Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)
es auch, weil sie erregend war – doch es kümmerte Solange nicht. Sie hatte noch nie so viel Aufmerksamkeit erfahren, geschweige denn von einem Mann, der so voll und ganz auf ihr Wohlergehen konzentriert war. Er gab ihr das Gefühl, schön und etwas Besonderes zu sein, fast wie eine empfindliche Blüte dort im Regenwald. Doch sie war es nicht, und das wussten beide, aber für diese wenigen Minuten, in denen er sie so liebevoll verwöhnte, wollte Solange nicht, dass es endete.
Es war wie ein Märchen. Sie schloss die Augen und überließ sich ganz der wunderbaren Erfahrung. Dominic Drachensucher war der perfekte Mann, ein Krieger mit faszinierenden Augen, die die Farbe wechseln konnten, und die vollkommene Ruhe im Auge eines Sturms. Er fand sie schön, obwohl sie, was ihr Aussehen anging, eine Katastrophe war. Aber er ließ es sie vergessen und schaffte es, dass sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben schön vorkam.
Dominic achtete auf jede Einzelheit, und wann immer er einen blauen Fleck oder einen bösen Kratzer entdeckte, senkte er den Kopf darauf und heilte ihn mit seinem Mund. Es war etwas sehr Erotisches, obwohl sie nicht glaubte, dass das seine Absicht war. Seine Aufmerksamkeit galt ihrer Gesundheit, nicht ihrer Nacktheit. Seine Zunge fand einen Einstich am Ende ihres Rückens und mehrere andere an ihrem Po, und während er jeden einzelnen versorgte, hielt er ihre Hüften fest, damit sie stillhielt.
Solange hatte Mühe, halbwegs ruhig zu atmen, und war froh, dass er hinter ihr stand, damit sie seinen Körper nicht bewundern musste, der für sie von vollkommener Schönheit war. Sie hatte keine Ahnung, was nach dieser Begegnung mit ihm geschehen könnte, aber sie würde den Moment genießen und ihn für immer in ihrem Herzen und ihrer Erinnerung bewahren. Dominic bewegte sich langsam im Kreis um sie herum, bis er wieder vor ihr stand. Diesmal beugte er sich vor und hauchte einen Kuss auf ihre zitternden Lippen.
Dann ließ er sich ganz plötzlich vor ihr auf die Knie fallen. Solange war wie erstarrt, zu keiner Bewegung fähig und außerstande, Luft zu holen. Was machte ein Mann wie Dominic auf den Knien vor ihr? Das passte doch so gar nicht. Sie konnte Seite an Seite mit ihm kämpfen und sich ihm ebenbürtig fühlen, ungeachtet dessen, dass er ein unübertrefflicher Krieger war. Aber hier, in dieser Situation, war sie ihm nicht ebenbürtig. Nicht, wenn sie allein waren. Sie wollte protestieren, zurücktreten und ihn verwöhnen, doch sie hatte keine Ahnung, wie.
»Ich kann das nicht«, gelang es ihr zu sagen. Ihre Stimme war nicht ihre eigene, nur ein zittriges Geräusch, aus dem Furcht und Unsicherheit sprachen.
Er blickte zu ihr auf, und seine Augen waren so dunkel vor Verlangen, dass sich ihr Herz verkrampfte. Es lag etwas sehr Bezwingendes in der Art, wie er sie ansah. Als Jaguar war sie an direkte Blicke gewöhnt – doch das waren die unbewegten eines Raubtieres. Dominic dagegen schaute sie an, als wäre sie die begehrenswerteste Frau der Welt – als gehörte sie ganz und gar ihm. Sie schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippe, um ihn nicht wieder mit dem Einwand zu verärgern, dass sie es nicht war.
»Du verdienst viel mehr.« Zaghaft berührte sie das seidene Haar, das so schwarz und glänzend war wie das in der Sonne schimmernde Gefieder eines großen Raben. »Ich kann nicht das sein, was du brauchst.«
»Ich verdiene dich«, entgegnete er so sanft wie immer. »Ich brauche das …« Er beugte sich vor und fing die Wassertropfen auf, die über die klaffende, hässliche Wunde an ihrer Hüfte rannen.
Ein leiser Schrei entrang sich ihr bei dem Kontakt mit seinem Mund, der Wellen der Hitze durch ihren Körper sandte. Sein langes, kühles Haar, das ihre Schenkel streichelte, löste solche Feuerströme in ihren Beinen aus, dass Solange vielleicht gefallen wäre, wenn sie sich nicht schnell an seinen Schultern festgehalten hätte. Er war stark wie ein Felsen, jemand, an den sie sich anlehnen konnte, wenn sie sich einfach fallen ließ. Und vielleicht war er ja schon die ganze Zeit ihr Halt gewesen.
Seine Hände spreizten ihre Schenkel. Er sagte kein Wort, brachte sie nur in die Stellung, die er wollte. Sein Atem berührte sie zuerst. Ihr Herz hämmerte so laut, dass es in der ganzen Höhle zu hören sein musste. Unendlich behutsam strich er mit der Zunge über jede noch so kleine Verletzung und jeden Kratzer, und als er wieder zu den Stichen an ihrem Rücken und Po gelangte, hätte sie weinen
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