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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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stieg aus einem Dutzend von Kratern auf, dort, wo seine Energiesalven das Eis verdampft hatten. Er konnte die gezackten, kristallinen Geröllbrocken erkennen, die hinter ihm den Horizont säumten. Seine Exosicht überlagerte seine Route, skizzierte sie mit schlichten Linien aus leuchtendem Orange.
    Der Ground Crawler war durch das Feld leicht zu verfolgen gewesen, war an Blöcken vorbeigeschrammt und hatte zerbröselte Eisscherben auf dem Boden oder dort, wo Inigo sich kurzerhand durch schmalere Spalten hindurchgefräst hatte, hinterlassen. Jetzt, auf der offenen Gletscherfläche, ließ sich sein Weg nicht mehr ganz so einfach bestimmen.
    Aaron trottete davon, ließ den Bereich, den er verwüstet hatte, hinter sich und drehte sich mehrmals um die eigene Achse. Nirgends war irgendein Hinweis auf den Ground Crawler zu sehen. Die dünne Puderschicht aus Eis veränderte sich beständig, merzte jede Spur seiner Ketten vollkommen aus. Während er dastand, wurden seine eigenen Fußspuren hinter ihm beinahe so schnell, wie er sie gemacht hatte, wieder verwischt. Nicht einmal eine Restwärmesignatur blieb zurück. Es musste mindestens sechs Stunden her sein, dass Inigo und Corrie-Lyn aus dem Blockfeld herausgefahren waren. Und auf dieser Eiswelt wären ihre Infrarotspuren binnen zwanzig Minuten verschwunden.
    Er besaß absolut keine Möglichkeit festzustellen, in welche Richtung sie von hier aus weitergefahren waren.
    »Verdammter Mist.« Er hatte keine andere Wahl. Sein inertiales Leitsystem kartographierte eine Route über das Olhava-Camp zurück nach Jajaani, der einzige Weg, von dem er sicher wusste, dass ihn dort keine Gletscherklippen oder anderen Hindernisse erwarteten.
    Nicht, dass er jemals dort eintreffen würde, bevor der Planet implodierte, dachte er; aber falls jemand irgendwelche Rettungsversuche unternahm, wäre das der Bereich, in dem das Raumschiff landen würde. Das war alles, was ihm noch blieb. Sich einfach niederzulegen und auf das Ende zu warten, das war nicht er. Wer auch immer ich bin.
    Er begann wieder zu rennen. Seine biononischen Energieströme rekonfigurierten sich, um ein Notsignal in den ewigen Sturm hinauszubrüllen.
     
    Hell funkelte das Spektrum des lokalen Sterns auf dem Rumpf der Mellanie’s Redemption , als sie fünfhundert Kilometer über Orakum aus dem Hyperraum fiel.
    Troblum griff auf die externen Sensoren zu und sah einen Planeten, der sich im Großen und Ganzen in nichts von irgendeiner von Menschen besiedelten Welt im Greater Commonwealth unterschied. Blaue Ozeane waren von weißen Quellwolken verhüllt, braune Landmassen bedeckt mit einem grünlichen Flaum. Seine elektromagnetischen Strahlungen waren im Vergleich mit einer der Zentralen Welten auf einem überaus niedrigen Niveau, was die relativ geringe Bevölkerung von Advancern und Naturals widerspiegelte. Kurz: eine Welt wie geschaffen für ein ruhiges, beschauliches Leben. Nach dem, was er über Oscar Monroe wusste, war Troblum nicht allzu überrascht, dass der alte Kriegsheld sich ausgerechnet diesen Ort ausgesucht hatte, um sich niederzulassen.
    Er befahl dem Schiffssmartcore, in vollem Tarnmodus in die Atmosphäre einzutreten. Seine Muskeln schmerzten aufgrund der kauernden Position, in der er die letzten zehn Stunden zusammengestaucht worden war. Selbst jetzt, nachdem er beim Katalogisieren der Komponenten Fortschritte gemacht hatte und dabei war, sie auf verschiedene Stapel zu sortieren, war der mittlere Steuerbordfrachtraum noch immer sehr beengt. Allmählich sorgte er sich ernsthaft um den Assemblierungsprozess, für den ein bestimmtes Mindestraumvolumen erforderlich war. Nicht, dass er auch nur annähernd so weit war, damit zu beginnen.
    Als die Mellanie’s Redemption die Ionosphäre passierte, begab er sich wieder zurück in die Kabine und nahm eine rasche Sporendusche. Noch immer gab es überall auf seiner Haut empfindliche Stellen, wo die Sanitätseinheit die Verletzungen versorgt hatte, die er sich in Floracs Villa zugezogen hatte.
    »Du solltest etwas Salbe drauftun«, empfahl ihm Catriona. Das lockige Haar des schönen Mädchens federte auf und ab, als sie mit sorgenvoller Miene ihren Kopf zur Seite neigte.
    »Ach, das macht mir nichts aus«, grunzte er zurück.
    »Uns macht es was aus«, gurrte Trisha.
    Troblum zog sich seinen abgetragenen violetten Togaanzug über, seltsam besorgt, vor den beiden Mädchen seine Würde zu bewahren. Es war ihm unangenehm, dass sie ihn nackt sahen. Daheim in ihrem Apartment auf

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