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Das Ende der Geschichten (German Edition)

Das Ende der Geschichten (German Edition)

Titel: Das Ende der Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scarlett Thomas
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hat. Gestern war ich die halbe Nacht mit ihm in der Notaufnahme. Und als wir wieder zu Hause waren, habe ich auch ein bisschen auf dem Klo geheult.»
    Libby stöhnte auf. «Verdammter Mist!»
    «Du sagst es. Ich kann auch nicht lange bleiben. Er schläft, wegen der Schmerztabletten, aber wenn er aufwacht, will er bestimmt, dass ich da bin. Und ich fürchte, ich kann später am Abend nicht weg, was richtig beschissen ist, weil ich nämlich überall lieber wäre als daheim. Der Regen macht die Feuchtigkeit nur noch schlimmer.»
    «Macht nichts, ich bin im Augenblick eh schlechte Gesellschaft. Aber am Samstag kommst du doch?»
    «Klar.»
    «Ohne dich gehe ich nämlich unter. Ich will neun Fische braten. In meiner Küche. Ich kann dir gar nicht sagen, was für einen Horror ich vor dieser Einladung habe.»
    «Ich komme ganz früh und helfe dir.» Ich schaute zur Wand und las noch einmal Libbys Stickbilder durch. «Lib?», sagte ich.
    Sie war damit beschäftigt, Kaffeepulver in die Pressfilterkanne zu füllen. «Ja?» Sie sah mich an. «Stimmt was nicht mit dir?»
    «Ich bin mir nicht sicher.»
    «Was ist denn?»
    «Ich weiß auch nicht. Ach, vergiss es einfach. Ist doch nur Blödsinn.»
    «Raus damit. Du kannst mir alles sagen.»
    «Na ja, diese Bestellung beim Universum … das hat geklappt. Nachdem ich dich gestern Abend angerufen hatte, habe ich einen Brief aufgemacht. Ich dachte, es ist nur wieder so eine komische Tantiemenabrechnung, aber stattdessen stand drin, dass ein Fernsehsender die Rechte an all meinen Science-Fiction-Büchern gekauft hat. Da kommt ein hübsches Sümmchen zusammen.»
    «Ist ja der Wahnsinn!» Libby kam zu mir und umarmte mich. «Aber das war doch nicht die Bestellung beim Universum, du Schwachkopf. Was sagt Christopher denn dazu?»
    «Ich hab’s ihm noch nicht erzählt.»
    «Aha. Interessant.»
    «Ja, ich weiß. Und du … Du glaubst also nicht, dass ich mit dieser Bestellerei irgendwie das Universum aus dem Gleichgewicht gebracht haben könnte?»
    «Red kein Blech. Das funktioniert doch gar nicht. Ich habe zum Beispiel nicht gekriegt, was ich bestellt habe. Ich habe kein Wort von Mark gehört. Langsam glaube ich wirklich, dass es vorbei ist.»
    «Ach, Lib. Das tut mir so leid.»
    «Ist schon gut. Und es geht ja auch, abgesehen vom Heulen auf dem Klo. Wahrscheinlich ist es ohnehin das Beste so. Bob war am Wochenende wieder so lieb. Ich hatte höllische Bauchschmerzen wegen meiner Tage, und er ist losgezogen und hat mir DVDs, Zeitschriften, Schmerztabletten und eine neue Wärmflasche geholt, obwohl ich gar nichts gesagt habe.» Ihr Blick wanderte kurz zu dem kleinen, von Regentropfen verschmierten Fenster, dann sah sie mich wieder an. «Hey, willst du mal eine richtig eklige Geschichte hören?»
    «Unbedingt.»
    «Also, vorgestern war dieser Typ von der Gesundheitsbehörde wohl in einem Pub auf dem Dartmoor. Er hat die Küchenräume inspiziert, und da lagen Federn unter dem Herd. Also hat er den Wirt gefragt, ob er die Hühner und die Enten, die er sich hält, auch in die Küche lässt. Der hat natürlich geantwortet: ‹Aber nein, nie.› Und als Nächstes kommt ein Hahn in die Küche gerannt, verfolgt von einem Fuchs, der eine von den Enten im Maul hatte und einen anderen Hahn auf dem Rücken. Die Hähne haben dann dem Fuchs beide Augen ausgehackt, und der hat währenddessen die Ente totgebissen und anschließend, obwohl er bereits blind gewesen ist, auch noch die beiden Hähne. Die ganze Küche war voller Blut. Der Mann von der Behörde hat den Pub daraufhin geschlossen.»
    «Igitt!», rief ich. «Die armen Hähne. Der arme Fuchs. Und die arme Ente.»
    «Bess würde doch dasselbe tun, wenn man sie nur ließe.»
    «Würde sie nicht. Einmal hat sie draußen auf dem Moor ein Eichhörnchen erwischt, das sie gejagt hatte, und wusste gar nicht, was sie damit anfangen sollte. Die beiden haben sich kurz gemustert, dann sind sie in zwei verschiedene Richtungen abgehauen. Seither jagt Bess keine Eichhörnchen mehr.»
    Libby tätschelte B. den Kopf. «Du bist schon sehr domestiziert, was? Ach, apropos seltsame Vorkommnisse auf dem Dartmoor. Hattest du mir nicht erzählt, dass dieser Tim über eine Art Bestie schreibt?»
    «Ja.»
    «Hast du gehört, dass es jetzt tatsächlich eine gibt? Das solltest du ihm unbedingt erzählen.»
    «Wie, tatsächlich?»
    «Das hat mir auch der Typ von der Gesundheitsbehörde erzählt. Und heute früh kam es als witzige Geschichte in den Lokalnachrichten. Geheul,

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