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Das dunkle Netz der Lügen

Das dunkle Netz der Lügen

Titel: Das dunkle Netz der Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Kaffke
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sich Lina schon wieder ein wenig beruhigt.
    Dietrich nahm ein Gewehr und schulterte es, den Revolver steckte er in den Gürtel, nachdem er sich angesehen hatte, wie er geladen und entsichert wurde. Die Duellpistolen gab er Lina und Finchen, eigentlich mehr damit sie etwas hatten, woran sie sich festhalten konnten. Er schaute Zita an und dann fragend Frau Borghoff. Als die nickte, reichte er Zitadas zweite Gewehr. «Nur weil die Chefin dir vertraut. Aber ich warne dich   …»
    Zita schaute ihn fest an: «Ihr könnt mir vertrauen. Ich schwöre es beim Leben meiner Tochter.»
    «Gut, dann los. Wo geht es in diese Gänge hinunter?», fragte er.
    «Wir müssen in die Altstadt», sagte Zita, doch Lina schüttelte den Kopf. «Dietrich, wir werden noch einen schweren Hammer mitnehmen. Du musst eine Mauer einschlagen.»
     
    Lina, Zita, Finchen und Dietrich machten sich auf den Weg zur katholischen Kirche St.   Maximilian. Rasch fand Lina die hinter Gebüsch verborgene, grob gemauerte Wand. «Hier?», fragte Dietrich.
    «Ja, dort geht es hinunter. Ich hoffe, dass sie nicht noch mehr Durchgänge zugemauert haben.»
    Die Wand erwies sich als nicht sehr widerstandsfähig. Trotzdem waren einige Nachbarn aufgewacht und schimpften, dass sie die Polizei holen würden. Nur zu, dachte Lina, nur zu. Rasch stiegen die vier in den Gang, der sich hinter der Öffnung auftat.
    «Wohin jetzt?», fragte Finchen. Sie hatte eine Laterne in der Hand und versuchte, etwas in der Dunkelheit zu erkennen. «Zum Haus der Wienholds?»
    «Was genau hatte die Bande vor?», fragte Lina Zita.
    «Sie wollen die Stadt verlassen. Kellerer sagte etwas von Booten.»
    «Und das war in der Altstadt?»
    Zita überlegte. «Eher am Rande der Altstadt.»
    «Dann sind sie sicher in dem Gang, der bis zur Ruhr hinunterführt», sagte Lina.
    Finchen nickte. «Vielleicht haben sie die Polizeidiener und auch den Commissar in den nördlichen Gang geschafft, damitihnen nichts im Weg ist.» Sie hatte als Kind in den Schmugglergängen gespielt und kannte sich gut aus. «Es gibt einen Ost-West-Tunnel, von dem sich der Gang zur Ruhr verzweigt. Wenn die Verbindung noch offen ist, könnten wir hinter sie gelangen und überraschen.»
    «Ihr wollt wirklich kämpfen?», fragte Zita.
    «Man muss es doch versuchen!», sagte Finchen.
    Sie gingen los, Finchen mit ihrer Laterne voran, dann folgten Lina und Zita, den Schluss bildete Dietrich. Da sie Rücksicht auf Lina nehmen mussten, kamen sie recht langsam vorwärts. Finchen hielt plötzlich an. Sie nahm die Laterne hoch, schüttelte dann aber den Kopf. «Hier ist es noch nicht.»
    Wenig später hatten sie Glück. Der Gang war zwar tatsächlich zugemauert worden, aber man hatte wohl am Mörtel gespart, denn ein Teil der Wand war schon wieder eingefallen. Dietrich hatte die Öffnung schnell vergrößert, sodass sie hineinschlüpfen konnten.
    Dieser Gang schien sich endlos zu ziehen. Und Finchen lief dann auch prompt vorbei an der Öffnung nach Süden. Es war Dietrich, der entdeckte, dass sich einige Steine von der ursprünglichen Ausmauerung unterschieden.
    «Dietrich», sagte Lina. «Ich weiß nicht, wie nah wir ihnen sind. Kannst du die Wand auch leise einreißen?»
    «Ein, zwei Schläge werden es schon sein müssen», sagte er. Und dann hieb er zu.
     
    Mina und Kellerer waren die Letzten, die den Gang zu den Booten hinunterliefen. Mina trug einen Korb mit Deckel, aus dem ein leises Wimmern kam. Resi. Alle anderen Bandenmitglieder hatten bis zuletzt die Boote beladen und gingen nun mit den letzten Säcken voller Silbersachen voran. Doch plötzlich gab es weiter vorne ein großes Geschrei. «Polizei!», schrie einer. «Sie sind bei den Booten!»
    Während seine Leute in den Gang zurückdrängten, zischte Kellerer Mina zu: «Das kleine Flittchen hat uns verraten.»
    «Dann wird sie ihr Kind nie wiedersehen.» Mina zog ihn in einen anderen Gang. «Es gibt noch mehr Ausgänge, Mathis.»
    «Was ist mit meinen Leuten?», fragte er.
    «Die musst du opfern.»
    Den Gang, in dem sie sich jetzt befanden, kannte Mina gut. Von hier aus war sie selbst mit dem verletzten Reppenhagen vor sechs Jahren geflohen.
    Einmal nahm sie einen falschen Abzweig, doch dann erkannte sie die Kreidezeichen wieder, die sie beim letzten Mal hinterlassen hatten. Sie würden direkt in der Altstadt, ganz in der Nähe des Marktplatzes, an die Oberfläche kommen. Aber dann standen sie plötzlich vor einer grob gemauerten Wand.
    «Zugemauert», flüsterte Mina. «Der Gang

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