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Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari

Titel: Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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praktisch unbekannten Mannes.«
    »Sir Juffin«, stöhnte Melifaro, »wenn Sie ihn so lassen, heirate ich ihn sofort - Ehrenwort!«
    »Aber ich heirate Sie nicht. Sie haben mich betrogen«,
    sagte ich kokett. »Ach, Juffin, wenn Sie mitbekommen hätten, was der hier alles erzählt hat!«
    Melifaro und ich kicherten wieder los.
    »Soll ich euch mit kaltem Wasser begießen?«, erkundigte sich Juffin ungerührt. »Was ist hier eigentlich passiert?«
    »Nichts, wovon meine Mutter nichts wissen dürfte!«, rief ich, und Sir Juffin schloss sich unserem Kicherduett an.
    Nach einer Viertelstunde kamen Melifaro und ich langsam zur Vernunft und begannen, Juffin abwechselnd die Details unseres Kennenlernens zu erzählen. Fairerweise muss ich erwähnen, dass Melifaro, was seine Dummheit betraf, nicht mit harschen Worten sparte.
    »Lady Marilyn, du bist wirklich erfolgreich«, sagte mein Chef lächelnd. »Dabei hat dich die Aussicht, in eine Frau verwandelt zu werden, noch vorgestern schockiert.«
    »Da wusste ich ja noch nicht, dass ich so hübsch würde«, sagte ich und wies mit dem Kopf auf Melifaro. »Übrigens hat er mich zum Abendessen eingeladen. Oder hast du es dir anders überlegt?«
    »Mit einer so schönen Frau kann ich mich überall zeigen. Und wohin gehen wir danach? Zu mir oder zu dir?«, fragte Melifaro gelassen.
    »Zu mir natürlich. Mein Papi ist zu Hause - General Bubuta Boch, falls du dich noch daran erinnerst. Er wird dir bestimmt von seinen Kriegserfolgen erzählen. Sir Juffin - habe ich heute Abend dienstfrei, oder haben Sie eine neue Mitarbeiterin namens Marilyn eingestellt? Was meint ihr, Jungs - wird mir der Todesmantel stehen?«
    Meine weibliche Inkarnation war etwas leichfertiger als die männliche.
    »Ich glaube, ein Spaziergang durch die Stadt kann Ihnen nicht schaden, Lady Marilyn. Sie müssen sich schließlich an Ihren neuen Namen gewöhnen und so. Und du, Melifaro, solltest den Blick nicht im Dekolletee dieser leichtlebigen Frau versenken. Sie geht übermorgen auf Hochzeitsreise mit Sir Lonely-Lokley.«
    Melifaro pfiff verständnisvoll durch die Zähne.
    »Ist es was Ernstes, meine Herren? Ich dachte ...«
    »Was hast du denn geglaubt? Dass Max und ich aus Langeweile verrückt geworden sind? Natürlich ist es was Ernstes. Begleite also deine neue Freundin in die Stadt und pass auf, dass sie auf ihren neuen Namen reagiert und sich nicht verplappert.«
    »Da sehe ich keine Gefahr«, meinte Melifaro. »Aber was ist das für ein Leben, Sir Juffin? Da trifft man ein nettes Mädchen, und dann erweist es sich als Ihr Nachtantlitz! Und heiratet obendrein Lonely-Lokley! Glauben Sie, mein Herz sei aus Stahl?«
    »Daran habe ich keinen Zweifel«, meinte Juffin ungerührt. »Max ... also Lady Marilyn: Sir Schürf und ich erwarten dich morgen bei Sonnenuntergang. Wenn du zu Hause bist, pack deine Sachen. Und mach dir keine Gedanken über deine Viecher. Unsere Mitarbeiter stehen Schlange, um die Tiere pflegen zu dürfen.«
    Ich ließ den Kopf hängen. Meine armen Katzen! Was war ich doch für ein nichtsnutziges Herrchen!
    »Wahrscheinlich bekommt Ella bald Junge«, sagte ich wehmütig. »Das werden die zukünftigen Katzen des Königs sein. Allerdings frisst sie so viel, dass sie womöglich nicht trächtig ist, sondern einfach nur fett.«
    »Max, deine Probleme möchte ich haben«, sagte Juffin müde. »Sir Melifaro, nehmen Sie diese hübsche Frau und ziehen Sie Leine. Ich hab noch ein Treffen mit einem Giftmörder.«
    »Weißt du, Lady Marilyn, mit deinem netten Gesicht und den dummen Sprüchen des Nachtantlitzes bist du die ideale Frau für mich«, meinte Melifaro galant, als ich ins A-Mobil gestiegen war.
    »Ich bin der ideale Mann - sofern Lonely-Lokley und ich die Reise überleben«, sagte ich lächelnd und riskierte eine Frage, die ich in meiner normalen Erscheinungsform nie zu stellen gewagt hätte: »Wie geht es Lady Melamori?«
    »Sie murmelt im Schlaf deinen Namen, falls es dich interessiert. Ansonsten hält sie Monologe über die Vorzüge des Singledaseins. Ich wüsste wirklich gern, was zwischen euch vorgefallen ist. Mag Lady Marilyn nicht ein wenig klatschen?«
    »Vielleicht. Aber es ist nichts Spektakuläres passiert. Das Schicksal hat unsere Verbindung geknüpft und uns dann verboten, uns wiederzusehen - wir haben uns nämlich im Stadtteil Rendezvous getroffen.«
    »Tja, so geht das manchmal«, seufzte Melifaro mitleidig und fügte hinzu: »Aber wenn du weiter ein echtes Mädchen bleibst, lässt

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