Das Ende der Weltraumstadt
den Duplikator und wandelte es zur nichthomogenen Masse um. Dann richtete er den Duplikatorstrahl auf die nicht identiumgeschützte Seite des Containers und sah zu, wie sie in der Maschine verschwand.
Er trat durch die so geschaffene Öffnung auf das Deck zwischen andere Container und drückte auf den Knopf. Der Duplikator produzierte Kopien von Büchern aus Kingmans Bibliothek. Er packte die Bücher in die Kiste, dann ließ er die Seitenwand wieder aufbauen, so daß der Container wieder völlig unangetastet aussah.
Durch einen unbenutzten Schacht gelangte er zur Unterseite des Schiffes, und mit Hilfe des Duplikators hinaus und hinab in die Station zu einem Stützdeck, wo er durch sein Gerät die durch es geschaffenen Öffnungen schließen ließ.
Als es sich die Besucher vom Mars mit ihren Gastgebern bei Joes gemütlich machten, war Mark Kingman inzwischen hoch oben in der Station angelangt, gut zwei Kilometer von der Landeplattform entfernt und nahe dem riesigen Raum, in dem üppiges marsianisches Sägegras gewachsen war, ehe die Duplikatoren die Lufterneuerung in der Station übernommen hatten.
Er befand sich in verhältnismäßiger Sicherheit. Hierher, wo früher die Lagerhallen gewesen waren, verirrte sich jetzt kaum noch jemand. Er schaltete seinen Duplikator wieder ein und ließ ihn eine neue Batterie produzieren, die alte warf er in die Materiebank. Eine Sonnenenergieröhre wäre ihm zwar lieber gewesen, aber er war sich nicht ganz sicher, in welcher Richtung sich die Sonne von hier aus befand, so unterließ er es lieber.
Als nächstes benutzte er sein Gerät, um einen größeren Duplikator herzustellen, der wiederum einen riesigen Bruder aufstellte. Die beiden kleineren schob er in den großen.
Mit dem Riesenduplikator machte Kingman gewaltige Energiestrahlröhren und die nötigen Geräte, um sie zu betreiben. Er nahm sich viel Zeit, sie sorgfältigst zu justieren, ehe er auf den Startknopf drückte.
Damit wurde die Verbindung hergestellt, die zwischen einem oben in der Station, aber auf der anderen Seite der Stationsachse liegenden Gebiet, den Energieübertragungsröhren und einer weit entfernten Empfangsröhre auf dem Pluto verlief.
»Jetzt werden sie bald ganz schön frieren«, murmelte Kingman und rieb sich die Hände.
Ehe er sich die wohlverdiente Ruhe gönnte, ließ er seinen großen Duplikator noch ein kleines, aber mit allen Bequemlichkeiten und Schikanen eingerichtetes Haus bauen, in dem es mollig warm war. Dort ließ er sich nieder, um die weiteren Entwicklungen abzuwarten.
»Was bringt euch hierher?« erkundigte sich Don.
»Weihnachten«, antwortete Barney. »Wir – Christine – hielten es für eine gute Idee, die Feiertage mit alten Freunden in einem etwas milderen Klima als dem marsianischen zu verbringen.«
»Ein großartiger Einfall!« sagte Arden.
»Um ehrlich zu sein«, sagte Jim Baler grinsend, »hat meine teure Schwester etwas gegen das Junggesellendasein unseres gemeinsamen Freundes Walt.«
»Er ganz offenbar ebenfalls«, meinte Arden. »Wir wissen ja, daß er geschäftlich viel mit dem Mars zu tun hat, doch früher erledigte er die Transaktionen per Richtstrahl. Seit einiger Zeit allerdings, findet er eine Ausrede nach der anderen, weshalb er persönlich auf dem Mars nach dem Rechten sehen müsse.«
»Ich stellte mit Interesse fest, daß Christine ihm recht gern half.«
»Die Frage ist, was bei ihrer Zusammenarbeit herauskommt.«
»Da wir gerade von Arbeit sprechen, Wes«, sagte Don, »wie sieht es eigentlich gerade mit dieser Sache aus?«
»Wir haben eben erst einen Modulator eingebaut«, antwortete Wes. »Wir modulieren den Strom, weil sich das Feld des Permamentmagneten nicht ändern läßt und sich der Hochdrucklichtbogen auch nicht gut dafür eignet. Bei Verwendung von sich änderndem Licht scheint sich die Bandbreite zu erhöhen, auf Kosten der Sendestärke. So wird jetzt die ganze in den Kristall gehende Energie auf ein Frequenzband konzentriert.«
»Das klingt einleuchtend. Wenn das wirklich praktisch funktioniert, dann gibt es kaum Schwierigkeiten, ein starkes Magnetfeld zu erzeugen und aufrechtzuerhalten, ebensowenig mit dem monochromatischen Licht. Das ist einfacher, würde ich sagen, als alle Ampèremeter genau das gleiche anzeigen zu lassen.«
»Utopia«, sagte Wes Farrell, »ist das Land, wo man jedes beliebige Meßinstrument benutzen kann und immer findet, daß es höchstens ein Zehntel Prozent vom interplanetaren Standard abweicht.«
Channing
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