, erlaubte sie sich, ein bisschen dahinzutreiben und einfach nur das Gefühl zu genießen, dass er bei ihr war. Das war es wohl, was andere Frauen empfanden: sich geliebt und wie ein Teil von jemand anderem zu fühlen.
    »Ich würde es nicht tun«, murmelte sie.
    »Was?«
    »Meine Narben entfernen lassen. Sie gehören zu mir, sind ein Teil von der Frau, die ich jetzt bin. Ich mag nicht wütend sein, und Töten macht mich krank. Manchmal frage ich mich, ob ich genauso schlecht bin wie diese Monster, aber in gewisser Weise hast du recht hinsichtlich der Narben. Ich bin nicht zerbrochen, habe mich nicht von ihnen benutzen und in etwas Schwaches und Hilfloses verwandeln lassen. Ich habe das Andenken meiner Mutter und meiner Stiefbrüder in Ehren gehalten und auch das unserer Freunde.« Sie strich mit den Fingern über ihren Arm und sah ihre Haut zum ersten Mal ganz anders. Wie einen Tribut, und nicht wie etwas Hässliches.
    »Du bist ein Geschenk, Solange. Ein erstaunliches, unschätzbar kostbares Geschenk.« Er schob ihr nasses Haar beiseite und strich mit den Lippen über ihren Nacken.
    Ohne ein weiteres Wort nahm er sie dann auf die Arme und trat mit ihr aus dem Becken. Solange öffnete den Mund, um zu protestieren. Das warme Wasser war ein schützender Kokon gewesen. Zum ersten Mal, soweit sie sich erinnern konnte, hatte sie sich geborgen gefühlt, und sie wollte nicht, dass das schon endete. Aber da war etwas Unnachgiebiges in Dominics Gesichtsausdruck. Die Furchen waren tief in sein Gesicht gegraben, seine Augen waren wieder von einem tiefen Blau und hatten etwas Besitzergreifendes, das sie insgeheim erfreute.
    In der Höhle hätte es eigentlich kalt sein müssen, und Solange wappnete sich schon gegen das Frösteln, doch die Luft war erstaunlich warm. Dominic hatte wieder einmal für Komfort gesorgt. Er stellte sie vor sich auf die Füße, nahm ein weiches Handtuch aus der Luft, auf die gleiche merkwürdige Weise, wie Karpatianer Kleidung herbeizaubern konnten, und rubbelte sanft ihren nassen Körper ab. Und das erfüllte sie wieder mit unerträglicher Verlegenheit.
    Er stand so dicht vor ihr, dass seine Hitze sie einhüllte, und sein Blick glitt über ihren Körper, als gehörte er ihm. Hatte er diese Worte nicht sogar benutzt? Er war langsam und methodisch, ließ sich Zeit und benutzte die Ecke des Handtuchs, um ihre Arme trockenzureiben, doch dann beugte er sich plötzlich vor, um mit der Zunge einen Tropfen Wasser von ihrer Brustspitze zu entfernen. Solange zuckte zusammen, als ein heißes Kribbeln sie durchlief und in einem scharfen Ziehen zwischen ihren Schenkeln endete. Dann spürte sie Dominics Mund auf den Bissspuren an ihrem Nacken, die er vorher schon verschlossen hatte, doch diesmal glitt seine warme Zunge so lange über das beschädigte Gewebe, bis es sich vollkommen glättete und sie nichts mehr davon spürte.
    »Du musst das nicht tun.« Sie fröstelte, nicht von der Kälte, sondern von seiner sinnlichen Berührung.
    »Du irrst dich, kessake «, berichtigte er sie. »Kein anderer Mann darf sein Mal auf meiner Frau hinterlassen. Er darf dich in keinster Weise verletzen. Ich muss dich heilen, oder ich könnte nicht mehr mit mir leben.«
    Sie wusste selbst nicht, warum, aber sie ließ ihn gewähren. Seine Berührung hätte irritierend sein müssen, und vielleicht war sie

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