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Das Ende der Nacht: Horror-Roman

Das Ende der Nacht: Horror-Roman

Titel: Das Ende der Nacht: Horror-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolas Preil
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genutzt? Michelle glaubte nicht, dass ihre ehemalige Mitschülerin so ungeniert war. Kathleen hatte stets eher schüchtern und komplex-beladen auf sie gewirkt. Und doch, vielleicht war auch sie nun verändert durch das, was heute Nacht geschehen war.
    Die zwei Schatten warteten wohl auf Kathleen. Sie konnten also nicht in den Wagen eindringen. Sehr gut. Kevin hatte sich nach hinten gedreht und beobachtete die beiden Schatten.
    "Sie reden miteinander", war sein Kommentar.
    "Ich höre nichts."
    "Ich verstehe auch nicht alles."
    "Und was reden sie?"
    "Das ist eine Sprache, die ich nicht kenne", sagte Kevin, drehte sich wieder um und lehnte sich gegen den Rücksitz. Dann schloss er die Augen. Wie konnte er jetzt wieder schlafen?
    Im Dunkeln des Supermarktes bewegte sich etwas. Es war Kathleen. Die Schatten setzten sich in Bewegung und stellten sich vor das zersplitterte Schaufenster. Sie lauerten auf ihr Opfer.
     
     
    III
     
    Michelle setzte mit dem Wagen zurück, schleuderte dabei einen der Schatten beiseite und als sie ausreichend Abstand hatte, fuhr sie über den Gehweg direkt auf den anderen zu. Er wurde auf die Fahrbahn geschleudert. Michelle bremste scharf und hielt wieder direkt vor dem eingeschlagenen Schaufenster. Kathleen schien den Ernst der Situation bemerkt zu haben, erkannte ihre Mitschülerin, riss die Beifahrertür auf und sprang in den Wagen. Sie trug zwei große Einkaufstüten, die sie sich vor ihre Füße stellte. Schnell nahm sie ihren Rucksack vom Rücken, der so prall war, dass sie ihn auf dem Schoß halten musste.
    Die Schatten hatten sich wieder aufgestellt und krabbelten zum Wagen.
    "Scheiße!" schrie Michelle und legte wieder den Rückwärtsgang ein. Während sie nach einem Wendemanöver wieder auf die Straße fuhr, ertönte wieder dieser schrille Ton, der nichts Irdischem glich. Das Heulen, dachte Michelle. Ganz eindeutig stoßen diese Dinger es aus.
    "Weißt du, was das für Dinger sind, Kathleen?", fragte Michelle.
    "Ich habe keine Ahnung“, gab diese zurück und in ihrem Ton lag etwas Gelangweiltes, das zu ihrer Situation überhaupt nicht passte. "Danke, dass du mich gerettet hast."
    Kathleen drückte ihren Rucksack nach rechts an die Autotür und wühlte in den Einkaufstüten, als wollte sie feststellen, ob sie auch nichts vergessen hatte. Dann holte sie zwei Salami-Würste hervor und bot Michelle eine an. Die verneinte und Kathleen aß beide gleichzeitig.
    "Was machst du eigentlich hier?", fragte Michelle.
    "Ich habe mir was zu Essen besorgt."
    "Das sehe ich. Wohnst du in Bönningstedt?“
    „Sozusagen.“
    „Scheiße, hier sind alle tot, oder?"
    "Denke ich auch. Darum musste ich ja auch in den Supermarkt einbrechen, kaufen kann man nichts mehr. Ich werde mich in einem Haus verstecken, bis das alles vorbei ist."
    Kathleen hatte die Würste aufgegessen und hatte nun eine Flasche Wasser in der Hand, aus der sie gierig trank. Michelle wurde wütend über diesen Anblick. Als wäre Kathleen lediglich auf einer Reise und machte nur kurz einen Zwischenstopp im Wagen, bevor es weiter ging.
    "Bis was vorbei ist?“, fragte Michelle dann, „die Morde? Diese Schattenwesen? Sag mal, was weißt du eigentlich alles darüber?"
    "Nicht mehr als du, fürchte ich. Ich meinte nur, irgendwann muss das hier ja ein Ende haben, oder nicht? Und soll ich die ganze Zeit über nichts essen oder trinken?"
    Sicher, dachte Michelle. Jeder, der heil aus diesem Alptraum entkommen will, muss daran denken, wie er weiter überlebt. Und trotzdem störte sie das Berechnende an Kathleens Äußerungen. Diese Teilnahmslosigkeit.
    "Und wo ist das Haus, in dem du dich versteckst?"
    "Auf einem Hügel etwas außerhalb."
    "Und warum bist du zu Fuß in diese Stadt gegangen, wenn du wusstest, dass hier diese Schattendinger herumlaufen?"
    Michelle ermahnte sich, in den Rückspiegel zu schauen. Keine Schattengestalten mehr in Sichtweite. Niemand verfolgte sie. Gut.
    Das Innere des Dorfes lag nun einige hundert Meter zurück. Zum Glück sind diese Dinger langsam, dachte sie erleichtert. Die Straße führte durch eine lange Häusermeile.
    "Ich wurde von meinem Bruder hierher gefahren“, sagte Kathleen, „er selbst wollte es am anderen Ende des Ortes versuchen." Sie schaute auf die Uhr. "In einer halben Stunde treffen wir uns auf dem Rastplatz an der Landstraße, die gleich vor uns liegt."
    "Was machst du solange?"
    "Eigentlich wollte ich die Gegend erkunden, um vielleicht noch Überlebende zu finden. Ich konnte nicht wissen, dass

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