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Das Dunkle Netz Der Rache

Das Dunkle Netz Der Rache

Titel: Das Dunkle Netz Der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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ihres Mannes erwiderte, war zu konzentriert, um einzustimmen. War das ein Bluterguss in Randys Gesicht? Ein Kratzer auf dem Handrücken?
    »Hey«, sagte Kevin. »Ich bin vorbeigekommen, um dich und Lisa zu fragen, ob euch etwas Verdächtiges aufgefallen ist, als ihr oben in Haudenosaunee gewesen seid.«
    In Randys Miene flackerte etwas, und zum ersten Mal kam Lisa der Gedanke, dass es zwischen Eugene van der Hoevens Tod und seiner Anwesenheit dort eine Verbindung geben konnte. Sie sah ihn an, diesen Mann, den sie seit der sechsten Klasse kannte, und fragte sich, wozu er fähig war. Wenn er eine Frau bewusstlos schlagen konnte …
    »Was meinst du mit verdächtig?«, fragte Randy.
    »Anders als sonst.«
    »Nichts. Gar nichts. Außer dass Lisa nicht dort war.«
    Sie drückte seine Hand. »Du hast vergessen, dass ich dir gesagt habe, du bräuchtest mich heute nicht abzuholen, stimmt’s?«, sagte sie, ihr neckischer Ton ebenso falsch wie sein Lächeln.
    »Äh, ja.«
    »Hast du irgendwelche anderen Fahrzeuge gesehen?«
    Seine Hand in der ihren erstarrte. »Worum geht es überhaupt?«
    »Hast du irgendwelche anderen Fahrzeuge gesehen? Anzeichen dafür, dass noch jemand dort war?«
    Wieder lief die Zeit langsamer. Sie konnte erkennen, dass Randy wie wild nachdachte, sich fragte, welches die richtige Antwort war. Kevin hatte gesagt, Randy sei einer der letzten Menschen, die Mr. van der Hoeven lebend gesehen hatten. Wichtig war nun, nicht die letzte Person zu sein, die ihn lebend gesehen hatte.
    »Oh, Schatz, es ist so schrecklich«, platzte sie heraus. »Mr. van der Hoeven ist ermordet worden.«
    Randy klappte der Mund auf. Er zog seine Hand weg und starrte sie an, als hätte sie Suaheli gesprochen. »Er ist was?«
    In diesem Moment war Lisa so glücklich wie nie zuvor. Was immer er getan hatte, mit Mr. van der Hoevens Tod hatte Randy nichts zu tun. Ihre Stimme zitterte von der Anstrengung, ihre schwindelerregende Erleichterung zu verbergen, deshalb klang sie, als versuche sie, sich zusammenzureißen, als sie antwortete: »Die Polizei glaubt, dass es passiert ist, nachdem die Rettungsmannschaft das Gelände verlassen hat. Warst du dort, nachdem alle anderen gefahren waren? Wenn du etwas weißt, könnte es dabei helfen, den zu finden, der …« Ihre Stimme brach.
    »Oh. Wow.« Randy wandte sich an Kevin Flynn, der erneut sein kleines Notizbuch aufgeklappt hatte.
    »Hast du irgendwelche anderen Fahrzeuge gesehen?«, fragte Kevin zum dritten Mal.
    »Ja«, erwiderte Randy. »Wahrscheinlich gehörten sie den Männern der Suchmannschaft. Ich bin Chief Van Alstyne begegnet, und er sagte mir, dass van der Hoevens Schwester vermisst wird.«
    Kevin fuhr fort. »Hast du Eugene van der Hoeven gesehen, als du dort warst?«
    »Ich habe niemanden gesehen. Ich bin auf der Suche nach Lisa ein bisschen herumgelaufen. Ich habe ein paarmal nach ihr gerufen, aber niemand hat geantwortet.«
    »Randy!«, platzte sie entrüstet heraus, als käme es noch darauf an, was Mr. van der Hoeven denken könnte.
    »Tut mir leid, Schatz.« Er sah Kevin an und zuckte die Schultern. »Falls jemand dort war, haben sie sich ruhig verhalten.«
    »Okay.« Kevin klappte das Notizbuch zu. »Danke, dass ihr euch Zeit genommen habt.« Er ging auf seinen Wagen zu. Hielt inne, als wäre ihm ein Gedanke gekommen. Er drehte sich zu Randy um. »Kennst du Becky Castle?«
    Randy schwieg. Er hatte wieder Lisas Hand ergriffen und drückte sie fester als je zuvor.
    »In der Schule war eine Becky Castle ein paar Jahrgänge über uns.« Lisa war erstaunt, wie normal sie klang. Falls sie das hier überstand, würde sie nach Hollywood gehen. Sie war eine höllisch gute Schauspielerin.
    »Castle«, sagte Randy. »Ist sie mit Ed Castle verwandt? Ich habe für ihn gearbeitet. Letztes Jahr.«
    Lisa suchte nach einer plausiblen Frage. »Wird sie verdächtigt?«
    »Ach nein. Nur so eine Idee von mir.« Kevins Blick war abwesend. »Danke«, sagte er vage.
    »Denk dran, Denise anzurufen«, sagte Lisa.
    Kevin wurde unter seinen Sommersprossen puterrot und kehrte auf die Erde zurück. Er murmelte irgendetwas, winkte und marschierte zu seinem Wagen.
    Lisa wartete, bis er die Einfahrt verlassen hatte und nicht mehr zu sehen war, ehe sie sich an Randy wandte. »Ab ins Haus. Sofort«, zischte sie. »Wir müssen reden.«

15:25 Uhr
    Clare versuchte zu entscheiden, an wen Willard Aberforth sie erinnerte. Er war groß, mehrere Zoll größer als Russ, und damit ein Mitglied der Zwei-Meter-Liga. Doch

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