Das Ende - Alten, S: Ende
»Gemeine Nummer zwei?«
»Sie wissen schon – der gemeine gelbe Hammer … Onkel Charlie. Staatsfeind Nummer eins. Ein Breaking Ball, Bert! Der Bursche hatte einen Breaking Ball, der flog wie eine Kanonenkugel. Ein Ground Out nach dem anderen. Es machte die Schlagmänner wahnsinnig.« Der Priester lehnte sich nach hinten gegen Dr. Nelsons Schreibtisch und wich Patrick nicht von der Seite, wie ein bewundernder Fan. »Sie waren ein Phänomen, mein Junge, das Tagesgespräch. Was in aller Welt ist mit Ihnen passiert? Sie sind schneller von der Bildfläche verschwunden, als man gucken konnte.«
»Ich habe mich gemeldet … Sir.«
»Ach, richtig. Zuerst das Land, aber trotzdem. Affenschande wegen dem Arm. Wie haben Sie ihn verloren?«
»Ich kann mich nicht daran erinnern. Sie nannten es traumatische Amputation. ’n Kumpel von mir, ’n Sanitäter namens David Kantor, der fand mich … rettete mir das Leben. D.K. meinte, es wär’ ein IED gewesen, ein improvisierter Sprengsatz. Ich muss ihn aufgehoben haben, hab ihn wohl für ein Kinderspielzeug gehalten. Bin sechs Wochen später im Krankenhaus aufgewacht, konnte mich an nichts erinnern. Ist wahrscheinlich auch besser so.«
»Jemals daran gedacht, wieder zu werfen?« Argenti lächelte aufmunternd. »Dieser Werfer, Jeff Abbott, der schaffte es ziemlich gut mit nur einem Arm.«
»Jim Abbott. Und ihm fehlte eine rechte Hand, er zog sich den Handschuh übers Handgelenk. Das Einzige,
was ich noch habe, ist ein Stumpf, wo früher mein linker Bizeps war.«
»Das reicht jetzt mit Baseball, Padre.« DeBorn bedeutete Argenti, zu seinem Stuhl zurückzukehren. »Sergeant, wir brauchen Sie für eine neue Mission, eine, die Amerika helfen wird, seine Feinde in Übersee zu bekämpfen und gleichzeitig die Heimat abzusichern. Ihre Aufgabe wird sein, uns zu helfen, eine neue Generation kämpfender Männer und Frauen zu rekrutieren. Das ist eine große Ehre. Sie werden kreuz und quer durch das Land reisen, Oberschulen besuchen …«
»Nein.«
Der Verteidigungsminister lief rot an. »Was haben Sie gesagt?«
»Ich werde es nicht tun. Ich kann nicht. Meine Frau ist absolut dagegen. Ich könnte ihr das nicht noch mal antun, nein, Sir.«
»Wo ist Ihre Frau jetzt? Ich würde gern ein Wort mit ihr reden.«
»Sie will nicht mit Ihnen reden. Sie will nicht mit mir reden. Sie hat mich verlassen. Hat meine Tochter mitgenommen und … Tja, sie ist weg.«
»Warum kümmert es Sie dann, was …«
»Sie ist in New York.«
Alle wandten sich zu Leigh Nelson um, die die Augen zusammenkniff und wünschte, sie hätte den Mund gehalten.
Das Blut schoss aus Patricks Gesicht. »Doc, was sagen Sie da? Haben Sie mit Bea gesprochen?«
»Noch nicht. Ich erhielt ihre Adresse heute Morgen per E-Mail. Ich hatte noch keine Gelegenheit, es Ihnen zu erzählen. Es ist nicht hundertprozentig, aber alles passt genau zu ihrer Beschreibung.«
Shep lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Er zitterte am ganzen Körper.
»Es gibt eine Telefonnummer. Wir können anrufen und uns vergewissern. Shep? Shep, geht es Ihnen gut?«
Die Angstattacke traf ihn wie eine Flutwelle. Er konnte plötzlich nicht atmen, konnte nichts sehen. Weiße Flecken beeinträchtigten sein Sehvermögen. Schweiß brach ihm in kalten Tröpfchen aus den Poren, während er zu Boden rutschte und sein Körper sich krümmte.
Dr. Nelson riss die Tür auf und schrie: »Ich brauche eine Schwester und einen Pfleger!« Sie kniete neben Shep und fühlte nach seinem Puls. Schnell und schwach.
»Was zum Teufel stimmt denn nicht mit ihm? Hat er einen Herzanfall?«
»Angst. Shep, Herzchen, legen Sie sich zurück und atmen Sie. Ihnen fehlt nichts.«
DeBorn blickte auf Sheridan Ernstmeyer, die mit den Achseln zuckte. »Angst? Wollen Sie damit sagen, er hat eine Panikattacke? Großer Gott, reißen Sie sich zusammen, Sergeant. Sie sind ein United States Marine!«
Eine Schwester stürzte herein, gefolgt von einem Assistenzarzt, der einen Rollstuhl schob.
Dr. Nelson half, Shep in den Stuhl zu heben. »Heben Sie seine Füße an. Legen Sie ihm eine kalte Kompresse in den Nacken und geben Sie ihm eine Xanax.«
Der Assistenzarzt schob Shep aus dem Büro.
Der weißhaarige Verteidigungsminister starrte auf Leigh Nelson herab, sein harter Blick sollte sie einschüchtern. »Wo ist die Ehefrau?«
»Wie ich schon sagte, sie ist in New York.«
»Die Adresse, Dr. Nelson.«
»Herr Minister, es geht hier um weit mehr als darum, eine zerbrochene Familie wieder
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