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Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Menschen nicht wissen und die Vampire gern unter den Tisch kehren – ihr Blut ist als Droge so stark wie Heroin. Es braucht nur wenige Male, bis man abhängig ist, und die Entzugserscheinungen sind schlimm. Wenn man zwei-, dreimal pro Jahr trinkt, geschieht nicht viel, aber zwei-, dreimal pro Woche, und man ist verloren, abhängig.«
    Rhiannon brachte mir eine Tasse Tee, und ich nippte daran, während ich der wundervollen Stille in meinem Körper nachspürte. Grieve hatte meiner unbändigen Lust die Schärfe genommen, und das Serum, das Kaylin mir besorgt hatte, tat ein Übriges. Ich konnte wieder denken … und mich erinnern. Prompt wurde ich rot, und wütend schüttelte ich den Kopf. Ich wollte nicht mehr über Lannan sprechen oder über sein Blut und wie gut er sich in mir angefühlt hatte. Ich wollte mich nicht meiner Reaktion auf ihn stellen.
    »Mich würde interessieren, warum Crawl nicht von Sterblichen trinken darf. Ihr hättet Lannan hören sollen, als er dem Blutorakel befahl, von mir abzulassen. Und es hat gehorcht.«
    »In ihrer Historie bin ich bisher auf nichts gestoßen, was damit zu tun haben könnte, aber das Buch ist kompakt, und vieles ist nie herausgefunden worden. Nicht wenige Forscher sind bei ihrer Recherche zur Geschichte der Vampirnation auf mysteriöse Weise umgekommen.« Leo zuckte mit den Achseln. »Aber – ja, das ist eine Sache, die wir herauszufinden versuchen sollten.«
    »Glaubst du, es könnte ihn irgendwie schwächen?« Rhiannon nahm sich einen Keks und zerkrümelte ihn über ihrem Teller.
    »Das bezweifle ich«, sagte Kaylin.
    Während die anderen das Thema erörterten, wanderten meine Gedanken zu Grieve zurück. Ich musste ihn irgendwie von Myst wegholen. Lainule und Geoffrey arbeiteten an einem Gegenmittel, und wenn ich mir davon etwas besorgen konnte … Nun, einen Versuch war es wert. Grieve konnte nicht so weitermachen. Und er konnte auch nicht zu entkommen versuchen, bevor er nicht geheilt war. Aber wie sollte ich es angehen? Weder Geoffrey noch Lainule würden mir freiwillig eine Dosis von dem Mittel geben, dessen war ich mir sicher. Und Lannan hasste Grieve.
    Aber Lannan will mich, und jetzt wird er mich sogar noch mehr haben wollen. Vielleicht kann ich mit ihm handeln …
    Nein, denk nicht einmal daran. Du kannst nicht mit ihm handeln. Du hast dich bereits so gründlich an die Vampire verkauft, dass dein Leben ihnen gehört. Gib Lannan nicht auch noch deinen Körper. Du liebst Grieve, aber es ist zu riskant.
    Ulean hatte recht. Ich konnte zu Lannan gehen und ihn um das Gegengift bitten, und er würde mich vögeln und demütigen und mich in seine Hure verwandeln. Aber würde Grieve mich dann noch wollen? Würde er wollen, dass ich ihn auf diese Art rettete?
    Nein. Ich musste mir etwas Schlaueres ausdenken. Ich musste an das Antidot gelangen, ohne dass jemand es bemerkte. Ich musste Grieve allein retten, denn niemand hier – oder drüben bei Geoffrey – würde mir helfen können … oder wollen.
    »Ich bin müde«, sagte ich, als sich plötzlich eine furchtbare Erschöpfung in mir breitmachte. »Ich muss schlafen.«
    Kaylin hob mich auf die Arme und trug mich hinauf, und es kümmerte mich nicht einmal mehr, dass die Decke von mir rutschte. Kaylin wirkte nun, da sein Nachtflor erwacht war, zurückhaltender als zuvor, und ich fragte mich, wie er sich fühlte. Aber all das musste bis morgen warten. Grieve hatte meine Gier gestillt, und mit ihm zu schlafen hatte meinem Herzen einen positiven Schub versetzt, und nun, da das Serum von Kaylin das Feuer eingedämmt hatte, war all meine Energie aufgebraucht.
    Kaylin legte mich auf mein Bett und deckte mich zu, und während er das Fenster schloss und sich vergewisserte, dass die Schutzzauber aktiviert waren, driftete ich ins Reich der Träume ab und blieb bis zum nächsten Morgen dort.

13. Kapitel
    A m nächsten Morgen befand ich mich in einem Zwiespalt. Mein Herz drängte mich, mich zu Geoffrey zu schleichen, einzubrechen und nach dem Gegenmittel zu suchen. Aber dafür bedurfte es Planung, und allein konnte ich es nicht schaffen, das wusste ich. Wohl oder übel musste ich hinnehmen, dass Grieves Rettung sich nicht von jetzt auf gleich bewerkstelligen ließ. Und Myst zu töten genauso wenig. Das Blutfieber war zu schwelender Glut heruntergebrannt, und ich konnte es ignorieren, als ich aufstand, mich anzog und schließlich zum Frühstück hinunterging.
    Heute würde Peyton kommen, damit wir endlich das Äußere unseres

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