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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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ich einen dieser fensterlosen Schweber der Verhörabteilung auf dem Landeplatz stehen. Ich mußte da raus. Ich bin nicht tapfer wie du und Judit, das weißt du. Wenn sie mich zum Verhör mitgenommen hätten, weiß ich nicht, was ich ihnen verraten hätte.«
    Ringsum von ihr unbekannten Leuten umzingelt, krallte sich Khetala mit ihren Fingern so krampfhaft an Acorna fest, daß diese schon blaue Flecke bekam. Sie führte das Kind auf leisen Sohlen in die Küche fort, in der Hoffnung, daß die höchstwahrscheinlich ungewohnte Erfahrung, alles zu essen zu bekommen, was sie wollte, sie entspannen und beruhigen würde.
    »Hör auf, dich zu entschuldigen!« schnaubte Calum. Er legte einen Arm um Mercys Schultern, wie um sie vor dem Umfallen zu bewahren. »Ich habe von ein paar der Methoden gehört, die von der Verhörabteilung angewandt werden. Ein einziger Stich mit der Nadel, und man plaudert alles aus, egal wie sehr man sich anstrengt, nicht zu reden. Ich bezweifle, daß selbst ich ihnen standhalten könnte. Du hast genau das Richtige getan – nicht nur für dich selbst, sondern für uns alle
    –, indem du dich aus dem Staub gemacht hast, bevor sie dich einkassieren konnten.« Er starrte Pal empört an: »Was hast du dir dabei gedacht, das Kind überhaupt noch dortzulassen, nachdem sie anfingen, sie zu verdächtigen?«
    »Ich hatte keinerlei Veranlassung anzunehmen, daß sie unter Verdacht stand«, rechtfertigte Pal sich steif, »und die Insiderinformationen, die sie uns über die Aktivitäten der Hüter des Friedens geliefert hat, waren von unschätzbarem Wert. Sie hat drei unserer Feldagenten gewarnt, sich davonzumachen, bevor die Hüter die Untergrundschulen auffliegen lassen konnten, die sie für Fabrikkinder betrieben, und bevor sie unsere Leute verhaften konnten.«
    »Bei dieser Erfolgsbilanz mußten selbst die Hüter früher oder später herausfinden, daß irgendwer in ihren Büros Mäuschen spielte«, rief Calum aus. »War das dein Plan: die Agenten draußen im Feld zu retten und den lokalen Agenten zu opfern?«
    »Es gab keinerlei Grund, warum irgendein Verdacht auf Mercy hätte fallen sollen, wenn sie diskret genug vorgegangen wäre«, warf Pal ihr vor.
    »Diskret? Hast du dem Mädchen nicht zugehört? Es war ihr Name, nicht ihre Taten, der sie in Schwierigkeiten gebracht hat«, gab Calum zurück, sein vorheriges Argument ungerührt auf den Kopf stellend. »Wenn ihr zwei Acorna nicht in sämtliche Ecken von Kezdet kutschiert hättet, um dort für Ärger zu sorgen, wäre es für sie vielleicht nicht so gefährlich, eine Kendoro zu sein.«

    »Ist man dir hierher gefolgt, Mercy?« fragte Pal, Calum ignorierend.
    Das Mädchen erzitterte. »Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht… ich habe die alte Route genommen, durch Ost-Celtalan, und dann die Tunnel unter dem Flußuferpromenaden-Park.«
    »Dann hoffen wir, daß du diesen Fluchtweg nicht hast auffliegen lassen.«
    Calum schnaubte entrüstet. »Pal, wenn die Friedenshüter ein Auge auf Leute namens Kendoro haben, kannst du sicher sein, daß sie dieses Haus unter Beobachtung gestellt haben.
    Welchen Unterschied macht es da, ob man Mercy gefolgt ist oder nicht? Das Haus steht bereits unter Beobachtung. Aber sie werden wohl kaum in Delszaki Lis Privatresidenz einbrechen, um ein Mädchen herauszuholen, das keinerlei Verbrechen begangen hat… oder nicht?«
    An diesem Punkt der Debatte kehrte Judit von ihrem Termin mit dem Leiter des Bauamts zurück und mischte sich in das Getümmel ein.
    »Pal, laß Mercy in Ruhe!« befahl Judit. »Sie hatte die schwerste Aufgabe von uns allen. Wenn sie sagt, daß es Zeit für sie war zu verschwinden, dann ist das mindeste, was du tun kannst, ihrem Urteil zu vertrauen.«
    Pal warf seine Arme in die Luft. »Ich gebe auf! Zwei große Schwestern in einem Haushalt ist mehr, als irgendein Mann zu ertragen haben sollte.«
    »Fein«, gab Judit zurück, »das nächste Mal kannst du gehen und mit dem Bauamt reden. Tumim Viggers weigert sich, unserer Basis auf Maganos die Eignung zur Kolonisation zu bescheinigen. Er behauptet, es wäre eine unerprobte Technologie und daß der Architekt nach Kezdet kommen müßte, um seine Pläne in eigener Person zu erläutern.«
    »Der Architekt ist zufälligerweise tot!« rief Gill aus.

    »Ganz genau. Es ist ein Hinhaltemanöver.« Judit runzelte die Stirn. »Für gewöhnlich heißt das, daß sie höhere Bestechungsgelder wollen. Aber Viggers hat keine von Delszakis Andeutungen in dieser Hinsicht hören

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