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Das dunkle Schweigen: Denglers zweiter Fall (German Edition)

Das dunkle Schweigen: Denglers zweiter Fall (German Edition)

Titel: Das dunkle Schweigen: Denglers zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schorlau
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schwäbische Spezialität.«
    »Kommt aus Idar-Oberstein«, mischte sich Martin Klein ein, »hab ich da schon mal gegessen.«
    Dengler lehnte sich zurück und sah Harder an.
    »Haben Sie etwas über die Firma Sternberg Befestigungssysteme erfahren können?«, fragte er.
    Harder nickte.
    »Alteingesessene Firma«, sagte er, »fertigt Spezialschrauben und Spezialdübel. Und Spielzeug aus Kunststoff. Spielzeug aus dem gleichen Material wie die Dübel. Fügt sich klug zusammen. Sie verdienen viel Geld mit einem Laufrad für Kleinkinder, in blauer Farbe, das man in jedem Spielzeugladen kaufen kann. Ist seit Jahren der Renner.«
    »Also gesund, alles in Ordnung?«
    »Na ja«, sagte Harder.
    In diesem Augenblick servierte der Mann mit dem Pferdeschwanz das Essen.
    Dengler schmeckten die Linsen mit Spätzle vorzüglich. Sie waren frisch zubereitet. Auch Klein und Harder nickten sich anerkennend mit vollem Mund zu.
    Schließlich trank Harder einen Schluck Bier.
    »Wie ich gehört habe, steht die Firma Sternberg vor der Markteinführung eines neuen Produktes. Ein Großprojekt. Im Bereich Spielzeug, sagt man.«
    Die Stäbchen.
    Harder fuhr fort: »Sie haben viel Geld auf diese Karte gesetzt. Für ein mittelständisches Unternehmen bedeutet die Einführung eines neuen Produktes ein weitaus höheres Risiko als für ein großes.«
    »Wie hoch schätzen Sie das Risiko?«
    »Das weiß ich noch nicht genau. Ich brauche dazu noch ein oder zwei Tage.«
    »Fein«, sagte Martin Klein, »dann gehen wir wieder hierhin.«
    Die drei Männer wandten sich ihren Tellern zu.

[ Menü ]
    34. Zwischen den beiden Tunneln
    Zwischen den beiden Tunneln und links der Brücke über dem Fluss entdeckte Blackmore einen allein stehenden Bauernhof. Er bestand aus dem Wohnhaus, einem Stallgebäude mit einer Tenne darüber sowie einem Geräteschuppen. Die drei Gebäude standen einander zugewandt, und auf dem Hof in der Mitte war deutlich eine große Hundehütte zu sehen.
    Mit einem großen Hund an der Kette.
    Ein deutscher Schäferhund.
    Der Köter bellte sofort, als Blackmore sich näherte.
    Blackmore zog sich in die nahen Büsche zurück und wartete die Dunkelheit ab.
    Doch in dieser Nacht wurde es nicht dunkel.
    Der Horizont war erleuchtet vom brennenden Bruchsal. Die Flammen zeichneten orangefarbene Muster an den Himmel, die ganz anders aussahen als die Sonnenuntergänge, die Blackmore kannte. Gemischt mit dunklem Rauch.
    Bedrohlich sah diese Farbe aus.
    Der Hund bellte, als Blackmore sich im Dunkeln erneut anschlich.
    Diesmal zog er sich nicht zurück. Er zerrte seine Pistole aus dem Halfter. Und wartete.
    Ein Mann kam aus dem Wohnhaus. Er redete in beruhigendem Ton auf den Kettenhund ein.
    Doch der Schäferhund bellte weiter. Wie von Sinnen.
    Blackmore zog sich erneut in das angrenzende Unterholz zurück, und der Hund wurde still.
    Auf der Wiese saß eine Katze geduldig vor einem Mauseloch. In der orange gefärbten Dunkelheit sah Blackmore ihre Silhouette.
    Er rief die Katze.
    Das Tier drehte nur kurz und desinteressiert den Kopf in seine Richtung. Dann konzentrierte es sich wieder auf das Mauseloch.
    Blackmore sang für sie den Blues, den er als Kind schon gerne gesungen hatte.
    I'm broke and I'm hungry
    Bäuchlings kroch er auf die Katze zu.
    Als sie wieder den Kopf hob, hielt er inne, aber er sang weiter. Die Katze konzentrierte sich wieder auf das Mauseloch, und Blackmore robbte weiter in ihre Richtung.
    Als er noch drei Meter von der Katze entfernt war, schob er sich nur noch Zentimeter für Zentimeter vor.
    Dann war sie in seiner Reichweite. Er streckte die linke Hand aus, als wolle er die Katze streicheln. Sie ließ es sich gefallen. Er packte sie. Mit der Rechten schlug er ihr mit aller Kraft auf das Genick. Das Tier war sofort tot.
    * * *
    s
    Diesmal näherte er sich dem Anwesen in schnellen Sprüngen. Den Geräteschuppen als Deckung nutzend.
    Der Hund war außer sich, bellte wie verrückt und rannte auf ihn zu, doch die Kette riss ihn wieder zurück.
    Blackmore kannte nun den Bewegungsradius, den die Kette dem Schäferhund ließ.
    Direkt vor das bellende Tier warf er einen Fleischbrocken.
    Kein Bellen mehr. Nur noch Schmatzen und Schlingen.
    Er warf ein zweites Stück hinterher.
    Schmatzen und Schlingen. Er wartete.
    Der Schäferhund blickte ihn erwartungsvoll an und jaulte leise.
    Still! Blackmore presste beschwörend den Zeigefinger auf die Lippen.
    Es wird lange her sein, dass dieser Hund das letzte Mal mit Fleisch gefüttert worden

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