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Das Elbmonster (German Edition)

Das Elbmonster (German Edition)

Titel: Das Elbmonster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerner, Károly
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beiden gigantischen Türme des Welthandelszentrums von Manhattan ist fraglos eine neue Ära internationaler Gewaltverbrechen eingeleitet worden. Fortan sind Namen wie Osama bin Laden oder dessen menschenfeindliche Organisation Al-Kaida in aller Munde.
    Es bleibt nur zu hoffen, dass die US-Amerikaner und vornweg ihr Präsident auf das unerhörte Ereignis äußerst besonnen reagieren werden, und zwar trotz ihres Zorns, der wohl einleuchtend ist, aber dennoch kein guter Ratgeber sein kann.
    Da sind natürlich auch die Verbündeten gehalten, sich unverzüglich solidarisch einzubringen. In der Not zeigt sich, wer zu einem hält, auf wen man sich verlassen kann und was eine Freundschaft wert ist. „Wir sind alle Amerikaner“, tönt es bald darauf im Deutschen Bundestag aus dem Munde von Peter Struck (er verstarb am 19. Dezember 2012). Wie schnell man doch seine Identität wechseln könne, werteten gleich einige Zeitgenossen sarkastisch den Wortlaut. Nein, es war eine überaus achtbare Äußerung, nicht nur eine symbolische Geste, wie ich finde!
     
    George W. Bush trägt nunmehr eine außergewöhnlich schwere Verantwortung, denn es ist sicher dringend geboten, dass die entsprechenden Terroristen sowie deren Drahtzieher schonungslos verfolgt und auch konsequent zur Rechenschaft gezogen werden.
    Wer jetzt von Eigenschuld und apokalyptischer Bestrafung der USA-Bürger faselt oder gar den rücksichtslosen Monstern gegenüber eine gewisse Sympathie hegt, weil diese durch ihre Wahnsinnsaktion erstmals vor aller Welt demonstriert haben, dass auch die gegenwärtige Supermacht nicht unverwundbar ist, dem wird kaum noch zu helfen sein. Unterschwellig gibt es offenbar auch bei uns solche Stimmen, und das ist eher beängstigend als nur grob fahrlässig. Dennoch sollten jene, die derart leichtfertig urteilen, nicht gleich über den Jordan gehen (verhüllt für: den Tod finden, sterben). Sühne wäre freilich am Tage der Erkenntnis angebracht, falls ihnen überhaupt jemals hinreichend bewusst wird, welch moralische Last sie derzeit auf sich laden.
     
    Trotzdem wird alsbald und besonders intensiv nach den tieferen Ursachen dieser ungeheuren Kapitalverbrechen zu forschen sein, denn so etwas kommt natürlich nicht von ungefähr. Dabei müssten wir sicherlich auch unser Verhältnis zu anderen Völkern und Kulturen höchst sorgfältig überprüfen und einschlägige Lehren künftig besser beherzigen, damit möglichst alle Menschen eine weitestgehend gesicherte Zukunft auf unserem einzigartigen Planeten haben.
    Es ist nämlich nicht mehr zu leugnen, dass sich in den technologisch fortgeschrittenen Ländern teilweise eine geradezu widerwärtige Arroganz gegenüber den wirtschaftlich schwächeren oder kulturell einfach andersgearteten Nationen und ethnischen Minderheiten entfacht. Das wiederum lässt wahrlich nichts Gutes ahnen, denn die uralte Erfahrung, dass Hochmut oftmals vor dem Fall kommt, gilt nicht ausschließlich für Einzelpersonen.
    Doch selbst unsere gelegentliche Überheblichkeit, so verwerflich sie auch sein mag, rechtfertigt noch lange keine Verbrechen vonseiten der erklärten Gegner und schon gar nicht solch abscheuliche Gewalttaten wie die erwähnten Terroranschläge auf die bekannten Symbole von New York und Washington. Hier war der gezielte Massenmord langfristig beabsichtigt, ein in seiner Art beispielloser und gleichermaßen eindeutiger Verstoß gegen internationales Völkerrecht. Das lässt sich unter keinen Umständen verzeihen und muss unbedingt strengstens geahndet werden. Jene, die es immer noch nicht begriffen haben, sollten wirklich erst nach dem Balken im eigenen Auge suchen, bevor sie als selbstgerechte Tugendwächter auf andere zeigen. Ansonsten bleibt nur zu wünschen, dass sie nicht wissen, was sie durch ihre scheinheiligen Moralpredigten bewirken.
     
     
    Wie sehr uns die furchtbaren Geschehnisse vom Dienstag, dem elften September 2001, und die Reaktionen darauf während der nächsten Tage, Wochen und Monate oder gar Jahre auch in Atem halten werden, ich muss nun ziemlich abrupt umschalten und bitte meine verehrte Leserschaft um Verständnis dafür.
    Bevor ich jedoch gezwungenermaßen das brennend heiße Thema gleich wechsele, sei noch kurz betont, dass ich momentan mit echter Genugtuung verspüre, wie es mich vorerst halbwegs zufriedenstellt, mir sozusagen eine gewisse innere Ruhe verschafft, hier wenigstens meine grundsätzliche Auffassung zum bislang nie da gewesenen Phänomen geäußert zu haben.
    Manche

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