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Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft

Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft

Titel: Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nouriel Roubini , Stephen Mihm
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Aufsicht, das alte Dilemma von den vielen Köchen, die den Brei verderben (wenn
     nämlich zu viele nicht ausreichend koordinierte Regulierungsstellen eine effektive Überwachung des Finanzsystems unmöglich
     machen), und nicht zuletzt der bekannte Konflikt, dass eine Regulierung immer nur so gut ist wie die Akteure, die sie umsetzen.
     Das jüngste Kapitel in der Geschichte der Regulierung zeigt, dass diese Problematik auch die strengsten und ausgeklügeltsten
     Regeln und Vorschriften torpedieren kann, weshalb sich Reformer mit diesen Fragen auseinandersetzen müssen, wenn sie erfolgreich
     sein wollen.
    Zusammen mit den Empfehlungen, die wir im vorangegangenen |284| Kapitel ausgesprochen haben, ist dies ein Anfang. Doch manchmal reicht es nicht, den Status quo einfach neu zu ordnen. Manchmal
     ist auch ein wenig »kreative Zerstörung« angezeigt. In diesem Kapitel greifen wir daher ein paar der radikaleren Einschnitte
     auf, die in den kommenden Jahren vorgenommen werden könnten und sollten, einschließlich der Zerschlagung von Großbanken und
     der Errichtung neuer Brandschutzwände im Finanzsystem.
    Abschließend erwägen wir noch ein ganz anderes, nicht minder radikales Konzept. Es betrifft den Einsatz geldpolitischer Instrumente
     zur Vereitelung von Spekulationsblasen. Diese Idee ist im Grunde ganz einfach, gilt jedoch bei den meisten Wirtschaftsexperten
     und Politikern als ketzerisch und gefährlich. Bernanke hat sie in seinem Obduktionsbericht ausdrücklich ausgeschlossen. Er
     meinte, bessere Regulierung und Überwachung böten einen »chirurgischeren« Ansatz zur Bewältigung des Problems.
    Wir sind da, mit Verlaub, anderer Ansicht. Richtig eingesetzt, gehört die Geldpolitik zu den wirkungsvollsten Methoden zum
     Umgang mit Spekulationsblasen und den Krisen, die sie auslösen. Sie ist kein chirurgischer Eingriff, doch genau darin liegt
     ihr Vorteil. Die Geldpolitik kann einen breiten, systemübergreifenden Einfluss auf das spekulative Klima nehmen, in dem sich
     Spekulationsblasen entwickeln. Sie ist daher ein nützliches Werkzeug, das sich die Politik nicht nehmen lassen sollte.
    Es folgt ein kurzer Ausblick auf die mögliche Zukunft des Finanzsektors. Diese steht und fällt jedoch damit, ob Entscheider
     und Politiker erkennen, dass Krisenmanagement einen Blick auf das große Ganze und radikale Reformen erfordert. Alles andere
     wäre Zeitverschwendung.
     
     
    Die Unterwanderung der Aufsicht
     
    Wer an eine Neuregulierung des Finanzsektors denkt, stellt sich in der Regel konkrete Vorschriften, Richtlinien und Gesetze
     vor, |285| durch die dem verantwortungslosen Verhalten ein Ende bereitet, die Stabilität gefördert und Krisen auf andere Weise verhindert
     werden sollen. Das ist ja schön und gut, doch Banker und Händler haben ein außergewöhnliches Talent dafür, auch die ausgefeiltesten
     Regelungen zu unterlaufen. Dieses Problem, das auch als »Regulierungsarbitrage« bezeichnet wird, muss die Politik in den Griff
     bekommen, wenn Reformen Wirkung zeigen sollen.
    In den Jahren vor der Krise war die Umgehung der Regulierung Alltag. Herkömmliche Banken unterstanden einer vernünftigen Aufsicht
     und erhielten im Gegenzug ein staatliches Sicherheitsnetz in Form von Einlagensicherungen und Krediten der Notenbank. Doch
     dieses Korsett war den Bankern zu eng. Sie wollten die Freiheit haben, größere Risiken einzugehen. Daher übertrugen sie ihre
     Geschäfte vermehrt auf »Schattenbanken«, die zwar rein äußerlich wie Banken aussahen, aber nicht derselben Regulierung unterlagen.
     Damit umgingen sie die Regulierung und verlagerten finanzwirtschaftliche Aktivitäten gezielt auf weniger regulierte Schauplätze.
    Heute besteht Einigkeit darüber, dass diese Schattenbanken derselben Regulierung unterworfen werden müssen wie normale Banken.
     Die meisten Kreditinstitute haben Staatshilfen in beispielloser Höhe erhalten. Nun müssen sie das Ihre tun und sich schärferen
     Regelungen unterordnen. Außerdem hat die jüngste Krise gezeigt, dass viele dieser Firmen systemrelevant sind. Ihr Bankrott
     kann das ganze Finanzsystem erschüttern – umso mehr Grund, sie zu regulieren.
    Das klingt doch gut, oder? Leider ziehen manche Politiker die falschen Lehren aus der Geschichte. Sie sehen monströse Schattenbanken
     wie AIG und gelangen zu dem Schluss, dass man nur die dicken Fische regulieren sollte. Dieser Gedanke steckt auch hinter den
     Reformplänen der Regierung Obama.
    Eine derart selektive

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