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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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entgegenstellten. Nichtsdestotrotz spürte er jetzt ihre Enttäuschung ebenso deutlich, als ob es seine eigene gewesen wäre.
    »Es gibt noch einen anderen Ort, den wir versuchen könnten«, warf er daher ein. »Ich habe nachgedacht… es stimmt, daß Knobkerrie der einzige baumlose Berg so nahe bei Celtalan ist, neben dem eine Fabrik steht. Aber für ein so kleines Mädchen wie Chiura, wer kann da schon sagen, was für sie alles als Berg zählt?«
    »Da gibt es aber doch nicht viel anderes, das man irgendwie als Berg ansehen könnte«, entgegnete Acorna, auf die gesichtslose Landschaft unter dem Schweber niederblickend.
    »Einige der Schachtbergwerke haben ziemlich hohe Abraumhalden in der Nähe ihrer Sortierkästen«, erläuterte Pal und legte den Schweber in eine sanfte Kurve. »Und eine der ältesten Minen – mit einer der größten Abraumhalden – ist nicht allzu weit entfernt von hier. Es kann nicht schaden, Anyag einen Besuch abzustatten. Dieses Mal werden wir uns allerdings eine bessere Geschichte ausdenken.«
    »Werden wir?« Acorna war außerordentlich beeindruckt gewesen ob der Geschwindigkeit und Mühelosigkeit, mit der Pal bei der Tondubh-Glashütte seine Lügengeschichte gesponnen hatte.
    »Wir werden es müssen«, sagte Pal. »Die Kinder von Tondubh hatten jede Menge Zeit, sich zu verstecken, während ich damit beschäftigt war, die Wache davon zu überzeugen, daß die Glashütte es sich nicht leisten könne, es sich mit einer galaktischen Vid-Künstlerin zu verderben. Dieses Mal werden wir eine Geschichte erzählen, die sie dazu veranlaßt, uns die Kinder für eine Musterung geradezu aufdrängen zu wollen.«
    Er warf Acorna einen Blick zu. »Gut, daß du dich heute morgen so in Schale geworfen hast. Aber du mußt trotzdem noch ein bißchen protziger aussehen.« Er lenkte den Schweber zu einer ummauerten Ansammlung von Höfen und Gärten hinunter, die in der sie umgebenden Fast-Wüste wie ein Smaragd im Sand funkelte. »Wartet im Schweber«, befahl er über seine Schulter hinweg, als sie landeten.
    Ein schlankes, hübsches Mädchen mit langem schwarzem Haar rannte aus dem nächstgelegenen überdachten Torbogen heraus und rief Pal aufgeregte Grußworte zu. Er traf sie zu weit vom Schweber entfernt, als daß Acorna hätte hören können, was sie sagten, aber das war auch nicht nötig. Sein überschwenglicher Begrüßungskuß und die Art und Weise, wie er das Mädchen hochhob und in seinen Armen umherwirbelte, verrieten ihr alles, was sie über die Beziehung der beiden zu wissen brauchte. Sie verschwanden gemeinsam im Gewirr der Gebäude, und Acorna ließ sich kraftlos in ihren Sitz zurückfallen, wobei sie sich bemerkenswert töricht fühlte.
    Natürlich hatte Pal eine Freundin. Sie hatte genug Geschichtenwürfel gesehen, um zu verstehen, daß dies das übliche Arrangement in der menschlichen Gesellschaft war.
    Sie verbrachten ungefähr zwanzig Jahre damit, aufzuwachsen, und danach waren sie bereit, sich zu paaren. Gill zeigte alle Anzeichen dafür, sich auf eine Paarung mit Judit vorzubereiten, und das störte sie nicht; warum sollte sie sich also bei dem Anblick, daß Pal sich in der gleichen Lage befand, derart niedergeschlagen fühlen? Wahrscheinlich weil es niemanden gab, mit dem sie sich hätte paaren können. Nicht daß sie das geringste Interesse an jener Art von sexueller Akrobatik verspürte, die in Calums geheimer Vidwürfelsammlung zur Schau gestellt wurde. Aber es wäre nett gewesen, jemanden zu haben, mit dem sie Geheimnisse und Freuden teilen konnte, jemanden, der mit einem freudestrahlenden Gesicht herausrannte, wenn man zu seinem Haus kam, jemanden, der einen genauso umarmen und herumwirbeln würde.

    Lächerlich, sich selbst zu bedauern, nur weil sie die einzige ihrer Art war, wo doch so viele Leute weitaus schlimmere Probleme hatten. Acorna warf Nadhari einen Blick zu, die kerzengerade und wachsam auf dem Rücksitz saß. Auch Nadhari war allein, und es schien ihr nichts auszumachen. Sie brauchte noch nicht einmal mit Leuten zu reden, außer über ihre Arbeit.
    Acorna erschauerte. Ganz so selbstgenügsam mochte sie auch wieder nicht sein. Was für ein Glück sie doch gehabt hatte, von Gill und Rafik und Calum gefunden zu werden, statt von jemandem, der sie an eine Kinderarbeitsfabrik auf Kezdet verkauft hätte! Acorna setzte sich sehr gerade auf und konzentrierte sich darauf, sich vor Augen zu führen, wieviel Glück und welch gutes Leben sie hatte. Das gelang ihr mit solch

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