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Das Echo

Titel: Das Echo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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fragendem Finger auf ein Wort deutete, las er es ihm vor.
    Die Themse (jeder Fluß?)
Terry Dalton (14)
Tom Beale (68)
Cadogan Square
Paris
Die Lagerhalle
Die HÖLLE
(V) Verity? - (45+)
SELBSTMORD
Billy Blake (45)
IDENTITÄT
MORD
James Streeter (44)
Amanda Powell (36)
GELD
W. F. Meredith (Architekten)

Nigel de Vriess (?)
Teddington-Wohnanlage

Lowenstein’s Bank
Thamesbank Estate

Marianne Filbert (?)
    »Was soll der Quark mit den Flüssen?« fragte Terry.
    »Amanda hat mir erzählt, Billy wollte der Themse so nah wie möglich sein.«
    »Wer hat ihr denn das verraten?«
    Deacon sah das Protokoll seines aufgezeichneten Gesprächs mit ihr durch. »Die Polizei vermutlich.«
    »Das hör’ ich zum erstenmal. Er hat den Fluß gehaßt. Immer hat er gejammert, daß ihm die Feuchtigkeit in sämtliche Knochen kriecht, und er hat gesagt, das Wasser erinnerte ihn an Blut.«
    »Wieso sollte es ihn an Blut erinnern?«
    »Keine Ahnung. Es hatte was damit zu tun, daß der Fluß wie’ne Nabelschnur ist. Er hat gesagt, daß London voller Scheiße ist und seine ganze Scheiße den Fluß runterschickt, wo sie die unberührten Orte verseucht.«
    »Du hast mal gesagt, er hätte es mit den Genen gehabt. Sollte das vielleicht eine Analogie sein?«
    »Wenn Sie englisch reden«, sagte Terry bissig, »kann ich Ihnen vielleicht’ne Antwort geben.«
    Deacon lächelte. »Glaubst du, er hat von seiner eigenen Mutter gesprochen? Wollte er sagen, daß seine Mutter über die Nabelschnur schlechte Gene an ihn weitergegeben hatte?«
    »Er hat immer nur von London geredet.«
    »Oder vielleicht meinte er, daß alle Eltern schlechte Gene weitergeben?«
    »Er hat immer nur von London geredet«, wiederholte Terry.
    »Ich hab’s zum erstenmal gehört. Es war eine rhetorische Frage.«
    »Wahnsinn, Sie sind echt genau wie er! Dauernd so’n geschwollenes Gequatsche! Daß kein Mensch was verstanden hat, war ihm scheißegal.« Er wies auf die 45 neben dem Namen Verity. »Ich hab’ gedacht, Sie glauben, Verity wär’ jünger gewesen als Billy«, sagte er. »Wieso geben Sie ihr dann jetzt das gleiche Alter?«
    »Ich habe ein Pluszeichen dahinter gesetzt«, sagte Deacon, »das heißt, ich bin jetzt überzeugt, daß sie älter war als er.« Er zog Vs Briefe zu sich heran. »Ich habe mir das heute nacht durch den Kopf gehen lassen. Die Worte ›Dein Spiegel soll dich nicht für alt erklären, solang die Jugend sich von mir nicht wendet‹ kann man auf zweierlei Art lesen. Entweder hat sie das Zitat wörtlich aus einem Brief des Mannes übernommen, dem sie geschrieben hat, oder sie hat es ihrem eigenen Brief angemessen geändert. Als ich den Brief das erstemal gelesen habe, habe ich gedacht, es wäre eine Änderung, weil sie das Zitat nicht in Anführungszeichen gesetzt hatte, und in dem Sonett von Shakespeare heißt es: ›Mich soll mein Spiegel nicht für alt erklären, solang die Jugend sich von dir nicht wendet‹ und so weiter. Jetzt neige ich eher zu der Auffassung, daß es ein direktes Zitat war, und der Mann, der ihr geschrieben hatte, von ihrem Alter und ihrem Spiegel sprach.« Er schüttelte den Kopf, als er Terrys offenkundiges Unverständnis sah. »Vergiß es, Terry. Gib dich einfach damit zufrieden, daß der Brief mehr Sinn ergibt, wenn V älter war als der Mann, dem sie schrieb. Die Jugend ist stets optimistisch, das Alter meistens ängstlich, und V scheint mir weit mehr Angst gehabt zu haben, daß jemand etwas über die Beziehung erfuhr, als der Mann, an den sie schrieb.«
    »Der Billy war?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Aber nicht mit Sicherheit?«
    »Nein. Er könnte die Briefe irgendwo gefunden haben.«
    Terry pfiff beeindruckt. »Das ist echt interessant. Ich wollt’, ich hätt’ dem Alten doch’n bißchen mehr auf den Zahn gefühlt.«
    »Da bist du nicht der einzige«, brummte Deacon sarkastisch.
    Terry verlangte eine Erklärung des unteren Teils des Blatts. Wer de Vriess, Filbert und Streeter seien. Was W.F. Meredith, die Wohnanlage Teddington und das Thamesbank Estate da zu suchen hätten. Deacon erklärte ihm kurz die Verbindung zwischen dem Fall Streeter und Amanda Powell.
    »Das Thamesbank Estate ist das Villenviertel, in dem Amanda wohnt und wo Billy gestorben ist«, schloß er. »In Teddington wollten sie und James eine Wohnanlage bauen, und W.F. Meredith ist die Firma, bei der sie arbeitet. Die Büros befinden sich in einem umgebauten Lagerhaus ungefähr zweihundert Meter von eurer Halle entfernt.«
    »Und Sie meinen, Billy war dieser

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