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Das Echo der Lüge - Miller, S: Echo der Lüge

Das Echo der Lüge - Miller, S: Echo der Lüge

Titel: Das Echo der Lüge - Miller, S: Echo der Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Miller
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die ersten Stufen der Treppe und erwartete Stein beim Kücheneingang.
    »Wie Sie wollen.« Er wandte sich zur Straße. »Ich habe Ihnen die möglichen Konsequenzen erklärt.«
    Er verschwand für einen Augenblick, dann tauchte er in Gesellschaft wieder auf. Nicht der Mann aus dem Wagen betrat neben Stein den Garten, sondern David. Ich starrte ihn an wie ein Gespenst.
    »Was machst du hier?«, rief ich quer über das Grundstück.
    »Ich dachte, du brauchst vielleicht Hilfe! Wie es aussieht, komme ich gerade im rechten Augenblick.«
    Ich hätte mich freuen sollen, ihn zu sehen – David im hellblauen Hemd, mit den fröhlichen Augen und dem schütteren Haar, den gut aussehenden David, der mein Dilemma, meine Überforderung vorausgesehen hatte und Feuerwehr spielte. Stattdessen war ich alarmiert; wegen der Sache mit dem Anwalt und weil ich es satthatte, dass die Dinge über meinen Kopf hinweg entschieden wurden.
    »Hilfe ist nicht nötig«, entgegnete ich. »Herr Stein und ich haben alles besprochen.«
    Mit raschen Schritten kam David durchs Gras. »Das glaubst du jetzt. Morgen wirst du froh sein, dass ich dich abgehalten habe.«
    »Wieso bist du überhaupt hier?«
    »Weil du noch einen Koffer bei mir hast. Weil ich die ganze Nacht und den halben Tag nichts von dir gehört habe.« Er erreichte die Treppe, besorgt sah er mich an. »Du bist überreizt, der Jetlag hat dich im Griff. In diesem Zustand willst du eine Entscheidung von solcher Tragweite treffen?«
    »Darf ich fragen, wer Sie sind?« Auch Stein war näher gekommen.
    »Darf ich zuerst fragen, wer Sie sind!«, gab David zurück.
    Im nächsten Moment schauten wir auf die Plakette einer Frankfurter Behörde. Ich las das Wort Betrug, ich las Steins Namen, das Foto schmeichelte ihm nicht.
    »Raimund Stein«, sagte er.
    Raimund, dachte ich, passt nicht zu so einem Kerl von Mann. Knuth, Dirk, Heiko hätte ich ihn genannt, Raimund niemals. Inzwischen hatte David sich vorgestellt, ohne sich auszuweisen.
    »In welchem Verhältnis stehen Sie zu Frau Zuermatt?«
    »Ich berate sie«, antwortete er, bevor ich die leiseste Idee hatte, wie man Davids Funktion mir gegenüber benennen könnte.
    »Sind Sie verwandt mit Frau Zuermatt oder ihrem Mann?« Stein ließ die verständnisvolle Maske, die er mir gegenüber aufgesetzt hatte, fallen und spulte seine Standardfragen ab.
    »Nein«, antwortete David. »Wir sind Bekannte. Ich kenne allerdings Dr. Hollmann, Zuermatts Anwalt.«
    Auch Davids Ton wurde schärfer. Meinen fragenden Blick, als er Pascals Anwalt nannte, übersah er geflissentlich.
    »Ich bin sicher, ihm gefällt es nicht, dass Sie auf diesem Grundstück stehen. Er könnte das als Beeinflussung einstufen.«
    »Ich bin auf persönliche Einladung von Frau Zuermatt hier.« Stein schaute zum Tor, ob sein Kollege dort auftauchen würde.
    »Haben Sie Zeugen für diese Einladung?« David stellte sich neben mich. »Ich sehe hier nur meine Bekannte, die nach einer langen Reise die Zeitverschiebung noch nicht verkraftet hat. Sie könnten ihr wer weiß was erzählt haben.«
    Stein lächelte, seine Augen blieben kalt. »Wollen wir Frau Zuermatt das nicht selbst entscheiden lassen?«
    »Nein.« Davids Ton war trompetenhell. »Das wollen wir nicht.« Er zog das Handy aus der Brusttasche. »Ich rufe Dr. Hollmann an, er kann in wenigen Minuten hier sein.«
    »David, nicht«, ging ich dazwischen.
    Stein trat einen Schritt zurück. »Lassen Sie nur, Frau Zuermatt. Es gibt andere Mittel, meine Untersuchung fortzusetzen.«
    »Nur zu.« David richtete sich auf, der kleine errungene Sieg schwellte ihm die Brust.
    »Ich rufe Sie bald an«, sagte Stein zu mir.
    »Dann werden Sie erfahren, dass Frau Zuermatt ohne Rechtsbeistand nichts mehr zu sagen bereit ist.«
    Stein verabschiedete sich, ging zum Ausgang und verschwand hinter der Hecke.
    »Tut mir leid, aber das war dringend geboten.« Sofort setzte David sein argloses Gesicht wieder auf.
    Ich wollte keine beschwichtigenden Worte mehr hören, nur noch die Wahrheit. »Wieso hast du mir verschwiegen, dass du Pascals Anwalt kennst und konsultiert hast?«
    »Komm rein, bitte, komm zuerst rein, dann erkläre ich dir alles.« Er nahm meine Hand. »Weißt du, wie nahe du dran warst, eine Riesendummheit zu begehen?«
    Ich entzog ihm die Hand, betrat die Küche, machte Licht und setzte mich abwartend an den Tisch. David nahm gegenüber Platz. Ich musterte sein liebenswürdiges, ein wenig weiches Gesicht und fragte mich, ob ich ihm trauen durfte. Ich

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