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Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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was geschehen ist, was geschieht und was noch geschehen wird. Meine Schwester ist erwählt worden. Ich kann mich nur noch als kleines Kind an sie erinnern, bevor die Akazzani sie unter ihre Fittiche genommen hatten.«
    »Lebt deine Familie hier in der Gegend?« Peyton lächelte ihr zu.
    Luna schüttelte den Kopf. »Nein. Wir kommen ursprünglich aus Irland, obwohl einige über Italien ausgewandert sind. Meine Eltern sind jedenfalls schon vor längerer Zeit in die USA gekommen. Ich bin hier geboren.«
    Ich traf blitzschnell eine Entscheidung, zu der mein Instinkt mir riet. »Du kannst hierbleiben. Ich muss zwar erst meine Cousine fragen, aber ich denke nicht, dass sie etwas dagegen hat, wenn ich ihr die Situation schildere. Ich bin froh, dass du zu uns gekommen bist.«
    Wenn nicht, hätte sie die heutige Nacht nicht überlebt. Ulean wehte durch den Raum. Sie kann mich hören, wenn ich es ihr gestatte. Ihre Stimme schickt Magie durch den Windschatten, wenn sie singt. Du kannst ihr beibringen, mit dem Wind zu sprechen. Es könnte nützlich für sie sein.
    Du tust so, als würde sie eine ganze Weile bei uns sein.
    Wenn du sie vor Mysts Jägern bewahrst, wird sie es.
    Luna sah aus dem Fenster. Die Uhr schlug sechs, und es begann zu dämmern. Sie schloss die Augen und schauderte plötzlich. »Sie sind da draußen, nicht wahr? Machen Jagd auf Magie, auf Leute.«
    »Auf Blut und Lebenskraft, ja. Und sie lassen von ihren Opfern nicht mehr viel übrig. Es sind Killermaschinen. Mysts Leute sind wie blutrünstige Haie an Land, und sie schwelgen in dem Blutbad, das sie anrichten.«
    »Okay, ich bleibe, wenn ihr mich aufnehmt.«
    »Dann willkommen. Kannst du kochen?«
    »Können Vögel singen?«
    »Gut. Weil wir zwar zurechtkommen, aber es schön wäre, ein bisschen Abwechslung hineinzubekommen.«
    Als wir unser Empfangszimmer verließen, klingelte es an der Tür. Rhia machte auf, warf auf dem Weg Luna einen Blick zu und kam anschließend mit einem Brief in der Hand zurück. »Für dich, Cicely.«
    Ich erkannte die Handschrift sofort und starrte den Umschlag unwillig an. Nach einem Augenblick riss ich ihn auf und zog eine Karte heraus.
    Bitte gib uns morgen Abend in meinem Haus die Ehre Deiner Anwesenheit. Abendkleidung. Um zwanzig Uhr wartet ein Wagen vor Deiner Haustür. Komm allein. Geoffrey.
    Ob Leo davon wusste? Schweigend schob ich die Karte in den Umschlag zurück. Im Augenblick wusste ich nichts deswegen zu unternehmen. Ich steckte die Einladung in meine Tasche, bat Peyton, Luna zu einem Imbiss in die Küche zu bringen, winkte Rhia ins Wohnzimmer und erzählte ihr von der Frau.
    »Wir brauchen sie. Ulean ist sich dessen ganz sicher, und sie ist sich auch sicher, dass Luna ermordet wird, wenn wir sie heute ziehen lassen.«
    Rhiannon spähte um die Ecke zur Küche und seufzte. »Wir sammeln Verbündete um uns, was?«
    »Und verlieren andere.« Ich dachte an Anadey. »Aber Luna ist Yummanii und Bardin und hat außerdem einen Hauch Magiegeborenenblut in ihrem Erbgut.«
    »Sie scheint von einem Dunst umgeben zu sein. In ihr steckt mehr, als das Auge zu sehen bekommt. Bist du sicher, was sie betrifft?«
    »Ulean ist sicher. Und, ja … wenn ich darüber nachdenke, fühlt es sich richtig an, sie in unsere Gruppe aufzunehmen. Dann sind wir sechs. Offenbar brauchen wir dreizehn – jedenfalls klang Ysandra sehr bestimmt, was das anging. Wen könnten wir noch dazuholen?«
    »Nicht Anadey.«
    »Nein.«
    »Du sagst mir nicht alles, das ist mir klar, Cicely, aber ich werde dich nicht fragen, warum und was du mir verschweigst. Du wirst deine Gründe haben, und ich kann mir denken, was du von mir halten musst, nachdem Leo dich geschlagen hat. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich das je wiedergutmachen soll …«
    Ich machte eine abwehrende Geste. »Du bist nicht diejenige, die sich entschuldigen muss. Er wusste sehr gut, was er tat.«
    »Ich weiß nicht, was ich denken soll. Vielleicht muss ich noch einmal ernsthaft über Leo und mich nachdenken. Seit er dich geohrfeigt hat, kann ich seine Berührung nicht mehr ertragen. Dass Leo jemand ist, der Frauen schlägt, verursacht mir Übelkeit. Er hätte auch mich attackieren können, Cicely.«
    Ich wandte den Blick ab. Ich hatte keine Ahnung, was ich dazu sagen sollte. Die Tatsache, dass Leo es in Ordnung gefunden hatte, seiner Wut auf diese Art Ausdruck zu verleihen, bereitete mir ebenfalls Sorge. Und auch ich fragte mich, ob er wohl genauso ungehemmt auf meine Cousine einschlagen würde,

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