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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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den Klartext, als er auf dem Schirm erschien. »Er hat etwas Wertvolles gefunden… könnte sich lohnen, uns einen Anteil an der Sache zu sichern… Oh, und es sieht so aus, als ob er einen Mordanschlag auf einen Kerl namens Nadezda planen würde.«
    »Nadezda?« Des fuhr mit einer einzigen ungestümen Bewegung aus seinem Stuhl hoch und stellte sich hellwach neben Ed auf. »Nadezda! Das kann er nicht machen! Dieser dreifach verwünschte, doppelschwänzige Bergmann gehört mir! Niemand macht Nadezda kalt, bevor ich nicht mit ihm abgerechnet habe!«
    Da Delszaki die »Geldstrafen« beglichen hatte, die Calum, Gill und Rafik Kezdet geschuldet hatten, hatte Des zwar keine offizielle Ausrede mehr, die Schürfer von Gesetzes wegen zu verfolgen, aber seinem ursprünglichen Rachedurst hatte das nicht im mindesten Abbruch getan.
    »Schön«, erwiderte Ed beschwichtigend, »dann müssen wir diesen Tapha eben einfach aufhalten, bevor er dort ankommt, nicht wahr?«
    Der Vidschirm in einer Ecke von Didi Badinis luxuriös möbliertem Wohngemach übertrug nur ein zerhacktes Muster aus Neonblitzen, das der Didi Kopfschmerzen bereitete.

    »Können Sie nicht endlich diesen verdammten Zerhacker abschalten? Er verursacht mir Augenschmerzen – und es ist ja nicht so, als ob ich Sie noch nie zuvor gesehen hätte.« Kaum hatte sie diese letzte Bemerkung gemacht, bereute die Didi sie auch schon. Es war nicht klug, den Rattenfänger daran zu erinnern, daß man eine der wenigen Personen auf Kezdet war, die sein Gesicht gesehen hatten… selbst wenn man keine Ahnung hatte, wo in den Reihen von Kezdets Techno-Aristokratie er sein »wirkliches« Leben führte.
    »Ich war schon unvorsichtig genug«, flüsterte eine trockene Stimme aus dem Lautsprechergitter, das den Bildschirm umgab, »Sie zu dieser Mine zu begleiten. Und wofür? Den ersten Blick auf ein hübsches Mädchenkind, das Sie verloren haben, noch bevor sie in Ihr Haus gebracht war!«
    Didi Badini zuckte vor dem Zorn in der flüsternden Stimme zusammen und nahm davon Abstand, den Rattenfänger daran zu erinnern, daß auch er in dem Schweber gewesen war, als dieses kleine Biest Khetala sie abgelenkt und Chiura die Gelegenheit verschafft hatte, ihnen davonzurennen. Wie dem auch sein mochte. Sie wagte nicht, ihrem Ärger über den Rattenfänger Ausdruck zu verleihen, aber sie konnte ihn später an Khetala auslassen. Die Göre war inzwischen lange genug unten eingesperrt gewesen, um ihr die Widerspenstigkeit auszutreiben; sie würde sie jetzt Tapha übergeben, um sie zu brechen.
    »Ich bitte tausendmal um Verzeihung, Meister«, sagte sie, ihren Zorn über diese ungerechte Kritik hinunterschluckend.
    »Wie kann ich Ihnen diesmal dienen?«
    »Es gibt Gerüchte – « flüsterte die Stimme, während neongrüne und gallegelbe Streifen über den Vidschirm krochen und schlängelten, »Gerüchte, daß die Göttin irgendeines Kultes der Kinder auf Kezdets Boden wandelt. Sie hat tausend Namen, aber nur ein Gesicht: lang und schmal, mit einem Horn wie das eines Einhorns, das ihr aus der Stirn wächst.«
    »Didi Acorna!« Didi Badini setzte sich kerzengerade auf ihrem Kissenhaufen auf. »Ich wußte, sie ist keine echte Didi, denn keine aus der Schwesternschaft kennt sie.«
    »Didi, Göttin, was spielt das für eine Rolle?« unterbrach der Rattenfänger sie. »Die Geschichten, die sie über ihre Heilkräfte verbreiten, sind zweifellos nur maßlose Übertreibungen, aber auch das spielt keine Rolle. Was eine Rolle spielt, ist vielmehr, daß die Kinder daran glauben. Die Kinderarbeitsliga und dieser aufwieglerische Li machen auch so schon genug Ärger; wir brauchen nicht auch noch irgendeinen Göttinnenkult, der als Triebfeder für noch mehr Widerstand dient. Diese gehörnte Mißgeburt muß verschwinden. Und mich darf man nicht verdächtigen, in die Sache verwickelt zu sein. Ich werde nicht zulassen, daß meine öffentliche Position gefährdet wird.«
    Didi Badinis feistes, gepudertes Gesicht verzog sich zu einem bösartigen Lächeln. »Nichts«, versicherte sie dem Rattenfänger, »würde mir mehr Vergnügen bereiten. Und der Beseitigung braucht auch keinerlei Spur irgendwelcher politischer Hintergründe anzuhaften. Allein schon dafür, daß sie eine Schwester zu sein vortäuschte, ohne Beiträge an unsere Gilde entrichtet zu haben, hat sie Strafe verdient. Und da gibt es jene, die für dieses Horn von ihr gut bezahlen würden; zu Pulver zermahlenes Einhorn-Horn ist ein Aphrodisiakum von

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