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Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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bekommen.«
    »Das ist vernünftig«, nickte Schürf und wandte sich an den Fremden. »Also, Sir, gehen wir. Wenn Sie die Wahrheit gesagt haben, wird diese Sache Sie kaum Zeit kosten.«
    Der arme Mann ging mit finsterer Miene zur Tür, und Sir Schürf folgte ihm.
    Ich blieb allein zurück und lief durch alle Räume, um mich zu vergewissern, dass das Haus wirklich leer war. Dann ging ich ins Gästezimmer und meldete mich per Stummer Rede bei Lady Melamori.
    »Entschuldige, dass ich dich aus deinem wunderbaren Konzert reiße, aber ich fürchte, ich habe eine Aufgabe für dich. Ich bin in der Posaunenstraße 14 und wäre froh, wenn du kommen würdest.«
    »Gut«, sagte Lady Melamori ruhig. »Unter uns gesagt, ist Alotho schon mit seinem Lied fertig. Ich bin gleich da. Ende.«
    Ich legte die Beine auf den Tisch, fand in der Tasche meines Todesmantels eine letzte Zigarette, zündete sie an und wartete.
    Melamori tauchte verdächtig schnell auf.
    »Wenn du so rasch von der königlichen Brücke hergefahren bist, ist das ein echter Rekord«, rief ich entzückt.
    »Na ja, ich war am Siegesplatz von König Gurig VII.«, gab sie zu.
    Ich verbarg meine Enttäuschung und sagte: »Das war trotzdem eine sehr gute Zeit. Gratuliere! Aber sag mal, hat dir Alothos schreckliches Lied wirklich gefallen?«
    »Natürlich«, erklärte Melamori und kicherte los. »Ich hab im Leben noch nichts Lustigeres gehört. Und ich kann dir noch was sagen: Ich hab ihm auch ein Lied vorgesungen - über meine Erfolge, eine echte Parodie der Selbstbeweihräucherung unseres Gastes. Alotho allerdings war davon ernstlich begeistert.«
    »Da hast du ja viel Spaß mit ihm gehabt«, sagte ich neidisch.
    »Ich tu, was ich kann«, sagte Melamori seufzend. »Dieser Alotho gefällt mir. Er ist sehr hübsch und so ganz anders. Er ist fremd hier und seltsam - und das brauche ich jetzt.«
    »Max, der Kerl, den Schürf angeschleppt hat, ist wirklich ein Sohn von Warich Ariam«, unterbrach uns Sir Juffin per Stummer Rede. »Ist Melamori schon bei dir?«
    »Ja, sie ist gerade eingetrudelt.«
    »Prima. Sucht so schnell wie möglich nach dem alten Ariam. Ich glaube nicht, dass er sich vor euch versteckt, sondern vermute eher, dass er irgendwo in der Stadt seinen Geschäften nachgeht. Am besten wäre es, wenn Lady Melamori ihm im Schlafzimmer auf die Spur tritt, weil sein Sohn erzählt hat, sein Vater habe sich dort nach dem Mittagessen kurz erholt und sei dann weggegangen. Das Schlafzimmer liegt im ersten Stock, gleich links von der Treppe. Ende.«
    »Wir müssen ins Schlafzimmer«, sagte ich und zwinkerte Melamori zu. Sie sah mich erstaunt an, und ich meinte: »Wir sollen die Spur von Warich Ariam finden.«
    Melamori lachte erleichtert, und wir gingen nach oben.
    »Da ist sie ja«, rief sie, kaum dass sie das Zimmer betreten hatte. »Dieser Ariam mag ein Großer Magister gewesen sein - ein großer Zauberer war er nie.«
    »Nicht alle können wirklich gut sein«, meinte ich. »Dazu muss man eben Talent haben.«
    »Was redest du denn da? In der Ordensepoche ist es oft so gewesen, dass ein Großer Magister sich plötzlich für ganz andere Sachen interessiert hat und die Macht darum inoffiziell auf einen Jüngeren Magister übergegangen ist. Den wiederum hat man allerdings nur selten ernst genommen.«
    »Lass uns gehen, Unvergessliche«, sagte ich und führte die gesprächige Lady zur Treppe. »Wir sollten diesen Mann möglichst schnell finden. Danach spendiere ich dir im Namen unserer alten Freundschaft eine Tasse Kamra. Ich hoffe, du hast nichts dagegen.«
    »Doch«, meinte Melamori lächelnd. »Ich hätte gern etwas Stärkeres.«
    »Wird alles wunschgemäß erledigt, absolut alles.«
    »Ich weiß - früher oder später.«
    Ich zuckte zusammen. Melamori klang wie Machi Ainti, der alte Sheriff aus Kettari. Aber sie schüttelte nur ihre Mähne und lächelte, und wir gingen auf die Straße. Dort traf uns der kühle Wind vom Fluss Churon.
    Wir fanden Warich Ariam im Wirtshaus Geib Iraschi. Der Arme wollte sich gerade über ein exotisches Gericht hermachen, verlor bei unserer Ankunft aber den Appetit und bekam Herzschmerzen. Wenn Lady Melamori jemandem auf die Spur tritt, hat das ziemlich üble Folgen.
    Der Mann musterte scheel meinen Todesmantel und tat, als sei seine Verhaftung das schlimmste Übel. Und das, obwohl seine Herzschmerzen sofort aufhörten, als Melamori seine Spur verließ. Wir fuhren den ehemaligen Magister ins Haus an der Brücke und übergaben ihn Sir

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