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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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unnachgiebig.
    Acorna holte tief Luft. »Nun…«

Die Tür knarrte in ihren Angeln. »Sie reden zu lange!«
    flüsterte eine Frau. Sie steckte ihr Gesicht durch den offenen Spalt, wo das Tageslicht die leuchtend roten Brandnarben, die ihre rechte Gesichtshälfte vom Wangenknochen bis zum Kinn entstellten, auf grausame Weise beleuchtete. »Jemand wird kommen! Die Dame muß hereinkommen und den Preis bezahlen. Niemand anderer.«
    Es folgte ein kurzes Wortgeplänkel und angespanntes Feilschen, als sowohl Gill wie auch Nadhari sich anfänglich weigerten, Acorna überhaupt zu erlauben, in die dunklen Räume hineinzugehen, während die Person auf der anderen Seite der Tür verlangte, daß sie zwei zum Schweber zurückgehen sollten, Nadhari sich hin gegen ohne weitere Umschweife ihren Weg in die Räume frei sprengen und herausholen wollte, was auch immer es sein mochte, weswegen Acorna hergekommen war. Am Ende wurde doch ein Kompromiß erzielt: Nadhari und Acorna wurden zusammen eingelassen, während Gill draußen wartete.
    »Wir sind nur Frauen hier«, hatte die entstellte Gestalt gemeint.
    »Nur Frauen dürfen herein.«

    »Wenn die glauben, das würde ihre Sicherheit gewährleisten«, murmelte Gill, die kurze Länge des Innenhofs unruhig auf und ab schreitend, drei Schritte pro Weg, »dann kennen sie ganz offensichtlich die gute Nadhari nicht.«
    Plötzlich drang von drinnen ein Schrei heraus, dann schnappte der Türriegel zurück, die Pforte wurde aufgerissen und Acornas Arm schubste ein sehr junges Mädchen aus dem Eingang ins Freie. Ihr Arm folgte aber nicht hinterher, wie er gehofft hatte, sondern wurde statt dessen ins Gebäudeinnere zurückgerissen.
    »Sie werden sie umbringen«, quiekte das Kind und schaffte es, ihren Fuß in die Tür zu klemmen. Sie schrie vor Schmerzen auf, als die sich schließende Pforte ihren Fuß zerquetschte, aber nur einen Herzschlag lang; dann hatte sich Gill schon mit seiner Schulter gegen die Tür geworfen und drückte sie mit Gewalt wieder auf.
    Der plötzliche Wechsel vom Licht in die Dunkelheit desorientierte ihn. Er hatte den undeutlichen Eindruck von Gestalten, die in dem engen Raum miteinander rangen. War das Acorna? Er schreckte davor zurück, einzuschreiten, aus Angst, versehentlich sie oder Nadhari zu verletzen.
    Ein Ellbogen rammte sich in seinen Solarplexus, und Gill taumelte zwei Schritte zurück, knallte gegen die wieder zugefallene Tür. »Machen Sie sich gefälligst nützlich!« fuhr Nadharis tiefe, rauhe Stimme ihn an. »Öffnen Sie die verdammte Tür!«
    Gill zog die Tür auf, und das Tageslicht offenbarte ihm, daß mindestens zwei der Gestalten, die er gesehen hatte, niemandem mehr Ärger machen würden. Zwei Männer lagen auf dem Fußboden, einem troff ein Rinnsal Blut aus dem offenen Mund, der andere starrte mit weit aufgerissenen und ausdruckslosen Augen an die Decke. Acorna atmete schwer.
    Nadhari nicht. Im durch die offene Tür hereinflutenden Licht blitzte ihre rechte Hand auf und versenkte ein Messer in die Schulter der jungen Frau, die darauf bestanden hatte, daß Acorna hereinkäme.
    »Tun Sie ihr nicht weh!« rief Acorna.
    »Es war eine Falle«, krächzte Nadharis tonlose Stimme. »Sie haben den Preis bereits bezahlt. Jetzt los, bevor es noch mehr Ärger gibt.«
    Gill konnte sehen, daß das Gesicht der Frau, wenngleich vor Schmerz verzerrt, jetzt dort, wo vormals die Verbrennungen sie entstellt hatten, glatt und mit neuer sauberer Haut bedeckt war. »Ich habe Sie nicht in eine Falle locken wollen«, rief sie Acorna zu. »Die müssen mir gefolgt sein.«
    Nadhari machte ein Geräusch des Abscheus und packte Acornas Arm, schob sie aus der Tür hinaus.
    Das Kind draußen im Hof hatte versucht, wieder hineinzugelangen, um zu helfen, und behinderte jetzt ungewollt ihre Flucht, weil es die Tür versperrte. Gill klemmte sich die Kleine unter einen Arm, schob Acorna mit dem anderen zur Treppe und hatte binnen Sekunden die Stufen erklommen, den Hof überquert und den Schweber bestiegen.
    Sie waren tatsächlich alle drinnen, und Pedir stieg bereits mit einem Alarmstart aus dem Hof auf, als weitere Gestalten aus dem Keller herausbrachen. Das Kind begann zu kreischen und klammerte sich an Acorna fest.
    »Sie werden mich kriegen. Sie werden mich kriegen«, weinte sie.
    »Wer?« Dann erhaschte Gill einen genaueren Blick auf eine der männlichen Gestalten, die vergeblich versuchten, den abhebenden Schweber einzuholen. »Bei allen Heiligen, das ist Onkel Hafiz!«
    »Onkel

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