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Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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allerdings wird größer sein. Das größte Denkmal aber bekommt Sir Ande, und man wird das Denkmal von König Gurig VII. seinetwegen umsetzen müssen. Stimmt's, Sir Ande?«
    »Auch dieses Mädchen wirft mit unglaublichen Sprüchen um sich«, sagte Ande und schien begeistert.
    Eigentlich wandte er sich an niemanden von uns, sondern an seinen besten Gesprächspartner, also an sich selbst.
    »Und wie ist der Artikel?«, fragte ich Melamori. »Kann man ihn veröffentlichen?«
    »Das sollte man unbedingt. Warum fragst du? Sir Rogro muss nur ein paar Absätze streichen, die vom Unwillen der Polizisten berichten, in die Senke zu springen. Das ist zwar die Wahrheit, aber ich kann die Leute sehr gut verstehen. Sie sind schließlich alle freiwillig in den Wald gegangen, und das allein war schon sehr mutig. Sir Ande, Sie müssen den Menschen gegenüber einfach großzügiger sein. Wir alle sind schwache Geschöpfe.«
    Ande murmelte etwas Unverständliches in sich hinein. Leutnant Kamschi sah ihn missbilligend an, schwieg aber dazu.
    »Großmut ist eine wichtige Sache«, stellte ich fest, »denn sie ist Zeichen eines glücklichen Lebens. Wenn Melamori mit dem Artikel zufrieden ist, brauche ich ihn jetzt nicht zu lesen. Ich kaufe mir die Zeitung - das ist viel angenehmer.«
    »Sie können ihn ruhig lesen. Es steht wirklich nichts Schlimmes drin«, meinte Ande gereizt. Dann setzte er begeistert hinzu: »Sir Max, Sie haben sich da im Wald eine tolle Nummer geleistet. Alle Helden der Vergangenheit können neidisch auf Sie sein.«
    »Schon gut, Ande«, sagte ich und winkte lächelnd ab.
    Ich drehte mich zum Fenster und merkte, dass die Straßen der Hauptstadt voller Schaulustiger waren. Die Leute sahen sich mit schweigender Neugier die Prozession an, die aus dem Wald von Mahagon kam.
    »Wer hätte gedacht, dass es in Echo so viele Faulenzer gibt.«
    »Ich kann die Leute gut verstehen. Dieser Anblick ist es wert, alles stehen und liegen zu lassen«, meinte Schichola. »Ich hätte dasselbe getan.«
    »Darf ich hier aussteigen, Max?«, fragte Ande. »Zur Redaktion der Königlichen Stimme sind es von hier aus nur ein paar Schritte, und vielleicht schaffe ich es ja, meinen Artikel noch in der Abendausgabe unterzubringen.«
    »Natürlich. Warum fragst du? Du bist - den Magistern sei Dank! - ein freier Mensch.«
    Kamschi hielt kurz an. Ande sprang erstaunlich flink aus dem Wagen, wünschte uns noch einen guten Tag und verschwand in der Menge.
    »Wie findest du ihn?«, fragte ich Melamori.
    »Toll«, sagte sie. »Die erste halbe Stunde der Rückreise hat er seinen Artikel geschrieben, und dann hat er mir Geschichten aus dem Studium und von seiner Arbeit am Hof erzählt. Obendrein lispelt er so süß. Sonst wäre ich vor Langeweile fast gestorben: Du hast geschlafen, Schichola hat deine Knechte beobachtet, und Kamschi hat getan, als würde er sich nur auf den Weg konzentrieren. Dabei könnte das A-Mobil bei dieser Geschwindigkeit allein fahren.«
    Leutnant Kamschi schwieg und zuckte nur müde die Achseln. Unsere Diskussion hatte ihn zweifelsohne getroffen.
    Keine Ahnung, wie meine Begleiter es sahen - ich jedenfalls freute mich, wieder ins Haus an der Brücke zu kommen. Ich besah mir die alten Mauern und stellte fest, wie angenehm und ruhig es bei uns war. Hier herrschte Sir Juffin, der mich gleich von meinen toten Knechten befreien würde. Von meinem Erfolg wurde mir ganz mulmig.
    Mein Chef kam uns entgegen, warf uns einen verschlagenen Blick zu, kicherte, schüttelte den Kopf und gab ein paar Befehle, die mich sehr erleichterten.
    »Melamori, ab nach Hause. Erhol dich. Dieses Monster im Todesmantel hat dich beinahe bis aufs Blut gequält. Wenn ich dich brauche, sag ich Bescheid. Max, hör endlich auf, so ein furchtbares Gesicht zu machen. Wenn du nicht gleich lächelst, rufe ich die Heiler. Und verfrachte deinen Schatz bitte in die Abstellkammer neben unserem Büro. Ich meine natürlich Dschifa, nicht Lady Melamori. Dann musst du zu deinen neuen Lieblingen zurückkehreri und Sir Schürf helfen, das Problem der toten Knechte zu lösen. Und ihr, meine lieben Polizisten, könnt noch ein paar Minuten hierbleiben und euch an eurer Beute weiden. Wer von euch ist eigentlich auf die Idee gekommen, Max zu diesem Picknick einzuladen? Das würde mich sehr interessieren. Waren Sie das etwa, Kamschi?«
    »Nein, die Idee kam von Hauptmann Schichola. Ich wollte unbedingt allein arbeiten, weil die Beschäftigung mit den Füchsen von Mahagon nie zum

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