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Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari

Titel: Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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den Appetit verdorben, aber er hat seine gerechte Strafe bekommen. Übrigens hab ich deinen Geldbeutel geschont. Vorausgesetzt, du hast noch nicht bezahlt.«
    »Das ist ein guter Trick, die Zeche zu prellen. Ich vermute, der Große Magister des Ordens der Riesenwurst wollte dich in Scheiben geschnitten servieren. Und vermutlich hätte es dazu eine Soße aus meinem Blut gegeben.«
    »Ich wüsste nur gern, warum Karwen Kowareka sich zu Hause und nicht hier im Käfig in eine Pastete verwandelt hat.«
    »Ach, lass den Quatsch doch auf sich beruhen, Max. Du hast unschuldige Leute umzubringen - ich kümmere mich um den Rest. Und glaub mir: In zwei, drei Tagen kann ich all deine Fragen beantworten. Ich melde mich jetzt bei Lonely-Lokley und sage ihm, dass er ruhig ins Fressfass gehen kann. Du hast dem armen Mann Arbeit weggeschnappt. Was ich jetzt allerdings bräuchte, wäre ein Dutzend Leute von Bubuta Boch. Die könnten mir nämlich beim Verhör helfen.«
    »Du hast Probleme! Ich glaube, du musst alles mit dem Chef der Polizei besprechen«, sagte ich und lächelte bitter. »Bist du darauf noch nicht gekommen, du Genie?«
    »Du denkst ...«
    »Ich denke gar nichts. Das ist schließlich deine Arbeit. Meine Aufgabe ist es, Unschuldige zu töten. Aber General Bubuta Boch hat hier zu Mittag gegessen und ist danach verschwunden. Nimm also meine Pfeife, solange sie noch glüht, und schau dich nach ihm um. Wenn er schon zur Pastete geworden ist, überraschen wir Sir Juffin damit - vielleicht, indem der Ehrwürdige Leiter etwas Besonderes zum Abendbrot bekommt.«
    »Zu den Magistern mit dir, Max. Du bist wirklich hundsgemein! Gib mir lieber deine Pfeife.«
    Nach ein paar Minuten rief Melifaro nach mir.
    »Bubuta liegt hier hinten und sieht ganz gut aus. Ich glaube, er fühlt sich nicht wie eine Wurst - er schläft nur.«
    »Er ist ja auch erst seit vorgestern hier, und es dauert ein paar Tage, sich in eine Pastete zu verwandeln. Schade - ohne mein wahnsinniges Glück hätten wir Juffin eine große Freude machen können. Aber das ist anscheinend Schicksal.«
    »Was geht hier vor? Sind Sie das, Sir Melifaro?«, drang die Stimme von Leutnant Schichola durchs Dunkel. Er war der beste Polizist von Echo und ein Freund von uns.
    »Ja, ich bin hier. Meine Herren, seien Sie bitte still -Ihr Chef schläft.«
    »Unser Chef?«
    Schichola beschleunigte seinen Schritt und stolperte über die Leiche des Kochs. Ich konnte ihn gerade noch auffangen, sonst wäre er mit dem Gesicht auf den Boden geschlagen. Ein Kollege von ihm wich dem Hindernis rechtzeitig aus, und ein paar Polizisten fluchten erschrocken. Melifaro dagegen quietschte vor Lachen.
    »Meine Herren, passen Sie bitte auf!«, rief ich und versuchte, möglichst ernst zu klingen. »Ich empfehle Ihnen, nicht zu schießen. Der Tod kann sehr gefährlich werden, wenn man ihn erschrickt.«
    »Vielen Dank, Sir Max«, murmelte Schichola und befreite sich aus meinem Griff. »Worüber bin ich eigentlich gestolpert?«
    »Über die Leiche eines Verbrechers. Was Sie hier sehen, ist ein Giftmörder und Kannibale. Und er ist der Entführer von General Bubuta. Herr Itulo hat sich sehr bemüht, Ihnen das Leben leicht und angenehm zu machen, meine Herren, Ehrenwort. Sir Melifaro und ich bedauern sehr, Ihren Chef gerettet zu haben. Wir stehen schuldbewusst vor Ihnen. Nehmen Sie ihn also bitte unversehrt wieder mit.«
    »Nicht wir, sondern nur du, Max, stehst schuldbewusst vor Leutnant Schichola«, mischte Melifaro sich ein. »Ich bin bloß zum Essen hergekommen. Also, meine Herren - falls Sie die Retter Ihres Chefs vermöbeln wollen, wenden Sie sich bitte ausschließlich an Sir Max. Und bitte nacheinander!«
    Die anwesenden Polizisten sahen Melifaro mit großen Augen an. So über einen Menschen zu reden, der den Todesmantel trug, war für sie nicht mehr kühn, sondern grenzte an Selbstmord. Ich zog eine schreckliche Fratze und zeigte Melifaro die Faust, damit die Polizisten keinen allzu lockeren Eindruck von mir bekamen. Wie hätte ich ihnen sonst weiterhin Angst und Respekt einflößen können?
    »Meine Herren, ich will Sie nicht weiter stören«, sagte ich und verbeugte mich vor Melifaro. »Arbeiten Sie ruhig weiter.«
    »Und du?-, fragte Melifaro erstaunt.
    »Was soll ich noch hier? Ich werde Juffin die gute Nachricht überbringen. Bis du zu uns stößt, hat er mich bestimmt umgebracht. Danach beruhigt er sich gewiss wieder. Ich rette hier also dein Leben - schließlich bin ich unsterblich.»
    Als die

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