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Das Dunkle Netz Der Rache

Das Dunkle Netz Der Rache

Titel: Das Dunkle Netz Der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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Eugene van der Hoeven Feinde hatte? Hatte er Streit mit jemandem?«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Ich habe vier Jahre für den Mann geputzt, aber ich weiß fast gar nichts über ihn. Er war ordentlich, höflich und hat mir immer einen üppigen Weihnachtsbonus gezahlt. In Haudenosaunee hatte er nie Besuch, abgesehen von seiner Familie – seine Schwestern und sein Vater, als der noch lebte.« Sie zögerte. »Ich habe mir Gedanken gemacht, ob Millie van der Hoeven in etwas Schlimmes verwickelt sein könnte.«
    Kevin sah von seinem Notizblock auf.
    »Aber vermutlich weiß dein Chief schon darüber Bescheid. Ich habe heute Morgen mit Ms. Fergusson darüber gesprochen, und sie sagte, sie sei mit dem Chief befreundet und würde ihm davon erzählen.« Sie streckte das Bein aus und zog das andere hoch. »Seit Millie gegen Ende des Sommers herkam, habe ich diese Broschüren von der Planetenbefreiungsarmee gefunden.«
    Kevin wirkte beeindruckt.
    »Hast du von denen gehört? Eine üble Truppe. Na ja, auf jeden Fall habe ich mir Sorgen gemacht. Millie ist so eine total überzeugte Erdmutter. Außerdem fand ich es immer seltsam, dass sie ihr Haus in Montana einfach verlassen hat, um zu ihrem Bruder zu ziehen.«
    »Hat sie jemals von ihrer Abreise gesprochen?«
    »Nein. Ist das nicht komisch? Da fragt man sich doch unwillkürlich, ob sie ihr anderes Haus nicht verlassen musste. «
    »Hm.« Er blätterte seine Notizen durch. »Noch etwas, das du mir sagen möchtest?«
    Die unschuldige Frage traf sie wie ein Schlag in den Magen. Sie schüttelte den Kopf.
    »Okay.« Er klappte den Block zu. »Sieht so aus, als sei Randy einer der Letzten gewesen, die oben waren, bevor Mr. van der Hoeven getötet wurde, deshalb möchten wir so rasch wie möglich mit ihm sprechen. Sag ihm Bescheid, wenn er nach Hause kommt, okay?«
    Sie nickte. »Ich bring dich raus«, sagte sie und erhob sich von der Couch, angenehm überrascht, dass ihre Beine nicht zitterten. An der Haustür streckte sie den Arm nach dem Türknauf aus, versperrte ihm so den Weg und lächelte ihn von unten an. Er errötete wieder. »Denk mal darüber nach, was ich über Denise gesagt habe, hm?«
    Er murmelte irgendetwas, und sie öffnete ihm die Tür.
    Gerade rechtzeitig, um Reifen auf dem Kies knirschen zu hören. Sie und Kevin sahen zu, wie der Pick-up ihres Mannes neben dem Streifenwagen von Officer Flynn parkte.
    Kevin drehte sich zu ihr um.
    Skinny Flynnie, ermahnte sie sich. Skinny Flynnie.
    »Hey«, bemerkte er fröhlich. »Randy ist zu Hause.«

15:10 Uhr
    »Deine Vatergüte hast du lassen fließen, ob wir dich schon oft verließen. Hilf uns noch, stärk uns doch!«
    »Nein! Nein! Tenöre – ihr sollt wie Trompeten klingen! Nicht wie Kazoos!«
    Clare, die gerade einen Stuhl aufklappte, hielt inne. »Ich finde, das klang ziemlich gut«, sagte sie zu Terry McKellan.
    Er klappte einen weiteren Stuhl auf und zog ihn zu einem der runden Tische. »Ich auch. Allerdings ist mein Musikgeschmack lausig.«
    »Unsinn«, sagte Courtney Reid, die ein Tischtuch zwischen ihnen ausbreitete. Der großzügige Faltenwurf verwandelte den zerschrammten Klapptisch in weißleinene Eleganz. »Ich bin sicher, dass Ihr Musikgeschmack ganz ausgezeichnet ist. Wie heißt Ihre Lieblingsgruppe?«
    »Herman’s Hermits.«
    Clare und Courtney sahen sich an. »Sie haben recht«, sagte Clare. »Ihr Musikgeschmack ist wirklich fürchterlich.« Sie entwirrte einen letzten Stuhl und schob ihn unter die schneeweißen Wogen. Tische und Stühle um sie herum warteten darauf, dass Leinen und Porzellan und Silber ihren Zauber entfalteten. »Courtney«, sagte sie, während sie die dicken Stapel Tischtücher und Servietten beäugte, die auf einem der ungedeckten Tische aufgehäuft waren. »Soll ich Ihnen dabei helfen?«
    Sie konnte sehen, wie Courtney die Schlammspritzer und Flecken auf ihrer Kleidung katalogisierte. Sie widerstand dem Drang, ihre Hände zu verstecken. Gott allein wusste, wie ihre Fingernägel mittlerweile aussahen.
    »Nei-ein«, erwiderte Courtney in der glaubwürdigen Imitation eines Menschen, der ernsthaft versucht ist, ja zu sagen. »Ich denke, ich schaffe das schon. Und Sabrina ist ja bald in der Küche fertig. Sie kann mir helfen. Ich bin sicher, Sie möchten …« Sie machte eine unbestimmte Geste, die sowohl »ein Buch über Theologie lesen« als auch »sich mit Lysol abschrubben« bedeuten konnte.
    »Okay. Danke. Ich muss auch wirklich dringend alles für heute Abend vorbereiten.«
    »Was ist

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