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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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Robertsson, dem »weißen« Zeitungsboten, geschickt. Auch das erschien ihm dringend erforderlich.
    Im Treppenhaus roch es nach Zwiebeln und Mörtel, Salz, Feuchtigkeit, Eisen, Blut. Der Fahrstuhl war frisch renoviert, das Graffiti an den Wänden war neu und auf dem Spiegel standen herzliche Grüße von einem Unbekannten.
    Robin öffnete nicht auf ihr Klingeln. Winter rief durch die Tür. Eine der anderen beiden Türen wurde geöffnet, und ein älterer Mann schaute heraus. Er trug Hosenträger, eine graue Strickjacke über einem weißlichen Hemd und eine Gabardinehose, er sah aus, wie man sich einen alten Mann vorstellt.
    »Wir möchten zu Robin Bengtsson«, sagte Halders.
    Der Mann nickte, vielleicht hatte er es gehört, vielleicht auch nicht.
    »Haben Sie ihn kürzlich gesehen?«, fragte Halders.
    »Da herrscht ein ständiges Kommen und Gehen«, antwortete der Mann.
    Halders sah Winter an. Dann ging er über den Steinfußboden zu dem Mann.
    »Waren noch mehr Leute an seiner Tür?«, fragte er.
    Der Mann nickte. Er roch schwach nach Alter, dieser süßliche Geruch, der entsetzlich werden kann, wenn er sich mit Uringeruch mischt, aber das war hier nicht der Fall. Auf dem Namensschild an der Tür stand Bergkvist, ein klassischer schwedischer Name für einen alten Mann.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Halders. »Dass ihn noch mehr Leute besucht haben?«
    »Ich habe es gesehen«, antwortete Bergkvist. Halders bemerkte den Spion in der Tür. »Er ist gekommen und gegangen.«
    »Gekommen und gegangen? Wer ist gekommen und gegangen?«
    »Der Junge, der hier gewohnt hat. Ist mitten in der Nacht gekommen und gegangen.«
    »Waren Sie mitten in der Nacht auf?«
    »Nein, ich habe es gehört. Und …«
    »Haben Sie noch eine andere Person außer Robin gesehen?«, unterbrach ihn Halders.
    »Es war wie ein Schatten … sie haben sich im Dunkeln im Treppenhaus unterhalten. Das habe ich gesehen. In seinem Flur war es hell. Und dann ist er hineingegangen … und die Tür wurde geschlossen.«
    »Wann war das?«, fragte Winter.
    »Das ist mehrere Male vorgekommen.«
    »Wann das letzte Mal?«
    »Heute Nacht«, sagte Bergkvist.
    Halders schaute zu Robins Wohnungstür. Winter hatte bereits das Einbruchwerkzeug hervorgeholt. Es dauerte zehn Sekunden, dann war die Tür offen. Ringmar stand mit gezogener Pistole daneben. Winter trat die Tür auf, und sie waren drinnen. Winter schrie »Polizei«, es klang seltsam gedämpft, wie ein erstickter Schrei. Die Jalousien in der Wohnung waren heruntergelassen, was sie sehen konnten, lag im Dunkel.
    Halders rief »Robin« und machte einige Schritte in den Flur, die Türen waren weiter hinten, die Zimmer oder das Zimmer, am Ende des Flurs sahen sie das Wohnzimmer, der Wohnungsgrundriss erinnerte an das Haus in Amundövik, so sonderbar das auch wirken mochte, es gab sogar links vom Flur einen Raum. Bis dahin war es nicht weit, einen Meter, was ist das für ein Geräusch, irgendetwas ist eingeschaltet, das ist der Fernseher, es klingt wie eine Wiederholung, Wiederholungen haben ihren eigenen Ton, unabhängig vom Inhalt, seltsam feierlich, etwas aus der Vergangenheit, es ist jetzt sehr laut, jetzt höre ich es, vorher haben wir es nicht gehört, keiner von uns.
    Der Bildschirm flimmerte in dem dunklen Zimmer, Gesichter wechselten sich mit Szenen aus Wäldern, von Bergen, am Wasser ab, Bilder in einem kalten einsamen Licht, so kalt wie der immer noch totgeborene Frühling dort draußen. Winter nahm das alles innerhalb von Sekunden wahr und sah gleichzeitig den Körper, der auf dem Bett lag. Er war nicht zugedeckt, trug nur seine einfache Kleidung, Klamotten für kleine Handlanger, die dorthin gegangen sind, wohin sie nicht hätten gehen sollen, in irgendetwas geraten waren, in das sie nicht hätten geraten sollen, etwas gesehen hatten, was sie nicht hätten sehen sollen, dort gewesen waren, wo sie nicht hätten sein sollen.
    »Scheiße, ich hätte ihn nicht laufen lassen dürfen«, sagte Ringmar.
    »Hättest du ihn am Schreibtisch festbinden sollen?«
    »Irgendetwas.«
    Robin in seinem neugeborenen Tod sah aus wie eine Frau oder ihre Kinder in einem Haus am Ende der Welt. Jemand hatte mit seinem Körper das Gleiche angestellt wie mit ihren Körpern. Dieselbe Person hatte es getan. Den Tathergang herauszufinden, war Torstens Job. Winter trat näher ans Bett, um seinen Job zu tun.
    »Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass es heute Nacht passiert ist«, sagte Halders mit einem Blick auf die

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