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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Versuchung geraten, die Seiten zu wechseln.«
    »Ach du Scheiße!«, fluchte Oscar laut, sehr laut. Beckia und Tomansio sahen ihn verwundert an.
    »Jetzt sind Sie im Bilde«, sagte Paula. »Und können Vorsichtsmaßnahmen treffen.«
    »Vorsichtsmaßnahmen? Gegen Cat? Gegen Cat in einem Ultra-Antriebsschiff, mit einer Superwaffe? Welcher hirnrissige Idiot hat ihr eigentlich das alles in die Finger gegeben?«
    »Wie ich schon sagte, die Fraktionen sind allmählich einigermaßen verzweifelt.«
    »Moment mal. Wieso sollten Sie von der Bildfläche verschwinden?«
    »Sie, oder jemand wie sie, hat versucht, mich zu töten. Wahrscheinlich wird sie es wieder versuchen. Sie kennen sie ja.«
    »Ich will nach Hause.«
    »Und nach Hause werden Sie kommen, Oscar. Schon bald.«
    »Verdammt, ich hasse Sie.«
    »Hass ist gut. Er hilft Ihnen, sich zu konzentrieren.«
    »Hass ist absolut nicht gut«, protestierte er gereizt. »Er macht einen irrational.«
    »Und damit auch unberechenbar. Womit Sie es wiederum Ihren Feinden erschweren, Ihre Aktionen vorauszusehen. Sie wird es weit schwieriger haben, Ihnen eine Falle zu stellen.«
    »Bevor Sie mich in diese Sache hineingezogen haben, hatte ich gar keine gottverdammten Feinde.«
    »Sollten Sie wirklich Unterstützung brauchen, werde ich nach Viotia kommen. Aber ich würde es vorziehen, das lieber nicht zu tun, wenn es sich irgendwie vermeiden ließe. Brauchen Sie mich dort?«
    Oscar holte tief Luft und starrte hinauf an die Decke. »Nein. Ich hab alles absolut unter Kontrolle.« Er befahl seinem U-Shadow, das Gespräch zu beenden.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Tomansio.
    »Ja, alles wunderbar. Los, kommt, düsen wir rüber zum Nik’s.« Solange es Viotia noch gibt.
     
    Hankos Winde waren von jeher für Raumschiffe eine Herausforderung gewesen, wie auch für jede beliebige andere Flugmaschine, egal, ob mit Ingrav oder Regrav. Der Druck, den die unberechenbaren Turbulenzen auf dem Rumpf erzeugten, warf die Schiffe, wenn sie sich der Oberfläche näherten, oft extrem hin und her. In großer Höhe spielte das nicht wirklich eine Rolle; über der Wolkenschicht kam es auf Präzision nicht so an. Doch je näher man dem Boden kam, umso problematischer wurde es. Sturm- und Fallböen konnten das ganze Schiff unvermutet nach unten abdrängen und es gefährlich nah an einen Absturz bringen. Demzufolge flog man über Hanko nicht unterhalb von achthundert Metern, es sei denn, man musste in Jajaani landen. So war es jedenfalls unter normalen Umständen gewesen.
    Als die gefrorene Oberfläche des Planeten im Vorfeld seiner endgültigen, todbringenden Implosion zu beben und in sich zusammenzufallen begann, nahmen die Stürme mit Windgeschwindigkeiten von bis zu über zweihundert Stundenkilometern unerbittlich zu. Aaron fand, dass es nur eine Methode gab, in einer solchen Umwelt zu fliegen: indem man sich die Art von Schnelligkeit und Kraft zunutze machte, die kein Sturm je zu beeinträchtigen vermochte.
    Die Lindau erreichte Mach zwölf, als er sie auf eine Höhe von fünfhundert Metern hinunterbrachte. Bei dieser Geschwindigkeit durch einen dichten Hageltaifun hindurchzujagen war weniger ein Fliegen als vielmehr das Herausreißen eines Vakuumstreifens. Ringförmige Überschall-Druckwellen breiteten sich von dem Kraftfeld her aus und zermalmten das Eis und die Erde unter dem Schiff zu Granulat. Eine mächtige Blitzsäule loderte in seinem aufgewühlten Kielwasser auf, bevor sie sich in Verzweigungen entlud, die sich über Hunderte von Quadratkilometern erstreckten. Hoch über dem Raumschiff brodelte die obere Wolkenschicht und bauchte sich aus, als würde irgendeine gewaltige Kreatur an der planetaren Atmosphärendecke kratzen.
    Aaron erreichte das Ende seines Überflugs, und ein Acht-G-Beschleunigungsvektor hob die Lindau in die Vertikale. Sekunden später war er aus den Wolken heraus und vollführte bei zehn G eine scharfe Wende durch die Ionosphäre, um die Bugspitze wieder nach unten zu bringen. Die bordeigenen Kompensatoren des Schiffs schafften es, die Belastung um vier G zu mindern, und überließen es ihm, mit den restlichen sechs G fertigzuwerden. Biononics verstärkten abermals seinen Körper, als er in die Akzelerationsliege des Piloten zurückgestoßen wurde. Dann stürzte die Lindau in die untere Atmosphäre hinab. Augenblicklich fing sie mit einer Frequenz und Intensität an zu vibrieren, die das gesamte Tragwerk auseinanderzureißen drohte. Trotz seines biononischen Schutzes

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