Das Echo
tue ich nicht. Er ist absolut zuverlässig, wenn es um Visuelles geht. Ist die Theorie der Streeters zutreffend? Ist es deshalb so wichtig zu bestreiten, daß Nigel de Vriess hier war?«
»Das haben Sie mich schon einmal gefragt, und ich habe Ihnen bereits geantwortet.«
»Haben Sie de Vriess’ Telefonnummer?«
»Natürlich nicht. Ich habe ihn seit fünf Jahren nicht mehr gesehen.«
Er lachte leise. »Dann hoffe ich für Sie, daß er ebensogut lügt wie Sie. Sonst werden Sie nämlich keine gute Figur machen, und das paßt gar nicht zu Ihrem Stil.« Er hob die Hand zum Abschied. »Fröhliche Weihnachten, Amanda.«
»Fröhliche Weihnachten, Mr. Deacon.« Sie hielt ihm sein Taschentuch hin.
»Behalten Sie es«, sagte er. »Ich denke, Sie werden es dringender brauchen als ich.«
Terry Dalton (14) Lebte seit 1993 mit Billy
Cadogan-Square-Haus v. Geoffrey-Standish?
Paris Botschaft? Peter Fenton
Tom Beale (68) Lebte seit? mit Billy
verh. (1956)
verh. (1980)
Verity (1937-1988)
Anthony & Marilyn
Die Lagerhalle (wie lange leer?)
HÖLLE
SELBSTMORD
Peter Fenton/Billy Blake (45) (Winchester, Cambridge, AA) (1950-1995) (Verschw. 3.7. 1988) Tod Geoffrey Standish 10.3. 71 30 km v. Cambridge entfernt
IDENTITÄT
-
Themse
MORD
Nigel de Vriess (48) (Softworks/DVS/ verließ Lowenstein 1990)
Amanda Streeter-Powell verh. (1986) James Streeter (44) (verschw. 27. 4. 1990)
GELD
W.F. Meredith (Architekten) Wohnanlage Teddington Thamesbank Estate (Einzug Amanda 1991) (gekommen von wo?)
Bankhaus Lowenstein
Marianne Filbert (nach USA 1989) (verschw. April 1990) Wo war Billy im April 1990?
»Ich glaub’, ihr beide haltet mich für blöd, du und Mike«, sagte Terry. Er hatte sich wieder auf das Sofa gelümmelt und öffnete eine neue Dose Bier. »Ich kauf’ euch doch diesen Quatsch nicht ab, daß du nur wissen wolltest, wie Amanda in Wirklichkeit aussieht. Ich seh’ genau, wie du Mike immer ansiehst, und ich seh’ auch, wie er dich anschaut. Du willst was von ihm, aber er nichts von dir.«
Barry konnte ihm nicht ins Gesicht sehen. »Ich verstehe überhaupt nicht, wovon du sprichst«, sagte er.
»Tu doch nicht so! Du bist schwul, Barry. Also, was wolltest du bei Amanda? Und warum haben die Bullen dich kassiert?« Er steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und rollte sie mit der Zungenspitze hin und her. »Willst du wissen, was ich glaube? Ich glaube, du bist beim Saufen mit mir und Mike in Fahrt gekommen und dann bist du losgezogen, um die Konkurrenz’n bißchen zu schädigen. Gib’s zu, es stinkt dir, daß Amanda ihn mehr anmacht als du. Stimmt’s, oder hab’ ich recht?«
Barry beugte sich vor und stellte den Fernsehapparat lauter. »Ich will nicht mit dir reden«, sagte er.
»Das kann ich mir denken. Du könntest ja was zu hören kriegen, was du nicht hören willst, wie zum Beispiel, daß Mike gar nicht so unerreichbar ist, wie er tut.« Seine Lippen verengten sich zu einer grausamen schmalen Linie, als er seine Zigarette anzündete. »Auf mich ist er jedenfalls verdammt scharf.«
Barry sagte nichts.
»Und wie sieht’s bei dir aus? Du bist auch scharf auf mich, richtig? Du bist mir ganz schön auf die Pelle gerückt gestern abend, als wir die Fotos angeguckt haben.« Er stützte sich auf einen Ellbogen und trank schlürfend von seinem Bier.
»Bitte red nicht so.«
»Warum denn nicht?« fragte der Junge mit einem höhnischen Grinsen. »Das findest du doch aufregend, stimmt’s?«
Barry bezweifelte, daß je irgend etwas ihn wieder erregen würde. Furcht war das einzige Gefühl, das er jetzt noch kannte. Er hätte sich auf seinen ersten Eindruck, daß Terry ein gemeiner Rowdy war, verlassen sollen, dann wäre ihm diese schreckliche Enttäuschung erspart geblieben. Er nahm seine Brille ab und starrte blind auf den Bildschirm. »Wenn ich ein anderer Mensch wäre - einer, der mutiger ist«, sagte er nach einer kleinen Pause, »würde ich dir schon zeigen, wo’s langgeht. Nicht meinetwegen, sondern Mikes wegen. Was du über mich sagst, ist mir egal, ich bin es gewöhnt, daß die Leute hinter meinem Rücken über mich reden, aber Mike hat etwas Besseres verdient. Das Traurige ist, daß er dich für einen anständigen Jungen hält.« Er drückte seinen Nasenrücken mit den Fingern zusammen, um die Tränen zurückzuhalten. »Aber er könnte sich nicht mehr täuschen, stimmt’s?«
»Also, du brauchst mir gar nichts von Anstand zu erzählen! Dich haben sie doch höchstwahrscheinlich geschnappt, weil du die Sau
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