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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Hunderennbahn in Andromeda an und arbeiten uns von da aus vor zu einigen der exklusivsten Schenken in Lillylight«, sagte Macsen. »Es gibt da eine ganze Reihe guter Restaurants und Theater, also können wir an dem Abend spontan entscheiden, wohin wir gehen.«
    »Hervorragende Idee«, sagte Kanseen.
    »Erst mal muss Julan die Abstimmung im Rat durchbringen«, erinnerte Edeard die anderen.
    »Es gilt als schlechter Stil , gegen einen Zustimmungsantrag zu stimmen«, sagte Dinlay. »Eine Neinstimme hat’s seit über dreihundert Jahren nicht mehr gegeben.«
    »Tatsächlich? Das wusste ich nicht.«
    »Wissen wir«, erwiderten Edeards Freunde unisono.
     
    Eigentlich hätte Edeard am Abend den Anzug aussuchen sollen, den er beim Wohltätigkeitsball, der vom Distriktmeister von Nighthouse veranstaltet wurde, zu tragen gedachte. Das Fest sollte in zwei Wochen stattfinden und war ein alljährliches großes Ereignis, das dem Zweck diente, Geld für die städtischen Hospitäler zu sammeln. Kristabel hatte ihm seine Entschuldigung, dass da noch einige Konstablerarbeit auf ihn wartete, die abends unbedingt erledigt werden musste, abgekauft. »Pass auf dich auf«, hatte sie zu ihm gesagt, was ihm fast ein schlechtes Gewissen verursacht hatte. Fast.
    Es war zweifellos das erste Mal, dass Edeard Buate für irgendetwas dankbar war; aber der Bandenbaron hatte ein Treffen mit mehreren anderen auf ihrer »Liste der Einhundert« arrangiert. Eine Zusammenkunft von solcher Bedeutung konnten sie nicht einfach ignorieren.
    Bei Einbruch der Dämmerung führte er seinen Trupp aus der Wache. Sie alle nahmen augenblicklich die Ge-Adler über ihren Köpfen wahr wie auch die Hand voll Ge-Hunde, die in der Straße herumlungerten. Schon seit Längerem setzten die Banden kaum noch Menschen ein, um das Kommen und Gehen auf der Konstabler-Wache auszuspionieren.
    »Ich möchte gern was ausprobieren«, erklärte er den anderen. »Wir werden zur Abwechslung mal nicht die unterirdischen Tunnel benutzen.«
    Sie folgten ihm über die Marble-Canal-Brücke hinüber nach Drupe, wo die Straßen enger wurden und die Gebäude höher. Die Ge-Adler hielten sich auf einer Höhe mit ihnen, schwebten und segelten durch die abendlichen Lüfte.
    »Ich hab euren Leitfaden gelesen«, sagte Edeard. »Wie’s aussieht, sollte ich mich bei Kristabel auf keinen Fall über die Vermögensführung beschweren, falls es da mal nicht so gut läuft.«
    »Genau, das Thema vermeide ich immer, wenn ich mit Saria zusammen bin«, sagte Boyd. »Ist besser so.«
    »Und auch über den Anteil des Haushaltsbudgets, der für ihre Garderobe draufgeht, sollte ich nicht nörgeln. Offenbar ist es ihre Pflicht, für mich immer möglichst gut auszusehen und mich in der Öffentlichkeit zu unterstützen.«
    »Ganz recht«, sagte Kanseen.
    »Und ich darf mich nicht unzulänglich fühlen, wenn ich in einer Meinungsverschiedenheit mit ihr nachgebe.«
    »Das muss von einer Frau geschrieben worden sein«, konstatierte Dinlay.
    Es war schon beinahe dunkel am Fuß der Gebäude, als sie in die Moslet Avenue einbogen, kaum mehr als eine tiefe Schlucht zwischen sechs Stockwerke hohen Mauern. Kleine Rohrbrücken verbanden die beiden Reihen von Häusern, an deren Unterseite schmale Lichtschlitze einen matten rötlich-gelben Schein aufs Straßenpflaster warfen. Die Gasse war kaum mehr als eine Ansammlung von scharfen, die Fernsicht einschränkenden Ecken; während ihre Enge jeden Verfolger in höchstem Maße verdächtig machte. Genau die Art von Örtlichkeit, die Edeard für gewöhnlich perfekte Deckung bot, wenn er in die Tunnel verschwand.
    Er befahl den orangenen Lichtstreifen an den Brücken, sich abzudunkeln. Sofort wurden sie von Klaustrophobie erzeugender Finsternis umhüllt. Als sie um die erste Ecke bogen, bestätigte ihm ein rascher Fernsicht-Rundumblick, dass sie allein waren. Dann ließ er, indem er die Technik benutzte, die Finitan ihm geschenkt hatte, einen gründlicheren Blick folgen. Und tatsächlich: Irgendjemand schlich soeben in die Gasse hinein, was Edeards Geist als grauen Wirbel registrierte. Eine kleine Blase aus Nebel, in deren Zentrum sich die Umrisse eines Manns zeigten.
    »Los, weiter«, trieb er seine Freunde an. »Wir müssen uns beeilen.«
    Sie gingen schneller. Edeard beobachtete, wie die Gestalt hinter ihnen ebenfalls an Tempo zulegte.
    »In Ordnung, hier anhalten«, befahl er, als sie um die zweite Ecke bogen. Sie standen direkt unter einer der schmalen Brücken und damit

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