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Das Echo der Schuld

Das Echo der Schuld

Titel: Das Echo der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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Sorgen gemacht. Ich habe die Walkers verrückt gemacht, die sich das auch nicht erklären konnten. Wir waren alle krank vor Sorge! Virginia, das passt doch nicht zu dir! Ich habe dich noch nie so … so skrupellos und egoistisch erlebt!«
    Sie erwiderte nichts. Wenigstens versuchte sie sich nicht zu rechtfertigen.
    Es wurde nicht leichter, nach Nathan Moors Rolle in dem Drama zu fragen, aber es blieb Frederic nichts anderes übrig. »War es seine Idee? Hat Nathan Moor dich überredet …«
    »Nein. Mich musste niemand überreden. Ich wollte weg. Er hat mir nur dabei geholfen.«
    »Geholfen? Weißt du, wie das klingt? Das klingt, als habe dir jemand zur Flucht verhelfen müssen! Als seist du eingesperrt gewesen bei mir, gegen deinen Willen festgehalten, eingemauert, eingekerkert …«
    »Unsinn«, unterbrach sie, »so war das nicht. Und du weißt, dass ich das auch nicht gemeint habe.«
    »Aber was meinst du dann? Was war los? War es wirklich nur diese Party in London?«
    »Ich glaube, ich kann dir das gar nicht alles erklären.«
    »Ach nein? Und du meinst nicht, dass ich nach all dem wenigstens das Recht auf eine Erklärung habe?«
    »Natürlich hast du das.« Plötzlich klang sie müde. »Nur passt das vielleicht nicht zu einem Telefongespräch.«
    »Du bist davongelaufen, anstatt mit mir zu reden. Es war nicht meine Idee, dass wir nur noch per Telefon kommunizieren.«
    »Ich versuche nicht, meine Verantwortung für all das abzuschieben, Frederic.«
    »Für all das? Für was?«
    Sie erwiderte nichts. Aggressiv fragte er: »Was ist zwischen dir und Nathan Moor?« Wieder schwieg sie.
    Er merkte, dass eine kalte Angst, gemischt mit ebenso viel Wut in ihm hochkroch. Er fand, dass die Wut sogar ein wenig stärker war.
    »Was ist zwischen dir und Nathan Moor?«, wiederholte er. »Verdammt, Virginia, sei bitte ehrlich! Das ist das Mindeste, was du mir schuldest!«
    »Ich liebe ihn«, sagte sie.
    Ihm blieb fast die Luft weg.
    »Was?«
    »Ich liebe ihn. Es tut mir leid, Frederic.«
    »Du haust mit ihm nach Dunvegan ab, in unser Haus, und dann sagst du mir am Telefon so einfach, dass du ihn liebst?«
    »Du hast gefragt. Und du hast Recht, du verdienst Ehrlichkeit. «
    Ihm war schwindelig, und er hatte das Gefühl, als bewege er sich durch einen bösen Traum. »Seit wann? Seit wann läuft das zwischen euch? Seitdem er hier in Ferndale aufgekreuzt ist?«
    Sie klang gequält. »Begriffen habe ich es erst hier auf Skye. Aber ich glaube …«
    »Ja? Was?«
    »Ich glaube«, sagte sie leise, »verliebt in ihn habe ich mich in der ersten Sekunde. Auch hier auf Skye. Damals gleich nach dem Schiffsunglück.«
    Frederic meinte, alle Zimmerwände auf sich zukommen zu sehen. »Deshalb also. Deshalb deine plötzlich so überaus wohltätige Ader. Die ganze Zeit fragte ich mich, weshalb du gar nicht aufhören kannst, diesen wildfremden Menschen ständig deine hilfreichen Hände entgegenzustrecken. Aber nun wird manches klar. Es waren, weiß Gott, nicht nur deine hilfreichen Hände, nicht wahr? Nathan Moor dürfte eine ganze Menge mehr von dir bekommen haben.«
    »Du bist verletzt, und ich kann verstehen, dass …«
    »Ach ja? Du kannst verstehen, dass ich verletzt bin? Wie ginge es denn dir in der umgekehrten Situation? Wenn ich einfach verschwunden wäre und dir bald darauf lapidar mitteilen würde, dass ich mich in jemand anderen verliebt habe?«
    »Es wäre entsetzlich. Aber … ich kann nichts dafür, Frederic. Es ist passiert.«
    Die Wirkung des Schocks ließ nach. Die Wände standen wieder gerade, Frederic bekam wieder Luft.
    »Du weißt, dass du auf einen Betrüger und Hochstapler hereingefallen bist?«, fragte er kalt.
    »Frederic, es ist klar, dass du …«
    »Hat er dir inzwischen gestanden, dass er überhaupt kein Schriftsteller ist, der berühmte Bestsellerautor? Oder prahlt er noch immer mit seinen großartigen Erfolgen?«
    »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Vielleicht solltest du dich mal mit Livia unterhalten. Denn falls du es vergessen hast: Dein neuer Liebhaber ist auch noch verheiratet. Aber das stört dich vermutlich nicht weiter. Schließlich bist du auch verheiratet, und das war für dich gar kein Hinderungsgrund, in sein Bett zu springen.«
    Sie schwieg.
    Klar, dachte er aggressiv, was soll sie darauf auch sagen?
    »Tatsache ist, nicht ein einziges Buch wurde je von ihm veröffentlicht. Es gibt keinen Verleger, der sein wirres Geschreibsel zu drucken bereit ist. Nathan Moor hat sich während der letzten zwölf

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