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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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hoch über der Stadt schwebte und sich endlich auf den gewaltigen Zinnen des Walls niederließ.
    „Dieser Spiegel aus Wasser wird uns für längere Zeit vor Farzanah verbergen. Nun können wir uns wärmen und rasten. Eine alte Fee wie ich braucht ein paar Annehmlichkeiten!“
    „Wir haben oft von deinen Künsten gehört, aber sie übertreffen bei Weitem, was wir erwartet hätten!“, sagte Lindriel beeindruckt. „Heute werden wir alle zum ersten Mal seit langer Zeit ein warmes Essen haben und in Frieden schlafen können.“
    Auf seinen Befehl hin hatte man von irgendwo einen bequemen Sessel herbeigeholt, in dem die alte Fee nun dankbar Platz nahm und nachdem sich alle um das jetzt hell lodernde Feuer versammelt hatten, begannen Tibana und Alrick abwechselnd mit dem Bericht über die vergangenen Ereignisse. Das anerkennende Hände- und Schulterklopfen wollte kein Ende nehmen, so froh waren die Elfen über Alricks Rettung und die Nachricht darüber, dass König Arindal am Leben war. Einzig Flora war von der Müdigkeit übermannt worden. Das Mädchen lag eingekuschelt in Lindriels Mantel am Feuer und schlief. Die anderen waren viel zu aufgeregt zum Schlafen und als Tibana, die sich ein Pfeifchen gestopft hatte, die Ritter aufforderte, über das Vorgefallene zu berichten, legten sich Lilly, Till und Alrick gespannt ins Gras und hörten zu.
    „Es würde viel zu lange dauern, wenn wir alle Ereignisse der letzten 100 Jahre für dich und deine Menschenfreunde aufzählen würden, Alrick Flötenspieler. Vieles davon lässt sich mit wenigen Worten zusammenfassen: Dieselbe unersättliche Gier und derselbe unerbittliche Hass, der dich verbannte, dauerte fort und wuchs noch in seinen Ausmaßen. Immer öfter kam es zu kämpferischen Auseinandersetzungen zwischen den Lichtelfen und den Anhängern Farzanahs, die es sich zum Ziel gemacht hat, sowohl die Feen- als auch die Menschenwelt regieren zu wollen. Farzanah hatte leichtes Spiel mit den einfältigen Trollen und Gnomen. Die Kobolde sind immer zu Schlechtigkeiten bereit und bei den Zwergen obsiegte die angeborene Gier nach Schätzen, die sie ihnen nach dem Sieg versprach. Sie alle schlossen sich ihr widerstandslos an, aber dies allein hätte den Sieg nicht herbeigeführt. Farzanah brauchte etwas, womit sie das große, tapfere Heer der Lichtelfen sprengen und seine Kräfte zerstreuen könnte. Sie wusste, dass die Quelle ihrer Kraft im Elfenlicht von Arwarah verborgen lag und dass sie siegen würde, wenn sie das Licht zerstören könnte. Farzanah musste jedoch einsehen, dass niemand unter der Sonne in der Lage ist, den Lichtkristall zu zerstören. Aber das jahrelange Studium der magischen Kräfte befähigte sie schließlich dazu, ein Tuch aus Verwünschungen und bösem Zauber zu weben, mit dem sie das Licht verdunkeln konnte. Ein gemeiner Zauber, der mit jedem Tag, den er andauerte, fester und stärker wurde. Um es am Elfenlicht anzubringen, musste sie jedoch in König Arindals Rittersaal, in dem das Licht schon seit Urzeiten aufbewahrt wird. Dies wäre ihr niemals gelungen, hätten die Zwerge ihr nicht geholfen. In ihrer Begleitung machte sie sich mit dem Zauber auf den weiten Weg nach Arwarah.
    Immer häufiger drang die Kunde von merkwürdigen Unruhen in den Stämmen der Lichtelfen an des Königs Ohr. Männer verließen scheinbar grundlos ihr Zuhause und schlossen sich dem dunklen Heer Farzanahs an. Die Ursache blieb uns zunächst verborgen, obwohl König Arindal Emetiel, Alarion und mich aussandte, um gründliche Nachforschungen anzustellen. Woher hätten wir auch wissen sollen, dass sich Farzanah mit einer Truppe unsichtbarer Zwerge der Lichtfestung näherte und dass alle, die dem Unheil bringenden Zaubertuch ausgesetzt wurden, an sie verfielen? Es war eine Nacht, ebenso schwarz und sternenlos wie die heutige, als Farzanah und die Zwerge schließlich völlig unbehelligt in die Festung gelangten und das Elfenlicht von Arwarah mit dem Zaubertuch umhüllten. Von da an strahlte das Böse direkt vom Herzen Arwarahs in das Lichtelfenreich hinaus. Aus der Ferne mussten wir mit ansehen, wie Farzanah unsere willenlos gewordenen Brüder in ihr Heer aufnahm und bis heute hatten wir keine Ahnung vom Schicksal unseres Königs. Unser einziges Trachten war es zunächst, aus dem unmittelbaren Wirkungskreis des Zaubers zu gelangen. Wir flüchteten hierher und nahmen diejenigen, die ebenfalls verschont waren, mit uns. Das ist leider alles!“
    „‚Leider‘ musst du nicht sagen!“ Tibana

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