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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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seinem Harem so zwei oder drei Frauen pro Woche, und Araminta scheint sich seit ihrer Scheidung auch nicht gerade in Zurückhaltung geübt zu haben.«
    »Ich hab früher für Nigel Sheldon gearbeitet«, sagte Oscar. »Ich hab ihn sogar ein paarmal getroffen, als Wilson und ich zusammen die Navy aufgebaut haben. Er war geradezu entsetzt über diese neumodische Ideologie, die da seinen Namen für sich in Anspruch nimmt.«
    »Und was hilft uns das?«, fragte Tomansio gereizt.
    Oscar zuckte entschuldigend mit den Achseln. »Sorry. Hab bloß nachgedacht.«
    »Trifft sich diese Araminta mit jemand Speziellem?«, fragte Tomansio Liatris.
    »Nicht, dass ich wüsste. Ich führe gerade bei ihrer Kapsel eine Fluganalyse durch, aber das muss langsam und diskret geschehen. Ich hab nämlich mindestens drei ähnliche Ermittlungsversuche festgestellt, und das zusätzlich zu Living Dream, die ja jetzt ganz offiziell an ihr interessiert sind. Aber die örtliche Polizei hat ihr Trike gefunden. Es wurde gestern Nachmittag an der Tala-Mall abgestellt. Ihre letzte bestätigte Sichtung. Major Honilar hat angeordnet, die Daten sämtlicher städtischen Sensoren durch visuelle Erkennungsfilter laufen zu lassen, um herauszufinden, wohin sie gegangen ist. Damit sollten sie für den Rest des Tages erst einmal beschäftigt sein.«
    »Danke, Liatris.«
    »Ich bin sicher, diese Araminta kann uns irgendwas sagen«, meinte Beckia. »Sie muss eine Heidenangst haben, wenn sie derart komplett von der Bildfläche verschwindet. Ich schätze, das geht auf Major Honilars Konto.«
    »Wahrscheinlich.«
    Oscar grinste die beiden an. Beckia hatte es ausgesprochen, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein, doch dann wiederum bedurfte es jemanden mit seinem Background, um diese bestimmte Verbindung zu ziehen. Wenn überhaupt irgendjemand im Commonwealth alles darüber wusste, wie man in der Versenkung verschwand, und auch in der Versenkung verschwunden blieb, dann war es Oscar Monroe. Blieb nur noch die Frage nach dem Warum …
    Tomansio sah sein Grinsen und runzelte die Stirn. »Was?«
    »Habt ihr’s immer noch nicht begriffen?« Oscar war schier begeistert von sich selbst. Was sagt man dazu, das Urgestein hat’s endlich kapiert.
    »Was begriffen?«, fragte Beckia.
    »Ich hab Jahrzehnte damit verbracht, eine Lüge zu leben, mein wahres Ich vor jedem, den ich kannte und liebte und mit dem ich gearbeitet hab, zu verbergen. Im Grunde ist es viel einfacher, als ihr denkt. Ich schätze mal, um einen anderen zu verstehen, muss man wohl so sein wie er.«
    Tomansios kantige Kinnlade klappte herunter. »Oh, grundgütiger Ozzie … du glaubst?«
    »Ich halte es für höchstwahrscheinlich, ja.«
    Beckia beugte sich nach vorn, sah Oscar fassungslos an. »Sie ist der Zweite Träumer?«
    »Nenn mir einen besseren Kandidaten.«
    »Heilige Scheiße.«
    »Honilar braucht bestimmt nicht lange, um auch dahinterzukommen.«
    »Und wenn er’s tut, steckt sie verdammt tief im Dreck«, sagte Tomansio mit Nachdruck. »Kein ortsansässiges Mädchen ist in der Lage, dem Begrüßungsteam auf Dauer eine Nasenlänge voraus zu sein.«
    »Bis jetzt hat sie ihre Sache aber ganz gut gemacht«, widersprach Oscar.
    »Nur mit Glück kann man so weit kommen, und ich fürchte, dass sie ihr Kontingent inzwischen aufgebraucht hat. Wir müssen ihr dringend helfen. Liatris, mach dich daran, eine falsche Datenspur für unseren guten Major zu legen.«
    »Gib mir zehn Minuten, und ich lass ihn quer durch die Stadt irren.«
    »Sie war dort, hab ich recht?«, sagte Beckia mit wachsender Bewunderung. »Irgendwo. In dem Apartment, als wir es durchsucht haben.«
    »Sofern sie nicht die letzten Monate mit dem Graben eines Fluchttunnels zugebracht hat, ja«, erwiderte Oscar.
    Tomansio schaute ihn mit vielsagendem Blick an. »Der Block ist noch immer abgesperrt.«
    »Na dann nichts wie los.«
    Ihre geliehene Kapsel stand draußen auf dem Parkfeld. Oscar rief die Bedienung und hatte nicht wirklich ein schlechtes Gewissen, als er ihr kein Trinkgeld gab.
     
    Araminta brauchte zwei Tassen Tee und die halbe Packung Biskuits, bis sie die Nerven hatte, die Kiste beiseitezuschieben und die Tür einen Spalt breit zu öffnen.
    Im Hausflur war niemand zu sehen. Und es war im Gebäude auch nicht das leiseste Geräusch zu vernehmen. Zumindest, soweit sie es von hier zu sagen vermochte. Von draußen dagegen schon. Das wütende Geschrei war laut. Dumpfe Aufschläge waren zu hören, wenn Steine und Betonbrocken um die

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