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Das Ende der Welt (German Edition)

Das Ende der Welt (German Edition)

Titel: Das Ende der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Höra
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du etwas wüsstest, würdest du es doch sagen, nicht wahr?«, fragte Maras lauernd.
    Ich nickte. Er zwinkerte mir zu und ließ mich allein. Es dauerte eine ganze Weile, bis mein Herz wieder normal schlug.

26
    Leela erwartete mich nach Schichtende vor dem Tor. »Wir müssen weg«, sagte ich und erzählte ihr von meinem Gespräch mit Maras.
    »Glaubst du, er weiß, wer wir sind?«, fragte sie.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, aber er ist misstrauisch.«
    Wir beschlossen, bis zum Einbruch der Nacht zu warten, um dann zu fliehen. Doch kaum waren wir in unserer Hütte, donnerte es gegen die Tür, die im gleichen Moment aufgerissen wurde. Zwei Soldaten stürmten herein und schrien: »Mitkommen!«
    »Was ist denn?«, fragte Leela und gab sich Mühe, das Zittern in ihrer Stimme zu verbergen.
    »Das werdet ihr schon erfahren«, war die Antwort, während sie uns wie Vieh vor sich hertrieben.
    »Scheiß-Zefs«, murmelte einer und stieß mir seinen Knüppel in den Rücken, so dass ich fast stolperte. Sie brachten uns zu ihrem Kommandeur, einem jungen Offizier, der in Maras’ Büro saß und gelangweilt in irgendwelchen Papieren blätterte. Hinter ihm an der Wand hing ein Bild von Cato. Maras stand, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, neben dem Tisch.
    »Das sind die beiden«, sagte er zum Kommandeur, der nicht einmal hochsah und weiter seiner Beschäftigung nachging.
    »Sie sind erst seit ein paar Tagen hier. Angeblich Flüchtlinge aus dem Osten. Ich hatte gleich den Verdacht, dass es Saboteure sind.«
    »Hmh!«, machte der Kommandeur und sah uns zum ersten Mal richtig an. »Ich weiß nicht«, sagte er, während er sich das Kinn rieb. »Für mich sehen sie wie gewöhnliche Zefs aus.«
    »Aber genau das ist doch die Tarnung der Terroristen«, beharrte Maras.
    Der Kommandeur wirkte ziemlich unerfahren. »Ich glaube nicht, dass sich Saboteure hier einschmuggeln. So wichtige Sachen stellt ihr ja nicht her«, sagte er an Maras gewandt.
    Der schnaubte. »Du musst sie verhören. Zur Not mit Gewalt. Dann werden sie schon gestehen.«
    »Wir haben nichts zu gestehen«, sagte ich. »Wir sind nur Arbeiter.«
    Maras lachte höhnisch. »Ihr seid verdächtige Subjekte.«
    »Was haben wir denn getan?«, fragte Leela.
    »Bertha hat mir erzählt, wie ablehnend du auf dem Heimabend der Frauen warst. Das ist verdächtig«, giftete Maras.
    »Schluss jetzt!«, sagte der Kommandeur. »Ich bestimme, wer verdächtig ist.«
    »Frag sie doch mal, wie sie zur neuen Zeit stehen«, forderte Maras den Kommandeur auf, der jedoch nicht darauf einging.
    »Das klingt glaubwürdig«, sagte der Kommandeur, nachdem wir ihm unsere erfundene Geschichte geschildert hatten. »Im Osten passieren ständig solche Überfälle.«
    »Das kann man auch irgendwo aufschnappen«, sagte Maras empört.
    »Ich habe keinen Grund, an ihrer Aufrichtigkeit zu zweifeln«, gab der Kommandeur barsch zurück. »Ihr könnt gehen«, sagte er zu uns.
    Wir bedankten uns und drehten uns zur Tür, da rief Maras: »Fang!«, und warf mir einen Schlüsselbund zu, den ich geistesgegenwärtig auffing. Dummerweise hatte ich meine Brille nicht auf, denn als die Soldaten uns abholen kamen, hatte ich sie gerade abgesetzt.
    »Ich habe es gewusst«, kreischte Maras.
    Der Kommandeur sah ihn verwundert an. »Er hätte ihn ohne Brille gar nicht fangen können, er ist so blind wie ein Maulwurf.«
    Der Kommandeur blinzelte, er war zu beschränkt, um die Situation sofort zu begreifen. Diese Sekunde reichte mir, um den Schreibtisch umzuwerfen, der den Offizier unter sich begrub. Maras verpasste ich einen Kinnhaken, worauf er mit glasigen Augen zur Seite kippte.
    Glücklicherweise waren auf dem Gang keine Wachen, und so konnten Leela und ich ungehindert durch die Hintertür flüchten. Wir rannten über die sumpfigen Wiesen, wobei Leela stolperte und platschend im Wasser landete. Ich zog sie hoch. Aus der Siedlung hörten wir den Hund bellen. Er würde unsere Spur in dem sumpfigen Grund nicht verfolgen können. In einem kleinen Waldstück blieben wir schwer atmend stehen und hielten uns aneinander fest. »Wo sollen wir jetzt hin?«, fragte Leela keuchend.
    Die Armee hatte mir beigebracht, mich direkt unter den Augen des Feindes einzugraben. Denn damit rechnete er nicht. »Sie werden ausschwärmen und die Gegend durchkämmen«, sagte ich. »Die Soldaten werden Straßensperren einrichten und Suchtrupps losschicken. Aber niemand wird uns in der Siedlung vermuten. Roger muss uns verstecken. Und

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