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Das Ende der Weltraumstadt

Das Ende der Weltraumstadt

Titel: Das Ende der Weltraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Einzelheiten ausgearbeitet haben und alle eingeteilt sind?«
    »Selbstverständlich.«
    Ein Ungeheuer auf Stelzen bewegte sich aus eigener Kraft durch das Tor. Vier gewaltige Beine mit Kettenrädern trugen ein Gehäuse von der Größe eines Güterwagens. Unweit des Zauns hielt es zum erstenmal an. Ein schwaches violettes Glühen drang aus der Bodenplatte des Gehäuses, und der wild aufwirbelnde marsianische Wüstensand verbarg den Raum zwischen den Stelzenbeinen. Als das Maschinenungeheuer weiterrollte, ließ es ein kleines, aber komplett eingerichtetes Haus zurück und rastete auch nicht, bis rings um den Zaun für ausreichende Unterkunft für alle von Nortons Leuten gesorgt war.
    Da erkannte Norton, daß der Zaunjob nur ein Test sein sollte, denn wenn dieses – Ding Häuser ausspucken konnte …
     
    Die Relaisstation Venus wurde von der ohrenbetäubenden Explosion durcheinandergeschüttelt, und die Präzession neigte sie aus ihrer Nord-Süd-Ausrichtung. Allen voran raste Channing die Fahrbahn entlang zum Kuppellabor.
    Die Kuppel war verschwunden. Wes Farrell hing an einer Verstrebung, an die er sich verzweifelt klammerte. Sein Gesicht unter der Sichtscheibe des Raumhelms war kalkweiß. Sie fischten ihn aus den Trümmern und brachten ihn in die Station.
    »Was ist passiert?« erkundigte sich Don.
    »Stellte künstliche Elemente her«, murmelte Wes. »Weit außerhalb des periodischen Systems. Ich hatte sie in einer Ecke aufgestapelt – sie kommen in Fünfzehnzentimeterwürfeln, wissen Sie? Aber das letzte – bumm! «
    Channing schüttelte den Kopf. »Das ist gefährlich«, sagte er ernst. »Wenn Sie Fünfzehnzentimeterwürfel jedes bekannten Elements hätten, würden Sie sie neben- und übereinander aufstapeln?«
    »Wäre nichts weiter dabei – solange man nicht Phosphor ausgerechnet auf Jod stellt«, meinte Walt.
    »Es spricht aber alles dafür, daß Wes ein paar sehr aktive Elemente übereinander stellte. Wir wissen noch nichts über die neuen künstlichen Elemente, wir können sie nur herstellen, aber das ist einstweilen auch alles.«
    »Na ja, der Station ist nichts weiter passiert«, sagte Walt. »Und das Geschäft geht so schlecht, daß wir uns Zeit nehmen können, die Richtstrahlen auszurichten und alles neu zu justieren.«
    »Na ja, und es ist auch Gott sei Dank niemand zu Schaden gekommen.« Don betrachtete die Überreste des Labors. »Aber hören Sie, Wes, ich glaube, Sie sind auf der falschen Spur. Alles, was sich mit diesem Gerät herstellen läßt, kann auch vervielfältigt werden, richtig?«
    »Hm, ja, das ist anzunehmen.«
    »Was wir brauchen, ist eine Substanz, die unter einer Art elektronischem Druck stabilisiert wird, denn die löst sich vielleicht bei der Berührung des Duplikatorstrahls auf.«
    Wes Farrell dachte kurz nach. »Wir könnten eine elektronische Legierung herstellen«, meinte er.
    »Eine was?«
    »Eine Substanz, die in bezug auf Elektronen nicht im Gleichgewicht ist. Sie werden hineingebracht werden, indem das Zeug unter extrem hohem Elektronendruck hergestellt wird, etwa in einem Gerät, das eine Eigenladung in der Größenordnung von zehn hoch fünfzig besitzt. Ich wette, da gibt es ziemlich merkwürdige Legierungen. Dann kann es stabilisiert werden, indem es mit etwas legiert wird, das einen entsprechenden Elektronenmangel aufweist. Die beiden Metalle können im flüssigen Zustand gemischt werden, bis ihre Ladungen sich aufheben. Dann werden sie unter Spannung abgekühlt. Aber wenn der Abtaststrahl sie trifft, werden die Elektronen freigesetzt, und das Zeug geht in die Luft.«
    »Anscheinend muß man da nur das richtige Material finden«, sagte Walt. »Don, können wir die Aufladung der Station so stark erhöhen, wie Wes vorschlägt?«
    »Geht nicht. Die Station ist zu groß, und unsere Ladungskontrollgeräte wären überlastet, wenn sie eine derartige Aufladung in der ganzen Station aufrechterhalten müßten.«
    »Nehmen Sie die Relay Girl, Wes, und probieren Sie es aus.«
    »Kommen Sie mit?«
    »Gute Idee«, erwiderte Walt grinsend und blinzelte Don zu. »Bis wir ein neues Zahlungsmittel haben, gibt es hier sowieso kaum was zu tun.«
     
    Der Blick aus Reverend Thomas Doylens Fischaugen schien Keg Johnson aufspießen zu wollen. »Die Pest komme auf Ihre Häuser herab!« donnerte er.
    »Das haben Sie aber nicht aus der Bibel.« Keg grinste spöttisch. »Wollen Sie mir nicht verraten, womit ich Ihre frommen Wünsche verdient habe?«
    »Sakrileg und Blasphemie!« brüllte

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