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Das Elbmonster (German Edition)

Das Elbmonster (German Edition)

Titel: Das Elbmonster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerner, Károly
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Vorbild des Familiensplittings statt unseres konservativen Verfahrens. Auch die fürsorgliche Betreuung des Nachwuchses muss ebenso kritisch auf den Prüfstand wie etwa die Frage nach flexibleren Arbeitszeitmodellen, damit Familie und Beruf künftig besser vereinbart werden können.
    All das wissen natürlich die Experten unserer erkorenen Obrigkeit. Doch aus wahltaktischen oder sonstigen Gründen gehen sie noch viel zu unentschlossen an die Lösung derartiger Aufgaben. Und genau darin liegt das Problem, weil jeder Augenblick ihrer zögerlichen Haltung einen Pluspunkt für destruktive Kräfte bedeutet und demzufolge fast automatisch sozialen Sprengstoff anhäuft.
     
    Sofern wir also unsere derzeitigen Schwierigkeiten nicht konsequenter angehen und demnächst zukunftweisend meistern, kann es tatsächlich zu erbitterten Auseinandersetzungen zwischen den Generationen kommen. Mit welchen Mitteln und wie heftig die angereicherten Konflikte dann ausgetragen würden, vermag niemand exakt zu prophezeien. Aber die Jungen werden siegen, weil sie an den Hebeln der Macht sitzen, wäre abermals zu betonen.
     
    Sicher, Bonn war nicht Weimar und Berlin wird es hoffentlich niemals werden. Dennoch lassen sich bestimmte Parallelen nicht mehr leugnen, vornweg die europaweite Zunahme der Arbeitslosigkeit (was uns ja nicht gleichgültig sein darf!) und namentlich in Deutschland von flüchtigen Beschäftigungen mit all ihren besorgniserregenden Folgen, darunter die rasante Zunahme neonazistischer Umtriebe.
    Kurzum, eine Gesellschaft, die nicht gewillt oder in der Lage ist, sich fortwährend infrage zu stellen, um ständig nach Erneuerung zu streben, muss notgedrungen früher oder später in arge Bedrängnisse geraten. Deshalb ist es nicht abwegig zu befürchten, dass unsere ausgeprägte „Kinderfeindlichkeit“ sich in eine bisher nie da gewesene Altersfeindlichkeit wandelt, und zwar in einem solchen Maß, dass einem glattweg der Atem stockt, wenn man davon erfährt. Noch haben wir Zeit, das zu verhindern!
     
    So weit die gedankliche Vorwegnahme einer möglichen Tragödie von geradezu unglaublichem Ausmaß.
    Ist diese schemenhaft dargestellte Schreckensherrschaft praktisch vollkommen ausgeschlossen, quasi allein die pure Ausgeburt einer krankhaften Fantasie? Möge es so sein! Ich kenne Leute, nach oben bis hin zu den Parlamenten, die sich schon jetzt hinreichend erbötig zeigen und allen Ernstes bereit wären, das so oder ähnlich durchzusetzen, falls sie die persönliche Autorität dazu hätten.
    Die Geschichte lehrt, und die Gegenwart bestätigt: Menschen sind zu allem fähig. Demzufolge will ich gerne dazu auffordern: Mitbürger, seid und bleibt wachsam!
     
    Nach sachlicher Analyse mannigfacher Erfahrungen gelangt man immer wieder zur folgenden Erkenntnis: Vieles nimmt uns zeitlebens in Anspruch, doch nur einiges davon ist tatsächlich wichtig. Und was man nur für sich macht, erweist sich nach genauerer Überprüfung ohnehin zumeist als fast belanglos, ist kaum nennenswert. Desto argwöhnischer sollte sich uns die (selbst-)kritische Frage aufdrängen und ebenso fortwährend begleiten, ob wir denn diese frappante Einsicht in unserem täglichen Bemühen gebührend berücksichtigen. Auch hierauf kann und muss letztlich jeder selbst die passende Antwort finden. Da hilft garantiert kein moralischer Zeigefinger.
    Es ist wohl eine schicksalsschwere, vielleicht sogar besonders fatale Illusion anzunehmen, in unserem geliebten Heimatland könne es niemals mehr zu sozialen Konflikten kommen, wo man sich gegenseitig umbringt. Möge diese von tiefer Sorge erfüllte Erwägung für immer falsch sein, eine Reflexion, die sich unter keinen Umständen in die Tat umsetzt!
     
     
    Weil ich überwiegend ein guter Erdensohn bin, glaube ich wenigstens, gehe ich davon aus, dass ich irgendwann dem hinterlistigen Mephistopheles (Teufel in Goethes „Faust“), mit dem auch ich oft und gern ein ziemlich gewagtes Spielchen treibe, endgültig ade sage und im Himmelreich mein vermeintliches Seelenheil finden werde. Zur Not müsste ich mich vorher noch öfter in der Rolle des reuigen Sünders üben, denn Personen mit atheistischen Grundüberzeugungen sind da oben selten erwünscht. Jedenfalls habe ich mir fest vorgenommen, das weitere Geschehen auf diesem einzigartigen Planeten und namentlich in Germanien vom angeblich paradiesischen Jenseits sehr aufmerksam zu verfolgen. Und wenn es schon eine unvergleichliche Auszeichnung wäre, fortan in unmittelbarer

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