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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Attentäter, um sie zu halten bei Laune.«
    Die Frau mit den schwarzen Haarflechten im Türeingang bestätigte diese Behauptung mit einem knappen Nicken.

    »Mission?« erkundigte sie sich kurz und bündig.
    »Äh… die Tondubh-Glashütte«, antwortete Pal. »Acorna wird Ihnen unterwegs alles darüber erzählen.«

    Acornas sonnige Stimmung verdüsterte sich zunehmend, als sie in das graue, trockene Industriegebiet östlich des eigentlichen Celtalan vordrangen. Und als sie schließlich den Knobkerrie-Berg erreicht hatten, sprach sie fast gar nicht mehr.
    Die trostlose Landschaft, durch seit vielen Jahrzehnten hier abgeladene Industrieabfälle verwüstet und nur von ummauerten, aus Fabriken und Arbeiterbehausungen bestehenden Gebäudekomplexen unterbrochen, erschien ihr häßlicher und lebloser als jeder luftleere Asteroid.
    »Muß das so sein?« flüsterte sie, als der Schweber sich in eine Kurve legte und über einer Gebäudeanlage zum Stillstand kam, die das Firmenzeichen der Tondubh-Glashütte trug.
    »Kezdet«, erläuterte Pal, »wird vom Profitstreben und der Vierteljahresbilanz regiert. Es bringt aufs Quartal gerechnet schlichtweg mehr Gewinn ein, das Land zu verseuchen, als es zu erhalten. Genau wie mehr Profit darin steckt, neue Arbeitssklaven zu kaufen, statt diejenigen, die man bereits hat, zufrieden und gesund zu erhalten. Wenn es einen nicht schert, ob die eigenen Arbeiter leben oder sterben, und wenn diese zu ungebildet und verängstigt sind, um sich zu beschweren, warum sich dann die Mühe machen, ihnen anständige Unterkünfte oder eine schöne Umgebung zu gönnen?«
    Der Schweber sank auf dem für offizielle Besucher der Tondubh-Industrieanlage freigehaltenen Landeplatz sanft zu Boden, und Pal sprang hinaus, die Geschichte, die er vorbereitet hatte, um ihr Interesse an der Fabrikanlage zu begründen, abrufbereit im Kopf. Er schwindelte dem Werkschutzmann, der sie in Empfang nahm, ein Märchen von einer außerplanetarischen Vid-Künstlerin vor, die Tondubh als eine von Kezdets Erfolgsgeschichten groß herausbringen wollte, als ein Unternehmen, das dazu beigetragen habe, diesem ressourcenarmen Planeten eines der höheren Bruttoplanetarprodukte in diesem Raumsektor zu verschaffen.
    »Vid-Ausrüstung ist auf dem Firmengelände verboten«, wandte der Wachposten ein.
    Pal gab nach einem oberflächlichen Wortgeplänkel in diesem Punkt rasch nach, da er ohnehin nicht die geringste Ahnung hatte, was er getan hätte, wenn man nicht auf diesem Verbot bestanden hätte. Es war nämlich nicht genug Zeit gewesen, jene Art von Aufnahmegeräten zu besorgen, die eine intergalaktisch bekannte Vid-Künstlerin erwartungsgemäß benutzt hätte. Der Wachmann vergalt dieses Zugeständnis mit einer leichten Entspannung und der Zusage, daß er sehen wolle, ob für die Dame eine kurze Führung arrangiert werden könnte, sofern sie und ihre Begleiter sich nur ungefähr eine Stunde gedulden würden.
    »Keine Zeit«, entgegnete Pal, »ihr Aufenthalt auf Kezdet ist in Stunden bemessen. Aber wenn wir natürlich nicht gelegen kommen, uns diese Fabrikationsanlage anzusehen, bin ich überzeugt davon, daß es die Gheredi-Glashütte genausogut täte. Wenn Sie mir nur eine schriftliche Bestätigung mit Ihrem Namen und Ihrer Personalnummer geben würden, so daß ich InterVid genau erklären kann, warum Tondubh sich als ungeeignet herausgestellt hat…«
    Die Erwähnung von Tondubhs größtem Konkurrenten auf Kezdet plus Pals verhüllter Drohung, er würde dafür sorgen, daß man den Fehler, diese Gelegenheit für kostenlose Werbung der Konkurrenz überlassen zu haben, dem Wachmann ankreiden würde, verschaffte ihnen ohne weitere Umstände sofortigen Zutritt ins Innere der Glashütte. Als sie die zweite Sicherheitsmauer passierten, erspähte Pal kurz ein Paar schlanker, vernarbter Beine, die rasch um die Ecke und außer Sicht verschwanden.
    »Verdammte Bälger«, schimpfte der Werkschutzmann jovial,
    »man läuft ihnen auf dem ganzen Gelände über den Weg, wie sie den Arbeitern Botschaften überbringen oder einen Bissen von den warmen Mahlzeiten erbetteln, mit denen Tondubh seine Arbeiter versorgt. Ständig kommen sie einem in die Quere.« Das Brüllen der Schmelzöfen im Innern der Fertigungshaupthalle übertönte seine Worte beinahe. Sie suchten sich bedachtsam einen Weg über einen mit Splittern zerbrochenen Glases übersäten Fußboden. Die Hitze aus den offenen Öfen war wie ein Schlag ins Gesicht. Sämtliche Anzeichen deuteten auf

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