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Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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mitnehmen, und während Geoffrey einen Rundgang mit mir macht, findet ihr zwei ganz zufällig das Gegenmittel – was sagst du? Ich weiß, dass die Chancen nicht so groß sind, und ich weiß auch, dass es gefährlich ist, aber verdammt! Mir fällt einfach sonst nichts ein, wie ich auf sein Anwesen kommen kann, ohne auf eine Einladung zu warten.«
    Peyton stand der Mund offen. »Also, ich weiß nicht so recht. Klingt wie ein todsicherer Plan für eine mittlere Katastrophe. Ich habe dir schon gesagt, dass ich dabei bin, was immer du planst, aber willst du wirklich deine Cousine in Gefahr bringen? Was, wenn sie uns erwischen?«
    Die Realität traf mich mit der Wucht eines Vorschlaghammers. »Du hast ja recht. War wohl wirklich keine besonders gute Idee …«
    »Was? Und was, wenn wer uns erwischt?« Rhiannon betrat die Küche und sah uns prüfend an. »Was ist los? Was habt ihr vor?«
    Ich zog die Brauen zusammen. »Ich überlege, wie ich an das Gegenmittel gelangen kann. Aber Peyton hat ganz recht. Ich darf euch nicht gefährden.« Ich erzählte ihr von Geoffreys Angebot. »Ich dachte, wenn ich auf diese Art ins Haus käme und ihn ablenken könnte …«
    »Zu heikel. Aber wie wär’s denn damit? Es ist zwar auch gefährlich, aber …« Sie brach zögernd ab.
    »Was? Mit ›gefährlich‹ komme ich klar, solange es eine Chance gibt, zu gewinnen.«
    »Du bist doch schon einmal traumgewandelt. Mit Kaylin. Du könntest es noch einmal tun, dich in der Schattengestalt in Geoffreys Haus umsehen und herausfinden, wo sie das Mittel verwahren. Falls du es findest und gerade niemand hinsieht, dann könntest du ja vielleicht ein bisschen was für Grieve stehlen.«
    Rhiannon sah richtiggehend entsetzt über ihren eigenen Vorschlag aus, und fast musste ich lachen. Sie hatte so viele Jahre ihre Persönlichkeit, ihren Charakter, ihr ganzes Wesen unterdrückt, dass es wohl noch lange dauern würde, bis sie sich geben konnte, wie sie wirklich war.
    »Das könnte tatsächlich funktionieren. Vorausgesetzt, es gelingt uns, Kaylin auf unsere Seite zu ziehen.« Ich biss mir auf die Lippe. »Etwas Besseres fällt mir allerdings auch nicht ein. Es bedeutet außerdem, dass wir einen Ort finden müssen, wo wir Grieve sicher unterbringen können, wenn wir ihn erst einmal befreit haben, denn auch wenn ich ihn über alles liebe, will ich kein Risiko eingehen und ihn hier mit euch wohnen lassen. Selbst ohne diese Tageslicht-Raserei ist er noch ziemlich gefährlich.« Leo würde bestimmt nicht begeistert sein. »Wir werden allen Jungs Bescheid sagen müssen, aber wir sollten unbedingt als vereinte Front auftreten, sonst lassen sie das Testosteron sprechen, und das fehlt mir gerade noch. Ich will keine demokratische Abstimmung, ich werde Grieve befreien – na ja, vorausgesetzt, Kaylin lässt sich darauf ein.«
    »Leo kommt gleich nach Hause. Er will noch etwas essen, bevor er für Geoffrey verschiedene Aufträge erledigt. Am besten begebe ich mich auf die Suche nach Kaylin und Chatter.« Rhiannon holte eine Fertigpizza aus dem Tiefkühlschrank. »Hier, schiebt das in den Ofen. Und sucht uns irgendetwas Süßes zum Nachtisch. Ihr wisst doch, dass man Männer am besten über den Magen manipuliert, und es kann nicht schaden, etwas dicker aufzutragen.«
    Und damit verließ sie die Küche. Peyton packte die Pizza aus, während ich in den Schränken wühlte und Puddingpulver und Kekse fand. Ich rührte Instant-Schokoladenpudding zusammen, gab geschlagene Sahne darauf, dann stellte ich die Schüssel in den Kühlschrank und riss die Kekspackung auf.
    »Vertraust du Leo?«, fragte Peyton mich plötzlich leise.
    Ich sah sie überrascht an. »Er kann ein ziemlicher Mistkerl sein, aber ja, ich denke, ich traue ihm. Wieso?« In Wahrheit hatte ich in den vergangenen Tagen mehrmals arge Zweifel verspürt, ob ich das wirklich konnte, aber ich wollte es gern meinen angegriffenen Nerven zuschreiben.
    »Ich weiß nicht. Er steht für meinen Geschmack zu oft auf Geoffreys Seite. Und jedes Mal, wenn wir deine Beziehung zu den Vampiren zur Sprache bringen, reagiert er fast beleidigt, als ob er sich abgedrängt fühlt oder so ähnlich.« Sie zuckte mit den Achseln. »Vielleicht sehe ich nur Gespenster, aber mir gefällt irgendwie nicht, wie er sich verhält.«
    Ich blinzelte. Sie sprach mir aus der Seele, aber ich hatte meine Bedenken nicht formulieren wollen, weil ich sie nicht belegen konnte. Aus Peytons Mund klangen sie aber fundiert.
    »Ich bin mir nicht sicher.

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