Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit
sah, dass der Zunder hell brannte.
»Oooh«, säuselte Kristabel. »Wirklich beeindruckend, Waterwalker. Ein Mädchen weiß, dass immer für sie gesorgt sein wird, wenn du zur Jagd in die Wildnis hinausziehst.«
»Wie hast du …?«
In ihren Augen und ihrem Geist glomm ein diabolisches Funkeln. Sie hob ihre Hand. Kalte, weiße Flammen züngelten ihre Finger entlang und krümmten sich hinab in das untere Holz.
»Oh.« Trotz der Kälte wurde er knallrot.
Kristabel fiel vor Lachen fast hintenüber. Nur mühsam brachte sie verständliche Worte heraus. »Meine Güte, kann man dich leicht veralbern. Wirklich.«
»Sieht ganz danach aus.«
»Edeard, Schatz.« Sie streichelte seine Wange. »Tut mir echt leid.« Dann verlor sie wirklich das Gleichgewicht, kippte um und konnte und konnte nicht mehr aufhören zu lachen.
Es hatte keinen Sinn, er schaffte es einfach nicht, ihr böse zu sein. Der verärgerte Ausdruck in seinem Gesicht wich einem reumütigen Grinsen. »Ja, aber der Trick wird dir bei Gachepilzen auch nicht viel nützen«, ließ er sie wissen.
Sie rückte näher und schlang ihre Hände um seinen Hals. Ihr strahlendes Lachen stach sogar die helle Mittagssonne aus. »Ich schwöre im Namen der Herrin, sollte ich je von einer Legion Gachepilze angegriffen werden, werde ich von dem Tag an alles tun, was du von mir verlangst, und mich nie wieder lustig machen über dich.«
»Na gut. Und jetzt zeig mir, wie du das mit dem Feuer gemacht hast.«
»Das soll ich nicht; meine Familie möchte, dass es geheim bleibt.«
»Stell dir einfach vor, es wär der Beginn einer Revolution.«
Sie küsste ihn. »Na schön.« Ihr Geist schenkte ihm die Technik.
Im Grunde war es ganz simpel, dachte er, als er das neu erworbene Wissen überprüfte. Einfach einen kleinen Luftstrom zusammenquetschen und ihn dann gleichzeitig sehr schnell rotieren lassen, um eine starke statische Aufladung zu erzeugen. »Das ist ja einfach!« Er hob seinen Arm und wühlte mit seinen telekinetischen Kräften die Luft um sich herum auf. Ein blendend greller Blitz knisterte hervor, fächerte sich auf und schlug dann in den lose aufgeschichteten Holzhaufen ein. Mit einem wütenden Wusch blühte um die Äste herum ein Feuerball auf. Mehrere lodernde Stöcke wirbelten durch die Luft, einen Schweif aus Rauch hinter sich herziehend.
Edeard und Kristabel zogen die Köpfe ein.
»Oh Herrin, Edeard!«, rief sie aus. Vor Entgeisterung vergaß sie den Mund wieder zu schließen.
Das Lagerfeuer brannte jetzt lichterloh. Kristabel lachte erneut.
»Schon besser«, sagte Edeard, als die Flammen noch höher schossen. »Allmählich wird mir wieder warm.«
Kristabel hatte immer noch ihre Hände hinter seinem Nacken; jetzt bog sie ihr Rückgrat durch und ließ sich nach hinten fallen, um ihn mit hinunter und auf sich zu ziehen. »Mir auch.«
Edeard schaute mit leicht schuldbewusstem Blick auf das Strandhaus und grinste dann verschlagen. »Hab gehört, Sex am Strand wäre das Größte.« Seine dritte Hand lockerte ihren Gürtel.
An dem Gerücht war was dran, wie er herausfinden sollte; Sex am Strand war spektakulär.
Kaum dass es am zweiten Tag dunkel geworden war, waren sie schon wieder in dem Bett in der Mitte des Hauses. Lange nachdem die Kerzen heruntergebrannt und erloschen waren, lag Edeard noch da und beobachtete die Sternennebel, die sich funkelnd am Nachthimmel wiegten. Er lächelte erschöpft, doch er konnte einfach nicht schlafen. »Wie weit sie wohl entfernt sind?«
Kristabel spähte zum Himmelsgewölbe hinauf. »Guckst du dir immer noch die Sternennebel an? Ich weiß nicht. Jedenfalls sehr, sehr weit.«
»Können unsere Seelen sie überhaupt ohne die Führung der Skylords erreichen?«
»Ich erinnere mich nicht mehr so genau, was die Lehren der Herrin sagen. Ich vermute, es ist einigermaßen schwierig für Seelen, wenn sie hilflos aus ihren alten Körpern entlassen worden sind. Sie treiben einfach irgendwie durchs Weltall davon.«
»Verloren. Darum brauchen wir die Skylords.«
»Ja«, grinste sie und kuschelte sich enger an ihn. »Siehst du, du weißt mehr als ich. Du musst ziemlich fromm sein.«
»Wohl kaum. Ich kann mich gerade noch an so viel entsinnen. Aber wieso wusste die Herrin das alles?«
»Weil die Firstlifes es ihr gesagt haben, oder die Skylords haben ihr erzählt, was die Firstlifes gesagt haben. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Aber die Firstlifes müssen es wohl wissen, schließlich haben sie ja das Universum
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