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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gestoßen sind. Als Bürger Makkathrans habt ihr nach urältestem Gesetz das Recht, einen Antrag auf Inkraftsetzung zu stellen. Dergestalt, dass ein Distriktmeister oder –«, Meister Solarin machte eine kleine Kunstpause, »ein Distriktabgeordneter dem Kommandanten der Wache seines Distrikts abverlangen kann, jedes Gesetz durchzusetzen, von welchem der Bittsteller auch immer glaubt, dass es verletzt worden ist. Inzwischen, da die Mithilfe der Bürgerschaft nicht mehr unbedingt erforderlich ist, wie in den formellen Gesetzesartikeln vor sechshundertzweiundzwanzig Jahren festgelegt wurde, ist dieses ältere Petitionsrecht außer Gebrauch gekommen. Allerdings ist es nie zurückgezogen worden.«
    »Ihr meint, wir können dieses Schlupfloch dazu nutzen, den Distriktmeister zur Unterzeichnung der Vollmachten zu bringen?«, fragte Edeard.
    Meister Solarins Gesichtshaut brachte tatsächlich noch mehr Falten hervor, als er missbilligend die Stirn runzelte. »Ihr werdet niemals ein Advokat, Konstabler Edeard, ein Umstand, über den meine Gilde zweifelsohne am erleichtertsten sein wird. Ein Schlupfloch, so etwas gibt es nicht. Wir Anwälte beraten unsere Klienten lediglich dahingehend, wie Gesetze und die Präzedenzfälle, die sie statuieren, anzuwenden sind.«
    »Vielen Dank, Sir.« Edeard erhob sich von seinem Stuhl.
    »Ein Wort der Warnung, mein junger Freund.«
    »Sir?«
    »Ihr könnt sie per Petition ersuchen, ein Gesetz in Kraft treten zu lassen, aber Ihr könnt sie nicht zu besagter Inkraftsetzung zwingen. Um diese Unterschriften zu bekommen, bedürft Ihr schon Ihrer Kooperation.«
    »Ich verstehe, Sir. Meine Kollegen arbeiten daran.«
     
    Es war eine große Petition.
    Edeard musste die ersten Versammlungen persönlich einberufen, musste die Standinhaber und Geschäftseigner und Tavernenbesitzer und Kaufmänner und ein Dutzend weiterer Geschäftsleute davon überzeugen, dass seine Idee einen Versuch wert war. Mit seiner kleinen Basis an politischen Verbündeten wie Setersis, Ronark und Finitan sowie seiner eigenen Reputation erkämpfte er sich nach und nach den Rückhalt, den er brauchte.
    Eine Woche nach der Unterredung mit Solarin stellten die Handelskammer von Jeavons und die Handelskammer von Silvarum gleichzeitig den offiziellen Antrag, sich mit ihren jeweiligen Distriktmeistern und Abgeordneten zu treffen.
    Die gemeinsame Zusammenkunft fand in der Bibliothek im Herrenhaus von Distriktmeister Vologral statt. Edeard war Jeavons Meister erst zwei Mal zuvor begegnet, zu formellen Anlässen. Sie hatten seinerzeit ein wenig miteinander geplaudert und sich dabei gegenseitig einzuschätzen versucht. Der Umstand, dass Vologral im Großen Rat ein Verbündeter Finitans war, stimmte ihn jedoch recht zuversichtlich.
    Vologral und die anderen drei Meister standen hinter einem langen Tisch und hörten sich den offiziellen Antrag an, der von den Sprechern der Handelskammern verlesen wurde. Anschließend wandte Vologral sich Edeard zu. »Kann das funktionieren?«
    »Ich denke, ja, Sir«, erwiderte Edeard. »Wir kennen wahrscheinlich sieben von zehn, die an den Schutzgelderpressungen beteiligt sind, mit Sicherheit in unseren Distrikten. Das sind die, für die wir bereits Ermächtigungen vorbereitet haben. Wenn die Banden neue Gesichter schicken, um ihr Geld einzutreiben, werden wir relativ bald wissen, wer sie sind, und können sie wieder auf die Liste setzen.«
    »Aber sie fernzuhalten …« Vologral wirkte nicht überzeugt.
    »Es handelt sich um insgesamt fünfzehn Brücken in zwei Distrikten. An jeder von ihnen werden in Zukunft zwei Konstabler postiert sein, um das Zutrittsverbot durchzusetzen. Uns fehlt nur noch die rechtliche Grundlage.«
    »Und die Anlegestellen? Wie viele gibt’s davon? Ihr könnt sie unmöglich alle bewachen.«
    »Es wird drei ständige Patrouillen geben, die die Anlegestellen in zufälliger Abfolge überprüfen; außerdem werden permanent unsere Ge-Adler im Einsatz sein. Ich möchte darauf hinweisen, dass ein Gericht jedem Gondoliere, der gegen eine Stadtverordnung verstößt, eine empfindliche Geldstrafe auferlegen kann. Wir müssen bei den ersten paar Fällen ein Exempel statuieren, unter Umständen sogar durch Konfiszierung ihrer Boote. Danach werden sie wohl nicht mehr so erpicht darauf sein, den Banden zu helfen.«
    »Ich kann mir die Reaktion der Gondolierigilde darauf gut vorstellen«, brummte Deveron, der Silvarum-Abgeordnete.
    »Der Waterwalker bemüht sich, uns zu helfen«, sagte Setersis

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