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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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nehmen wir eine starke dritte Hand und machen das Riff einfach kaputt; oder suchen uns mit Fernsicht und Ge-Adlern einen Ausgang aus dem Labyrinth. Ich meine, niemand hat es bis jetzt wirklich versucht. Wir wissen gar nicht, was es außer den Banditen noch auf dieser Welt gibt. Was, wenn noch mehr Schiffe hier abgestürzt sind, auf einem anderen Kontinent oder einer Insel? Was, wenn sie das Wissen in sich bergen, wie man eben diese Schiffe baut?«
    »Dann hätten sie uns vermutlich schon längst gefunden«, erwiderte Kristabel, während das Dienstmädchen ihr juwelenbesetzte Ohrringe anlegte.
    »Oh. Ja. Aber trotzdem wäre es ein Riesenspaß die Welt zu erforschen.«
    »Ja, wahrscheinlich wäre es das. Leider hatte ich bis jetzt nie wirklich die Zeit, über solche Dinge nachzudenken.«
    »Ich kann gar nicht glauben, dass niemand in Makkathran es je versucht hat. Die Familien verfügen über genug Geld, um die wunderbarsten Schiffe zu bauen, und so viele ihrer Söhne kommen vor Langeweile fast um. Ist denn nicht einer unter ihnen, der über den eigenen Horizont hinausblickt?«
    »Doch, viele. Aber alles, wonach sie Ausschau halten, sind Mädchen mit anständiger Mitgift. Niemand denkt in solchen Begriffen, Edeard, schon lange nicht mehr. Der letzte Mensch, der so eine Reise gewagt hat, war Captain Allard, und das war vor mehr als tausend Jahren. Er war der zweite Sohn der Havane-Familie, die genau die Art von Schiff gebaut hat, die du meinst, die Majestic Marie . Nie hatte Makkathran ihresgleichen gesehen, und seitdem haben wir es auch nie wieder. Sie war eine echte Galeone, über dreißig Meter lang und mit drei Masten. Achtzig Mann setzten auf ihr die Segel, allesamt gestandene Seeleute, mit der besten Ausrüstung, die Makkathrans Gilden herzustellen vermochten.
    Sie kehrten niemals zurück.
    Allards daheimgebliebene Frau hat noch ihren zweihundertsten Geburtstag erlebt; und jeden Tag ist sie zu den Docks hinuntergegangen und hat sich bei den neu angekommenen Schiffen erkundigt, ob jemand ihren Mann gesehen hat. Die wachende Witwe , so haben sie sie genannt. Man sagt, dass ihre Seele noch heute in den Docks herumspukt.«
    Ein weiteres Mal schaute Edeard sehnsüchtig auf das Meer. »Ich hab, als ich aufwuchs, nicht viel über Geschichte gelernt, jedenfalls nicht über richtige Geschichte. Es ging in den Erzählungen immer nur darum, wer welches Gehöft oder Gildenzentrum erbaut hatte, und wann die entsprechenden Familien in der Provinz angekommen waren. Herrin, war das öde.«
    »Ach, du armes Ding.« Sie streckte die Hand aus und ergriff seinen Arm. »Und wo hast du also Segeln gelernt?«
    Edeard errötete ein wenig. »Hab ich nicht. Noch nicht.«
    Kristabel lachte schallend auf. »Du willst um die Welt reisen und kannst nicht einmal segeln? Oh, Edeard, das ist der Grund, warum ich dich so liebe. Du hast so verrückte Vorstellungen. Wenn man dich so reden hört, dann könnte man meinen, dass wirklich alles passieren kann.«
    Er grinste verlegen. »Zuerst muss ich mich um die Banden kümmern. Dann, wenn ich Zeit hab, lerne ich segeln.«
    »Nun, dann nimm dich vor Piraten in Acht«, erwiderte sie und warf einen argwöhnischen Blick auf die Schiffe draußen vor der Küste. »Unsere Kapitäne haben mehrere Sichtungen berichtet. An die größeren Schiffe trauen sie sich nicht ran, aber von den kleinen ist in letzter Zeit schon so manches verschwunden.«
    »Zumindest daran kann man mir nicht die Schuld geben.«
    »Warum sollte das jemand tun?«
    »Die Wegelagerer auf den Straßen, das sind in der Hauptsache Bandenmitglieder, die durch die Ausschlussermächtigungen aus der Stadt vertrieben worden sind. Sie sind ziemlich schwer zu fassen.«
    »Sollen sich doch die örtlichen Sheriffs und die Miliz mit ihnen rumschlagen. Es wird Zeit, dass auch andere bei der Verbrechensbekämpfung mal was tun, anstatt auf Makkathran zu schauen und darauf zu warten, dass die Stadt alles für sie erledigt. Das ist eine Einstellung, die ich gerne geändert sehen würde.«
    Voller Stolz lächelte Edeard sie an. »Der Große Rat würde gar nicht wissen, was ihn da getroffen hat, wenn eine Frau wie du bei ihm aufschlägt.«
    »Auch so eine Sache. Warum sollten die Familien Primogenitur praktizieren? Heutzutage! Glauben sie etwa, dass ich nicht gut genug bin?«
    »Es sind Idioten«, sagte Edeard rasch.
    »Du hast deine Ziele«, erwiderte sie steif. »Ich hab meine.«
    »Die Zeit wird uns siegen sehen.«
    »Herrin, allmählich klingst du wie

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