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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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überzeugender Wirkung, daß, als Pal wieder auftauchte und in den Schweber kletterte, das erste, was er sagte, war:
    »Was ist los?«
    »Gar nichts«, erwiderte Acorna. »Ganz und gar nichts. Ich brauche ja nicht zu wissen, was deine Pläne sind. Ich tue einfach, was mir gesagt wird.«
    Pal kniff seine Lippen zusammen, um ein Lächeln zu verbergen. Also konnte es auch Acorna einem übelnehmen, genau wie jedes andere junge Mädchen, wenn sie sich ausgeschlossen und ignoriert fühlte! Sie mochte zwar andersartig aussehen, aber sie war eben doch durch und durch weiblich. Und dieser Gedanke gefiel ihm außerordentlich. Er konnte sich nicht so recht erklären, wieso es ihn so freute, daß sie Anzeichen von Eifersucht zeigte, aber… nun, es war jedenfalls schön zu wissen, daß sie zumindest emotional ausgesprochen menschlich war.
    »Irodalmi Javaks Familie ist sehr vermögend«, erklärte er,
    »und ihr Vater würde es nicht gutheißen, wenn er wüßte, daß sie insgeheim eine Sympathisantin der Kinderarbeitsliga ist. Er heißt zwar auch mich nicht gut. Aber vorzutäuschen, daß ich ein mittelloser und für sie unpassender Freier bin, verschafft uns eine ausgezeichnete Tarnung für ein gelegentliches geheimes Treffen – selbst wenn es jemand bemerken sollte, würde man nur glauben, daß ich mich auf das Anwesen hier schleiche, um ein paar Küsse zu stehlen.«
    »Oh.« Acorna überdachte diese Ausführungen. »Dann ist es nur… geschauspielert? Ihr beide habt aber ziemlich glücklich ausgesehen, daß ihr euch getroffen habt!«
    »Ich habe Irodalmi sehr gern«, entgegnete Pal wahrheitsgemäß. »Sie ist ein braves, tapferes Mädchen, und sie setzt für die Bewegung eine ganze Menge aufs Spiel. Aber sie hat keinerlei Bedarf an Männerbekanntschaften; sie will von diesem Planeten wegkommen und anderswo studieren, um Raumschiffnavigator zu werden.«
    »Das muß sehr traurig für dich sein.«
    »Hat nichts mit mir zu tun«, verkündete Pal so fröhlich, daß Acorna sich schon viel besser zu fühlen begann. »Sie hat ihr Leben genau verplant, und ich entwickle meine ganz eigenen Pläne. Unsere ›Beziehung‹ ist eine nützliche Tarnung, das ist alles. Ich wollte nicht, daß sie dich sieht, weil, je weniger sie weiß, desto sicherer ist es für uns alle. Aber sie hat mir genug von ihrem Juwelenschmuck ausgeliehen, um dich mit dem erforderlichen Prunk auszustaffieren.« Seine Hände waren inzwischen beide vollauf damit beschäftigt, den Schweber abheben zu lassen und ihn in Richtung Anyag zurückzusteuern. Er deutete daher nur mit dem Kopf auf das dunkelgrüne Kästchen, das er aus Irodalmis Haus herausgebracht hatte. »Mach das auf, sei so lieb, und leg das Zeugs an.«
    Acorna war schier überwältigt von dem Anblick, der sich ihren Augen bot, als sie den Deckel des Kästchens öffnete.
    Eine überquellende Fülle von Fingerringen, Armreifen, Ketten und Anstecknadeln glitzerte im Sonnenlicht, das durch die Schweberscheiben drang. Der Großteil des Geschmeides war in einem schweren, ornamentalen Goldschmiedestil gearbeitet, der weder der schlanken Irodalmi noch Acorna mit ihrer silbernen Färbung stehen würde. Aber da war ein Ring mit in Platin gefaßten, blauen Sternsteinen und eine dazu passende Kette mit einem sehr großen Sternsteinanhänger. Sie legte diese an und sehnte sich nach einem Spiegel, in dem sie die Wirkung hätte überprüfen können.
    »Wie sehe ich aus?« wollte sie von Pal wissen.
    Er warf einen Blick zur Seite und grunzte: »Ich sagte, leg es an. Alles davon.«
    »Ich verstehe nicht viel von modischem Ankleiden«, begehrte Acorna auf, »aber ich denke, daß all dieses Gold auf einmal zu tragen eine vulgäre Zurschaustellung von Reichtum wäre sowie obendrein äußerst unansehnlich wirken würde.«
    »Genau das«, bestätigte Pal, »ist Javak Seniors Stil, ganz recht. Irodalmi selbst kann mit dem Zeug nichts anfangen.
    Sagt, daß wenn sie die Geschenke ihres Vaters tragen würde, sie aussähe wie die oberste Didi in einem hochklassigen Bumsschuppen. Eben diese Äußerung hat mich an sie denken lassen. Präzise das ist nämlich die Wirkung, die wir erzielen wollen. Also leg den Schmuck an. Bitte.«
    Acorna tat ihr Bestes, seinen Anweisungen Folge zu leisten.
    Aber die meisten der für menschliche Finger entworfenen Ringe paßten nicht auf ihre weniger geschmeidigen Handglieder, und auf ihren Armen fand sich bald kein Platz mehr für weitere Reifen.
    »Die größeren Reifen sind für deine Fußgelenke«,

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