Das Echo der Vergangenheit
schüttelte den Kopf und blinzelte die Tränen zurück. »Das werde ich nicht.« Sie hatte inzwischen zu viel Arbeit investiert, um diese Freiheit noch einmal aufzugeben.
»Ich habe vielleicht nicht seine hypnotische Anziehungskraft, aber ich möchte eine Chance für uns.«
Darüber konnte sie jetzt nicht nachdenken.
»Ich werde für dich kämpfen. Aber ich kann nicht gegen das kämpfen, was in dir ist.«
Das konnte niemand.
»Also sag es mir jetzt, Sofie. Sag mir, ob du hier bist, um ihn wiederzubekommen.«
Ihr Herz hämmerte. Wollte Eric das? Ihr Kinn bebte. Es würde nie wieder werden wie früher. Sie konnte nicht ausradieren, was sie wusste. »Nein, Matt. Deshalb bin ich nicht hier.«
Etwas von der Anspannung wich von ihm. Er zog sie an sich und küsste sie. Ihr Herz raste. Wärme durchströmte sie. Sie legte die Arme um seinen Hals und er hob sie vom Boden. Sie badete in seiner Größe und Kraft.
»Äh … Sofie?«
Sie erschraken und drehten sich um. Ihre Füße fanden den Boden. »Was ist denn, Carly?«
»Ich habe Bauchschmerzen.«
»Dann mache ich dir einen Pfefferminztee.« Sie ging zum Schrank und holte die Dose heraus, die sie dort für Nonna aufbewahrte. Carly kam und setzte sich an den kleinen Tisch in der Kochecke, während ihr Blick zwischen beiden hin und her huschte. Einen Augenblick lang fragte sie sich, ob die Bauchschmerzen des Kindes etwas mit Matts Kuss zu tun hatten.
Kapitel 31
Rese setzte den Helm auf. Sofies Abreise hatte Lance so sehr aufgewühlt, dass sie zögerte, sich hinter ihm auf die Harley zu setzen. Sie wusste nur zu gut, wie er seine Ängste abreagierte. Aber es war das Mindeste, was sie tun konnte, nachdem er geblieben war – und ihr nicht die Schuld dafür gegeben hatte. Wenigstens glaubte sie nicht, dass er ihr die Schuld gab.
Sie schlang die Arme um ihn, als sie aus der Einfahrt rollten und sich dann auf den Weg in die Wildnis der kalifornischen Weinberge machten. Dass sie beide Lederkleidung trugen, schützte sie vor den Gefahren der Straße. Ein beruhigender Gedanke, als Lance Gas gab. Sie zwang ihren Körper, mit seinem eins zu werden, passte sich seinen Bewegungen an und plötzlich entwich alle Anspannung aus ihrem Körper.
Lance kannte seine Grenzen. Er kannte sein Fahrzeug. Und er kannte Gott.
Als er so weit gefahren war, wie es nötig war, wurde er langsamer, lenkte das Motorrad an den Straßenrand und hielt an. Ihre Oberschenkelmuskulatur beschwerte sich über die Verkrampfung. Entschlossen nahm er ihre Hand und zog sie durch eine Lücke in einem Drahtzaun. Sie erkannte den Streifen Weideland am Petaluma Highway wieder. Hier hatten sie ihre erste Verabredung gehabt, ein Picknick, das sie aber nicht genossen hatte, weil sie so wütend gewesen war.
Er führte sie zu dem alleinstehenden, vom Wind zerzausten Baum, zog seine Jacke aus und legte sie auf den Boden, so wie er es beim ersten Mal getan hatte. »Erinnerst du dich an diesen Ort?«
»Wie könnte ich ihn jemals vergessen?« Sie hatten sich gestritten und er war wie ein Wahnsinniger zur Villa zurückgefahren. Zu erschüttert, um ihn auf der Stelle zu feuern, hatte sie vorgehabt, es am nächsten Morgen zu tun. Irgendwie hatte er es ihr ausgeredet. Oder sie hatte es sich selbst ausgeredet.
Sie setzte sich auf seine Jacke. »Was machen wir hier denn?«
Er kniete sich hinter sie und rieb ihr den Nacken und die Schultern. Sie hatte sich offensichtlich doch nicht so gründlich entspannt, wie sie es sich eingeredet hatte.
»Hier wollte ich dir einen Antrag machen – ein Picknick einpacken und all das.«
»Um mir zu beweisen, wie sehr ich mich geirrt hatte?«
»Nee. Nur um den Kreis zu schließen.«
Sie ließ sich seine Massage gefallen. »Ich bin froh, dass ich dich damals nicht gefeuert habe.«
Er küsste ihren Nacken. »Ich war wohl ziemlich eingebildet.«
»Das bist du immer noch.«
»Tja.« Eine Brise trug den Duft von Gräsern herüber und sie wusste, was kommen würde, noch bevor er es aussprach. »Rese …«
»Ich weiß.«
Er lehnte sich vor, um ihr ins Gesicht zu sehen. »Was weißt du?«
»Welche Sorgen du dir um Sofie machst.« Er hatte kaum etwas gegessen und es war schwierig, seine Aufmerksamkeit zu erlangen, selbst während der Arbeit.
Er setzte sich, streckte die Beine nach rechts und links aus und schlang die Arme um ihre Schultern. »Ich mache mir Sorgen.«
Sie lehnte sich gegen ihn. »Und, fliegst du hin?«
»Nur wenn du es sagst.«
»Lance …«
»Ich bitte dich nicht
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