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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Finitan. Wir müssen dir diese Flausen unbedingt austreiben.« Sie stand auf und hielt ihm eine Hand hin. »Komm mit.«
    Edeard ließ sich von ihr zum Strand hinunterführen. Es war ein herrliches Gefühl, den warmen, weichen Sand unter den Füßen zu spüren.
    »Ich hab übrigens nicht vor, dich darum zu bitten«, sagte Kristabel. »Ich kann mir vorstellen, dass du die Nase voll hast von Leuten, die dich damit behelligen.«
    »Womit behelligen?«
    Sie deutete auf die flachen, der Küste entgegenwogenden Wellen. »Da drüber zu laufen.«
    »Ach so. Danke.«
    Sie schlenderten hinunter zum Wasser. Kristabel öffnete den Gürtel um ihr Morgengewand und ließ es ein Stück über ihre Schultern gleiten. Der Anblick ihres schlanken Körpers im hellen Licht des Tages war in höchstem Maße erregend. Sie ging weiter.
    »Äh, ist es nicht noch ein bisschen frisch, um zu schwimmen?«, fragte er beiläufig.
    Stirnrunzelnd sah sie ihn an. »Nicht hier. Das Wasser um die Stadt herum ist immer einige Grad wärmer als das restliche Meer in diesen Regionen. Das hat mit der durch das Grundgestein dringenden Wärme zu tun, die das Wasser so nährstoffreich macht. Deshalb gibt es in Makkathran und den Küstenorten auch so viele Schalentierfischer.«
    »Was natürlich jedes Kind weiß«, sagte er mit einiger Erbitterung.
    »Nun ja … Ja.« Sie stemmte ihre Hände in die Hüften. Es mochte als spöttische Pose gemeint sein, doch alles, was sie damit erreichte, war unglaublich erotisch auszusehen mit ihrem hinter ihr im Wind wehenden Gewand. »Warum?«
    »Nur zu gern würde ich dich und meine Truppkameraden mal mitten in der Rulan-Provinz aussetzen. Dann bin ich dran mit Lachen, wenn ihr Giftbeeren esst und in Drakkenkuhlen fallt und kein Lagerfeuer machen könnt oder eure Finger vom Gachepilzepflücken verklebt sind. Nur einmal. Damit ihr mal wisst, wie das ist.«
    Kristabel straffte ihren Nacken und sog die Wangen ein. »Du bist hergekommen, weil du in der Stadt leben wolltest. Ich für meinen Teil hab dagegen überhaupt nicht die Absicht, irgendwann mal auf dem Lande zu wohnen.«
    »Ach nein?« Er machte einen Schritt auf sie zu.
    »Grässlicher Ort. Keine Kultur und überall stinkt’s.« Einen Moment schaffte sie es, sich zu beherrschen, als Edeard sie empört anstarrte, dann drehte sie sich um und rannte kichernd ins Wasser. Edeard schleuderte seinen Morgenrock in den Sand und setzte ihr nach.
    Kristabel hatte nicht gelogen, das Wasser war tatsächlich wärmer, als er befürchtet hatte. Wenngleich immer noch nicht warm genug, um mit einigem Behagen darin zu schwimmen. Er schaffte es, Kristabel einzuholen und sie zu packen. Kopfüber und ausgelassen lachend stürzten sie sich in die Wellen.
     
    »Das wär jetzt ein guter Augenblick, mir beizubringen, wie man ein Feuer im Freien macht«, sagte Kristabel durch ihre klappernden Zähne hindurch.
    Edeard hatte ihr seinen Morgenmantel gegeben, als sie aus dem Meer gekommen waren; doch er half nicht viel, um sie zu wärmen. Er selbst hatte eine Gänsehaut an Armen und Beinen, als sie den Strand zur Klippe hinaufgingen.
    »Nun gut«, erwiderte er würdevoll. Er streckte seine dritte Hand aus und klaubte einige gebrochene Äste und Treibholzstücke zusammen. Kristabel klatschte entzückt in die Hände, als sie durch die Luft wirbelten und sich in einer Mulde am Fuß der Klippe aufzuschichten begannen. »Na schön, pass gut auf, in der Mitte brauchen wir ein paar trockene Blätter«, erklärte er geduldig, während seine dritte Hand einige brüchige braune Gorelowblätter bündelte. »Und diese Trinkieferzapfen sind ebenfalls sehr nützlich, die brennen gut.« Er hockte sich vor das Holz, um sich zu vergewissern, dass der Zunder genau richtig lag. Kristabel kniete sich neben ihn, die Gedanken abgeschirmt, doch mit todernstem Gesicht. »So, jetzt brauche ich nur noch ein paar Feuersteine.« Zwei geeignete Steine hüpften aus dem Sand und flogen auf Edeard zu. »Du musst sie schnell aneinanderschlagen, bis Funken entstehen, und die Funken dann mit deiner dritten Hand so lenken, dass sie immer auf die gleiche Stelle auftreffen. Gleichzeitig bewegst du dort, wo sie hinsprühen, ein bisschen die Luft. Aber nicht zu viel, weil das Feuer sonst wieder ausgeht. Es kommt auf die richtige Dosierung an, das ist nicht ganz einfach.« Er drehte sich herum, um die Steine zur Hand zu nehmen. Im selben Moment loderte ein seltsamer silberner Lichtschein hinter ihm auf. »Hä?« Er wandte sich wieder um und

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