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Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Heitzmann
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darum. Ich habe mich nur gefragt, ob du darüber gebetet hast.«
    Sie drehte sich in seinen Armen halb um. »Ja. Vielleicht sind meine Gebete nicht so … effektiv wie deine, aber ich habe gebetet, Lance. Und ich bin der Meinung, du solltest nicht hinfliegen.«
    »Weil …«
    »Weil ich das Gefühl habe, dass es besser ist. Michelle sagt, wenn eine Antwort einem Frieden gibt, ist sie wahrscheinlich richtig. Ich habe keinen Frieden bei dem Gedanken, dass du nach New York gehst.«
    Er hob sein Knie, um sie zu stützen. »Ich auch nicht.«
    »Nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Zuerst war es, dass du mich nicht gehen lassen wolltest. Also habe ich gebetet, dass Gott deine Meinung ändert.«
    »Ich bin mir sicher, dass das nicht fair ist.«
    Er lächelte schief. »Das sieht Gott offenbar genauso. Ich habe den Eindruck, dass das nicht meine Sache ist.«
    Sie drehte sich noch weiter zu ihm um. »Ich hätte nicht gedacht, dass du auf mich hören würdest.«
    »Es wäre schwierig, wenn ich Gott anders verstanden hätte. Aber du darfst dich nie scheuen, deine Meinung zu sagen.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »War das jemals ein Problem für mich?«
    Er lachte. »Stimmt auch wieder. Du bist die Nummer eins im Meinungsagen.«
    »Und nur der Form halber: Dieser Titel passt nicht nur zu einem von uns.«

    * * *

    Während Carly ihren Tee trank, flog die Tür auf. Matt fuhr herum und sein Adrenalinspiegel schoss in die Höhe, aber es war eine Frau mit rotbraunen Haaren, deren mediterrane Faszination zu der von Sofie passte. Das musste ihre Mutter sein. Er stand unwillkürlich gerade.
    »Mama.« Sofie ging auf sie zu und umarmte sie.
    Von wo aus er stand, konnte er sehen, dass die Erwiderung nicht oberflächlich war. Diese Frau liebte ihre Kinder leidenschaftlich.
    Sie umfasste Sofies Gesicht mit beiden Händen. »Was ist denn los? Was ist eigentlich passiert?«
    Sofie legte ihre Hände über die ihrer Mutter. »Mama, du erinnerst dich doch an Carly.« Sie drehte sich ein wenig zur Seite, sodass ihre Mutter das Mädchen am Tisch sehen konnte. Carly sah unglücklich aus.
    »Die kleine Carly?«
    »Und das ist Matt Hammond. Matt, meine Mutter, Doria Michelli.«
    Die Frau war kleiner, als sie zunächst gewirkt hatte, aber ihre Haltung ließ sie größer erscheinen. Er trat einen Schritt vor und streckte ihr die Hand entgegen. »Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen.« Ehre? Wer sagte denn so etwas?
    Ihr Handschlag war kräftig. »Sind Sie Freund oder Liebhaber?«
    »Matt ist hier, um zu helfen, Mama.«
    Sie blickte ihn immer noch unverwandt an, also zuckte er mit den Schultern. »Ein Freund, der gerne mehr wäre.«
    »Ein ehrlicher Mann. Der Himmel sei gepriesen.« Ihr nächster Blick durchbohrte ihn. »Rühren Sie meine Tochter nicht an.«
    »Das ist so ungefähr dasselbe, was sie mir auch gesagt hat.«
    Sie drückte einen Finger auf seine Brust. »Machen Sie es richtig, dann werden Sie am Ende dankbar sein. Gott wird Sie segnen.«
    Nur mit Mühe unterdrückte er ein »Ja, Ma’am«, bevor er sich völlig zum Narren machte.
    Doria wandte sich an das Kind. »Die kleine Carly. Lass mich dich anschauen.«
    Carly wand sich unter ihrem Blick. Er hatte beinahe den Eindruck, als wäre sie sich ihres Äußeren gar nicht bewusst. Oder sie spielte es absichtlich herunter. Vielleicht fühlte sie, dass es gefährlich war, Aufmerksamkeit zu erregen.
    Doria umarmte das Mädchen, dann sagte sie zu Sofie: »Ich muss mit dir reden.«
    Als Sofie mit ihrer Mutter auf den Flur hinaustrat, sah Matt Carly an. »Brennen dir die Ohren?«
    Carly hob die Hand und berührte das eine rote Ohr.
    Er beugte sich vor und flüsterte: »Das bedeutet, dass sie über uns reden.«
    »Oh«, flüsterte sie verschwörerisch. »Ist das schlimm?«
    »Hören wir mal.« Er lauschte mit zusammengekniffenen Augen. »Hmm. ‚Carly ist wirklich süß, aber der große Kerl …‘«
    Sie kicherte, aber gleich darauf veränderte sich ihre Miene wieder. »Ich bin doch diejenige, die Ärger macht.«
    Er setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. »Aber du hast nicht damit angefangen.«
    Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. »Ich vermisse meinen Dad. Und ich will nicht, dass man ihm wehtut.«
    »Ich weiß.«
    »Ich wollte doch nicht, dass jemandem wehgetan wird. Und an allem bin ich schuld.« Sie vergrub das Gesicht in den Händen. »Die armen Hunde.«
    »Haben diese Leute dir gedroht oder dich traurig gemacht?«
    Sie saß lange da und rang mit einer Antwort. Dann schüttelte sie

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