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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Antwort.
     
    Araminta huschte aus Danals Apartment und schlich auf Zehenspitzen durch den Hausflur hinüber zu ihrer eigenen Wohnung. Draußen züngelte keck das Morgenlicht gegen die Wetterschutzkuppel. Die Menge jubelte verzückt. Es fühlte sich gut an.
    »Nun, was sagt man dazu? Ich hab das Universum gerettet.« Araminta grinste breit, dann gähnte sie. Eine Heldin zu sein war wirklich ziemlich erschöpfend. Sie sank in den großen, alten Armsessel mit seinen merkwürdig verklumpten Polstern. Nur fünf Minuten ausruhen.
     
    Cheriton McOnna mochte die »zu seinem Typ passenden« Kleider nicht, die Beckia für ihn mit dem Replikator an Bord der Elvin’s Payback fabriziert hatte. Nein, wirklich nicht. Okay, sie trugen sich ganz ordentlich, da konnte man nicht meckern – dieses Baumwollhemd, die wollgefütterte Weste mit Messingknöpfen und die Hosen, die wie Wildleder waren, nur weicher. Nein, es lag an den Farben und am Stil, an der schnürbaren Vorderseite des Hemds, seinem grünlichen Grau, das irgendwie schmutzig wirkte, und an dem komischen engen Schnitt der schwarzen Hosen. Und er weigerte sich, diesen lächerlichen Filzhut mit seinen grellen grünen und blauen Federn aufzusetzen. Obwohl er sich am Ende doch dazu breitschlagen ließ, als er merkte, dass Beckia sauer zu werden drohte. Es war nicht gut, Beckia sauer zu machen.
    Sie hatte recht gehabt, natürlich. Sobald er in das Konfluenznestgebäude auf der Daryad Avenue im Zentrum der Stadt hineinspaziert war, fiel er unter den Arbeitskräften von Ellezelin überhaupt nicht mehr auf. Die Sicherheitsmaßnahmen um das Gebäude herum, einen alten Backsteinwürfel mit dunklen, gewölbten Fenstern, waren alles andere als lasch. Colwyns drei Konfluenznester genossen bei den Besatzungstruppen oberste Priorität. Aber Liatris McPeierl hatte seinen Job gut gemacht, hatte eine komplette Legende für Cheriton eingeschleust, einschließlich DNA.
    Als er die große, marmorgeflieste Lobby betrat, wurde er aufgefordert, seine Hand auf einen Sensorsockel zu legen, während drei gepanzerte und bewaffnete Wachen ihn nicht aus den Augen ließen. Das neue Gebäudenetz gab ihn frei, und sie winkten ihn durch. Er schenkte ihnen ein freundliches Lächeln, unterstützt von einer ins Gaiafield strahlenden zufriedenen Emanation.
    Das Nest selbst war im vierten Stockwerk in einem sterilen Raum untergebracht, der die Hälfte der verfügbaren Bodenfläche einnahm. Im Aufseherbüro, das durch eine Glastrennwand auf die Nesthalle blickte, meldete er sich bei Traummeister Yenrol zum Dienst. Normalerweise war das Büro nur ein paar Stunden täglich besetzt, wenn die Aufseher oder ihre Assistenten eine sechsstündige Prüfung durchführten, um einen reibungslosen Betrieb des Nests sicherzustellen. Im Moment hielten sich sieben Techniker in ihm auf, die alle um Platz für ihre Ellbogen kämpften, während sie neue Speicherbänke installierten. Indessen waren auf der anderen Seite der Glasscheibe weitere Techniker dabei, frische bioneurale Cluster mit dem eigentlichen Nest zu verschmelzen.
    »Was ist Ihr Fachgebiet?«, fragte Yenrol. Er wirkte ebenso angespannt wie verwirrt. Cheritons verspätete Zuteilung, gepaart mit dem Druck, mit der Arbeit fertigzuwerden, machte ihn denkbar nervös.
    »Mustererkennung«, erwiderte Cheriton wahrheitsgemäß. »Die Routinen, die ich entwickelt habe, werden dabei helfen, die Gedanken des Zweiten Träumers im Gaiafield zu isolieren. Das sollte uns zu einem stärkeren Ursprungssignal verhelfen, das wir zurückverfolgen können.«
    »Gut«, sagte Yenrol. »Okay, großartig. Fangen Sie mit der Installation der Routinen an.« Noch bevor Cheriton eine Chance hatte zu antworten, drehte der Aufseher sich schon wieder zu der halb fertiggestellten Hardware-Einheit um.
    »Nun denn«, brummelte Cheriton, seine Gaiafield-Emissionen auf einem gleichmäßigen Level von Arbeitseifer und Begeisterung haltend. Er fand einen freien Platz vor einer Konsole und nickte dem Mann auf dem Nebensitz zu.
    »Willkommen im Auge«, sagte sein neuer Kollege. »Ich bin Danal.«
    »Schön, hier zu sein«, entgegnete Cheriton. »Was meinen Sie mit ›Auge‹?«
    »Des Sturms.«
    Cheriton grinste. »Ach so, das hier ist der ruhige Teil?«
    »Genau!«
    Danal befand sich, wie sich herausstellte, schon eine ganze Weile auf Viotia. Er und Mareble waren hergekommen, um dem Zweiten Träumers näher zu sein. »Wir wollten hier sein, wenn er sich zu erkennen geben würde«, erklärte Danal. »Seit

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