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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Lizzy, die im Schlafzimmer herumlief. Er schloss die Tür. »Ich mach das nicht mehr.«
    »Ihre Rolle dabei wäre eine vollkommen passive, genau, wie wir es Ihnen ursprünglich zugesagt haben. Unseres Wissens nach gibt es auf Pulap keine anderen Fraktionsagenten.«
    »Wenn er mich erwischt, werden Sie mich relifen müssen. Das möchte ich nicht.«
    »Wir haben jemand anderen, den wir von jetzt an zur Überwachung von Marius einsetzen werden. Einen Mitarbeiter, der eine aktivere Funktion einnimmt als Sie.«
    »Oh.«
    »Und um Sie zusätzlich zu beruhigen, Marius ist gerade eben auf Ganthia eingetroffen.«
    »Was ist denn auf Ganthia?«, fragte er und verfluchte sich im gleichen Moment dafür, gefragt zu haben.
    »Wir sind uns nicht sicher. Aber wie auch immer, es ist mehr als zweihundert Lichtjahre von Pulap entfernt. Wir würden Sie nicht bitten, diese Lieferung zu übernehmen, wenn es nicht dringend wäre.«
    »Ich weiß nicht recht.«
    »Wir brauchen etwas Zeit, um einen Ersatz für Sie zu finden. Und dann wird es zwangsläufig eine Art Übergangsphase geben, bevor Ihr Nachfolger in vollem Umfang eingearbeitet ist.«
    »Ich hab nicht gesagt, dass ich aufhören werde, Ihnen zu helfen.« Wütend starrte er sein Ebenbild im Spiegel an, riss sich dann von ihm los und stopfte seine Sachen in den Wäschekorb. »Na schön, ich überführe das Schiff. Aber danach erwarte ich eine mindestens dreitägige Beurlaubung.«
    »Vielen Dank.«
     
    Araminta fand nicht viel Schlaf.
    Das Bett, zu dem sich die Couch ausgefahren hatte, war völlig in Ordnung, seine in die Jahre gekommene Matratze bequem und die Bettdecke warm. Die Zwillinge nebenan verhielten sich mucksmäuschenstill, um sie ja nicht zu stören. Es lag einzig und allein an ihrer Sorge. Sorge, dass jeden Moment die Tür aufkrachte und die Ellezelin-Paramilitärs durch das kleine Haus stürmten, um sie zu schnappen. Und auch Sorge darum, dass Tandra und die Kinder dabei verletzt werden könnten.
    Ich hatte kein Recht, hierherzukommen und sie in Gefahr zu bringen.
    Auch sorgte sie sich darüber, was sie als Nächstes tun sollte. Sie wusste zwar, mit wem sie sprechen wollte, doch das Wie war das Problem. Während der Stunden, in denen sie sich nicht still grämte, ging sie sämtliche Kommunikationstechnologie-Files durch, die in ihren Lakunen abgespeichert waren. Es waren mehr, als ihr bewusst gewesen war; angehäuft und gebunkert, damit sie ihre Immobilien mit Unisphären-Anschlüssen ausstatten und wohnungsinterne Systeme in das Hausnetz einbinden konnte. Dieses Archiv bot ihr eine einigermaßen solide Basis praktischen Wissens. Alles, was sie noch zu tun hatte, war herauszufinden, wie man es anwenden musste.
    Wieder und wieder ging sie das Problem an, als hätte sie es mit einem besonders dummen Programm zu tun. Wenn A nicht geht, versuch B, dann C und so weiter. Als schließlich das erste Morgenlicht durch die billigen Papierrollos vor dem Fenster schimmerte, war sie zum achten Mal bei Z angelangt. Aber dieses achte Z war definitiv machbar, war vielleicht sogar eine ziemlich clevere Idee. Außerdem hatte es den großen Vorteil, dass niemand es würde vorhersehen können, und das war das Entscheidende daran. Mittlerweile machte sie sich keine Illusionen mehr darüber, wie verzweifelt Living Dream ihrer habhaft werden wollte. Die würden jeden Aspekt ihres Lebens nach Hinweisen durchleuchten. Und jedem einzelnen davon würden sie nachgehen.
    Araminta setzte sich auf, als Tandra versuchte, auf Zehenspitzen durch das Wohnzimmer in die Küche zu schleichen.
    »Tut mir leid«, sagte Tandra. »Hab ich dich geweckt?«
    »Nein.«
    Tandra zog die Rollos hoch. »Wow, du siehst fürchterlich aus.«
    »Hab kaum geschlafen«, gab Araminta zu.
    Martyn tauchte aus dem Badezimmer auf, gekleidet in ein ausgeleiertes T-Shirt und blaue Shorts. »Morgen«, brummte er. Er kratzte sich am Kopf und ging dann über zu seinen Achseln.
    »Immer noch froh, dass du zu uns gekommen bist?«, fragte Tandra grinsend. Sie und Araminta fingen an zu kichern, als Martyn sie stirnrunzelnd ansah. Dann wandte er sich abrupt ab und verschwand schlurfend durch den Durchgang zur Küche.
    »Kann ich mir etwas von deinem Make-up klauen?«, fragte Araminta, während sie ihn mit Tassen und Schüsseln herumlärmen hörten.
    »Aber sicher doch, Schätzchen«, erwiderte Tandra. »Die Hälfte der Membranscales sind zwar über dem Verfallsdatum, aber für ’nen ordentlichen Schwindel sollte es noch reichen. Nimm dir,

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