Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit
nicht? Du gehörst zu keiner Großen Familie.«
»Der Bürgermeister wird von der Stadt gewählt.«
»Herrin, soll das ein Scherz sein?«
»Ich kann es bis zum Hauptkonstabler schaffen. Und als Mitglied des Großen Rats bin ich berechtigt, mich selbst vorzuschlagen.«
»Mit unserer Familie im Rücken könntest du vielleicht tatsächlich so weit kommen. Aber wann hat es jemals der Hauptkonstabler zum Bürgermeister gebracht?«
»Keine Ahnung«, gab er zu.
»Noch nie.«
»Oh.«
»Sei nicht so albern. Ich rede von der Zukunft.«
»Na schön.« Ihre Behauptung, er könne niemals etwas allein aufgrund seiner Fähigkeiten erreichen, verletzte ihn mehr, als er sich anmerken ließ. »Wie lautet das Angebot?«
»Hab ich doch schon gesagt. Ich werde dein Türhüter.«
»Äh, tut mir leid … ich kapier überhaupt nichts.«
Sie verdrehte die Augen und griff ihm zwischen die Beine. »Mach was aus deinem Potenzial. Das ist das wahre Kapital der Familien. Das hier, um genau zu sein.« Ihre Finger mit den langen Nägeln schlossen sich um ein empfindliches Stück Anatomie.
»Potenzial?«
»Herrin, bist du blöd. Ich wusste nur noch nicht, wie sehr. Was glaubst du, wie Familien wie meine ihre gesellschaftliche Stellung erlangt haben?«
»Einerseits durch Glück, also dadurch, zum rechten Zeitpunkt am rechten Ort zu sein, andererseits aber auch durch harte Arbeit. Deine Vorfahren haben gewaltige Risiken auf sich genommen, als sie mit ihren Schiffen neue Märkte erschlossen.«
»Blödsinn. Es ist alles eine Frage der Züchtung.«
»Ja, klar.«
»Du glaubst mir nicht? Die eine Sache, die die Familien höher halten als alles andere, ist eine starke physische Kraft. Damit behaupten wir unsere Position: eine Fernsicht, die sehen kann, was unsere Konkurrenten hinter einem Zurückgezogenheitsschleier im Schilde führen, eine dritte Hand, stark genug, um uns zu schützen, und noch manch andere nützliche kleine Talente. Eigenschaften, die wir mehr als alle anderen bei einem Ehepartner schätzen. Das ist es, was die Blutlinie einer jeden Familie nährt. Und dann kommst du daherspaziert, aus der Wildnis direkt in die Stadt, ein einfacher Junge vom Lande, der mehr Stärken zu bieten hat als die Söhne von einem Dutzend Familien zusammen. Wir wollen dich, Waterwalker. Wir wollen, was da drin ist.« Ihre Finger umschlossen sein bestes Stück noch ein bisschen fester, Nagelspitzen ritzten seinen Hodensack.
Edeard blieb sehr ruhig. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, während sie ihn an der Schwelle des Schmerzes hielt. »In Ordnung, jetzt hab ich’s kapiert.«
»Guter Junge. Also heirate ich dich.« Sie lächelte und reckte sich provozierend. Ihre Stimme wurde zu einem Schnurren, echote in seinem Schädel umher. »Du bekommst diesen prachtvollen Körper, wann immer du willst und in welcher Weise du wünschst. Und du weißt ja inzwischen, wie phantastisch das für dich sein kann. Ich bin alles, wovon ein Mann träumt. Bin ich doch, oder?« Die Art, wie sie es aussprach, war ein einziger Spott, eine Herausforderung.
»Ja.« Er konnte sie nicht anlügen. Diese selbe rauchige Stimme hatte ihn die ganze Nacht hindurch angestachelt und zu immer neuen Höhen getrieben. Sie sprach direkt zu einem Tier, das tief in ihm steckte und erweckte die schändlichsten Begierden. Dabei war sie diejenige, die darüber frohlockte, wie unanständig ihre Körper sich aufzuführen vermochten. Die Vorstellung, fortan jede Nacht seines Lebens wie diese zu verbringen, entfachte in ihm ein loderndes Fieber. Er würde gegen jeden Banditen auf Querencia kämpfen, um sie Wirklichkeit werden zu lassen.
»Ich werde mich dir ganz unterwerfen«, versprach sie demütig. »Du wirst Vater einer ganzen Schar von allerliebsten kleinen Mädchen werden. Sie werden um das Haus herumtollen und ein Leben im Überfluss führen und dich unvorstellbar glücklich machen, während du die Stadt von Abschaum befreist und zum Amt des Hauptkonstablers aufsteigst. So sei es bei Tage«, gelobte sie aufreizend.
»Und bei Nacht?«
Ranalees Lächeln wurde milder, und sie lockerte ein wenig ihren Griff. Ihre Lippen waren jetzt so nah, dass sie sein Ohr streiften. »Ich werde dir massenweise geringere Töchter der Stadt in unser Bett schleppen.« Nun kroch ihre Hand nach oben, um sein steinhartes Glied zu umfassen. Edeard lächelte in vollkommener Glückseligkeit, als sie seine Phantasie auf die Befriedigung lenkte, die seine Männlichkeit für ihn erlangen konnte. »Und
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