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Das Ende der Weltraumstadt

Das Ende der Weltraumstadt

Titel: Das Ende der Weltraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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riesigen Schott mit einer schweren Tür.
    Arden öffnete sie. Eiseskälte schlug ihnen entgegen.
    »Großer Gott!« entfuhr es Christine.
    »He! Ihr Eismänner!« rief Arden.
    Don, Walt und Wes drehten sich um und kamen auf sie zu. Schwere Pelze und dicke Handschuhe schützten sie einigermaßen vor der Kälte. Channing hielt eine Zange in der Hand, die im Verhältnis zu den plumpen Handschuhen lächerlich klein wirkte.
    »Heilige Raketen!« rief er quasi als Begrüßung. »Wie kommen wir zu der Ehre?«
    »Ich wünsche eine gesegnete Adventszeit«, sagte Jim seinerseits salbungsvoll.
    Don befreite eine Hand aus dem wattierten Stoff, und Jim zerquetschte sie ihm fast. Wes Farrell begrüßte Barney Carroll jovial, während Walt Franks Christine mit offenem Mund anhimmelte.
    Christine betrachtete seine dicke Kleidung und schüttelte den Kopf. »Da bin ich extra hierhergekommen, weil ich genug von der Kälte habe!« murmelte sie.
    »Was geht hier eigentlich vor?« fragte Barney.
    »Es fing alles in Joes Kühlkammer an«, sagte Wes. »Wir stellten fest, daß die Kälte ein Metallstück im Kompressor kristallisiert hatte und daß es eine der Hyperfrequenzen auf dem Kristall-Legierungsniveau abstrahlte – aber nur, solange es nicht erwärmt wurde. Da haben wir diese Superkältemaschine hier aufgebaut, um die Sache zu überprüfen. Es sieht interessant aus.«
    Channing deutete auf das Schott. »Wir haben hier den letzten Schrei in Superkältemaschinen«, sagte er. »Erinnerst du dich an das Prinzip der Sonnenkraftröhre – daß sie Energie aus allem zieht, auf das sie abgestimmt ist? Nun, wir entziehen diesem Raum seine Wärmeenergie mit einer solchen Röhre – genaugenommen senden wir sie zum Pluto.«
    »Zum Pluto?«
    »Nun ja, das ist im Grund wie der Versuch, Pluto mit der Wärme dieses Raumes aufzuheizen. Offensichtlich werden wir nicht viel von der gefrorenen Atmosphäre Plutos schmelzen oder gar einen warmen und bewohnbaren Planeten erschaffen. Wir können die Temperatur hier auf fast null Grad Kelvin herunterdrücken, ohne auf Pluto etwas zu ändern.«
    »Wir sind bereits unter der Schwarzkörper-Temperatur des Mars«, warf Walt ein. »Und das Gerät hat noch soviel Reserven, daß wir die Temperatur so niedrig machen werden, wie es nur geht.«
    »Und was bezweckt ihr damit?« erkundigte sich Barney.
    »Es sieht so aus, als könnten wir einen Satz Kristalle herstellen, die unmittelbare Übertragung von einem zum anderen gestatten.«
    »Klingt nicht schlecht.«
    »Sieht auch recht gut aus«, versicherte ihm Channing. »Wollt ihr es sehen?«
    Christine blickte auf das Thermometer an der Tür und schüttelte heftig den Kopf. »Nicht um alles Eis in Sibirien!«
    »Aber wie wär’s mit etwas Eis in einem Glas?« fragte Walt hoffnungsvoll.
    »Nur als Medizin«, erklärte Barney sich einverstanden. »Es war verdammt kalt auf dem Mars, mindestens eineinhalb Flaschen kalt.«
    Als der Besuch vom Mars die Landeplattform der Station verlassen hatte, kam noch jemand aus demselben Schiff, doch im Gegensatz zu den Balers und Barney Carroll heimlich, unbemerkt und unerwünscht: Mark Kingman!
    Er hatte die Reise als blinder Passagier mitgemacht und zwar in einer bequemen Kiste, auf die in gewaltigen Lettern folgendes aufgedruckt war:
     
    EINMALIGES WERTOBJEKT
    (IDENTIUMGESCHÜTZT)
    VERVIELFÄLTIGUNG oder TRANSPORT DURCH
    MATERIETRANSMITTER
    BEI STRAFE UNTERSAGT
     
    Mit geradezu bewundernswerter Spitzfindigkeit hielt Kingman sich damit im Rahmen des Gesetzes, nach dem falsche Inhaltsangaben nicht zulässig waren. War ein Mensch schließlich nicht ein einmaliges Wertobjekt? Denn weder Kingman noch sonst jemand war je durch einen Duplikator geschickt worden. Der Identiumschutz war notwendig, damit kein allzu eifriger Angestellter die Kiste in einen Duplikator oder Materietransmitter gab, um den Transport zu erleichtern. Wie jeder wußte, reagierte Identium ausgesprochen heftig auf den Abtaststrahl.
    Außer Kingman befand sich noch ein kleiner batteriebetriebener Duplikator mit einem ausgewogenen Satz Kopierscheiben in der Kiste. So produzierte das Gerät nach Wunsch Frischluft, Wasser, Proviant, ja sogar Bücher, Spiele und Puzzles zum Zeitvertreib, während er Körperabsonderungen aufnahm und verwertete. Das bewies die Behauptungen, daß ein Mensch mit einem Duplikator und den richtigen Aufzeichnungen ein geschlossenes System bildet und beliebig lange aufrechthalten kann.
    Als das Schiff landete, gab Kingman alles lose Material in

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