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Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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würde?«
    »Zweifel? Ich war sicher, dass ich es nicht schaffe.«
    »Seltsam. Hab ich dich je belogen?«
    »Nein, aber ... Weißt du, Schürf, was gerade geschehen ist, stimmt einfach nicht mit den Vorstellungen überein, die ich von meinen Fähigkeiten habe.«
    »Das ist Unsinn. Wer schätzt seine Fähigkeiten schon richtig ein? Allenfalls Magier, vor allem die großen. Keine Sorge, du schaffst noch ganz andere Dinge.«
    »Da wir gerade über meine Fähigkeiten reden: Ich bin heute Morgen aus Versehen auf die Spur von Lady Melamori getreten, und ihr ging es daraufhin schlecht. Dabei hatte ich gar nicht vor, ihr zu nahe zu kommen.«
    »Lass uns in mein Büro gehen, Max«, schlug Lonely-Lokley vor. »Es wäre wohl besser, sich dort zu unterhalten und nicht im Korridor. Außerdem kommen gleich Leute zum Saubermachen.«
    »Vielleicht können wir zu mir gehen. Das ist näher.«
    »Lieber nicht. Weißt du, Sir Juffin betrachtet dein Büro als sein eigenes. Ich würde mich nicht wundern, wenn er dort gerade sitzt.«
    Lonely-Lokley schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf seinen unbequemen Bürostuhl. Ich hockte mich auf den Boden und lehnte mich an den Tisch.
    »Du siehst müde aus, Max. Wie viele tödliche Kugelblitze hast du eigentlich fabrizieren müssen?«
    »Mehr als dreißig bestimmt. Ich hab nicht mitgezählt.«
    Lonely-Lokley musterte mich.
    »Nicht schlecht. Viel mehr als ich dachte. Wie kannst du da überhaupt noch auf den Beinen stehen?«
    Ich winkte müde ab.
    »Meine Genialität raubt mir den letzten Nerv, Schürf. Ich sehne mich danach, ein paar Tage auszuspannen.«
    »Geht's dir nicht gut?«, fragte Lonely-Lokley mitfühlend. »Das ist sicher nichts Ernstes. Das liegt nur daran, dass du dich so angestrengt hast. Morgen geht's dir sicher schon besser, und übermorgen wirst du dich nicht mehr daran erinnern. Glaub mir, du kannst demnächst deine Macht genießen. Aber jetzt erzähl mal, wie du Lady Melamori auf die Spur getreten bist. Hat es sofort geklappt? Hat Sir Juffin es sich anders überlegt und dir einiges beigebracht?«
    »Das ist es ja! Gar nichts hat er mir gezeigt!«, rief ich und erzählte Schürf in aller Kürze von meinem unbeabsichtigten Fehltritt.
    »Klingt ziemlich ernst«, meinte Lonely-Lokley besorgt. »Bei so ungeheuren Fähigkeiten muss man lernen, sich zu beherrschen. Sonst wird man gemeingefährlich.«
    »Was soll ich tun?«, fragte ich zum x-ten Male traurig.
    »Was du tun sollst? Zum Beispiel die Atemübungen machen, die ich dir gezeigt habe - allerdings öfter.«
    »Das war's schon?«, fragte ich verwirrt.
    »Für den Anfang wäre es jedenfalls nicht schlecht. Du denkst doch alle paar Tage an deine Übungen, oder?«
    »Na ja, ich denke manchmal öfter, manchmal weniger oft daran«, meinte ich und zuckte schuldbewusst die Achseln.
    »Du musst dich zusammenreißen«, sagte Schürf streng. »Es gibt nichts Schlimmeres als Leute, die Macht haben, aber keine Selbstdisziplin. Entschuldige, aber jemand muss dir mitunter eine langweilige Predigt halten. Du musst an dir arbeiten.«
    »Du hast ja Recht, Schürf«, seufzte ich. »Es wäre gut, wenn du mir das mehrmals täglich sagtest. Ich glaube, nur so kann man erfolgreich mit mir Zusammenarbeiten.«
    »Meinst du wirklich, das würde dir helfen? Kein Problem - das lässt sich machen.«
    »Ich habe keinen Zweifel daran«, sagte ich lächelnd. »Wenn ich zwölfmal täglich von dir höre, ich müsse mich aufraffen, reicht das vollauf - Ehrenwort.«
    »Abgemacht«, sagte Lonely-Lokley ruhig.
    Ich kicherte in mich hinein. Wahrscheinlich stand mir nun ein ausgesprochen lustiger Lebensabschnitt bevor.
    »Und jetzt lass uns mittagessen gehen«, sagte Schürf und stand ungerührt auf. »Sir Juffin erwartet uns im Fressfass, wie er mir gerade per Stummer Rede mitgeteilt hat. Und er hat mich gebeten - ich zitiere! -, das mitzubringen, was von Sir Max noch übrig ist.«
    »Ich hab seinen unverwechselbaren Stil sofort erkannt«, brummte ich. Dann gingen wir ins Fressfass.
    »Sündige Magister, siehst du finster aus - wie ein hungriger Vampir!«, bemerkte Juffin, als er kurz von seinem Teller aufblickte. »Warum vergeudest du deine Kräfte an Tragödien? Das ist nichts für dich, glaub mir.«
    »Bei Max sind ein paar echte Probleme aufgetaucht«, mischte sich Lonely-Lokley ein.
    »Probleme? Seine Sorgen möchte ich haben!«, meinte Juffin nur und winkte ab. »Es ist doch alles wunschgemäß gelaufen, wenn nicht besser. Seit wann bist du Pessimist,

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