Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft
nur ein- oder zweimal
im Jahrhundert auftreten, könnten die Weltwirtschaft deutlich öfter beuteln. Ereignisse, die früher unvorhersehbar oder selten
waren, sind vielleicht bald der Normalzustand.
Das wäre bedauerlich. Werden Finanzkrisen häufiger und schwerer, sind soziale und politische Instabilität und womöglich eine
Umkehr der Globalisierung die Folge. Eine Rückkehr zu einer protektionistischen Handelspolitik wäre genauso denkbar wie ein
finanzwirtschaftlicher Protektionismus mit Einschränkungen für ausländische Direktinvestitionen und Kapitalkontrollen oder
eine breite Reaktion gegen die freie Marktwirtschaft.
|400| Wie ist eine solche Entwicklung zu verhindern? Erstens muss die Politik unbedingt dafür sorgen, dass Boom-und-Bust-Zyklen
seltener vorkommen und weniger heftig ausfallen. Dies erfordert eine Reform des Finanz- und Währungssystems nach dem in diesem
Buch geschilderten Muster. Daneben ist ein stärkeres staatliches Sicherheitsnetz erforderlich. Wenn man von Arbeitnehmern
die Flexibilität erwartet, öfter den Arbeitsplatz oder gar den Beruf zu wechseln, dann benötigen diese mehr staatliche Unterstützung,
um auf dem immer ungewisseren Arbeitsmarkt zurechtzukommen. Dieser Ansatz, auch als »Flexicurity« bezeichnet, verlangt höhere
Investitionen in Aus- und Weiterbildung, Umschulung, Arbeitslosenunterstützung sowie übertragbare Krankenversicherungs- und
Rentenansprüche. Die Vereinigten Staaten benötigen ein progressiveres Steuersystem, um solche Leistungen zu finanzieren.
Daraus ergibt sich ein Widerspruch. Damit die freien Märkte besser funktionieren und Arbeitnehmer in einer von der kreativen
Zerstörung geprägten Weltwirtschaft flexibler und mobiler sein können, brauchen wir mehr Staat, nicht weniger. Mithilfe der
Währungspolitik und einer verstärkten Regulierung kann der Staat Boom-und-Bust-Phasen verhindern. Er kann das soziale Sicherheitsnetz
schaffen, das erforderlich ist, um Arbeitnehmer produktiver und flexibler zu machen, und er kann über eine gerechte Besteuerung
einer ungleichen Verteilung von Wohlstand und Einkommen entgegenwirken. Schließlich kann eine engere grenzübergreifende Abstimmung
der Wirtschaftspolitik Ungleichgewichten und damit Krisen vorbeugen. Vielleicht müssen wir uns an Krisen gewöhnen, doch die
Regierungen haben es in der Hand, ihre Häufigkeit und Schwere zu begrenzen.
Im Schatten der schlimmsten Finanzmisere seit der Weltwirtschaftskrise haben Politiker und Experten immer wieder betont, dass
»es sträflich wäre, eine Krise ungenutzt zu lassen«. Wie wahr. Wir legen die Saat für die nächste, noch schwerere Krise, wenn
wir die notwendigen Reformen nicht durchführen. Es wäre tragisch, wenn wir diese Chance versäumen würden.
|401| Danksagung
Gemeinsam danken wir Eamon Dolan, unserem Lektor bei Penguin Press. Eamons untrüglicher Instinkt war von unschätzbarem Wert
für zwei Professoren, die sich an ein Publikum jenseits der Universität wenden wollten. In seiner unerschütterlichen und klugen
Art hat er uns auf jedem Schritt an die Hand genommen. Vielen Dank auch den übrigen Mitarbeitern von Penguin: Janet Biehl,
Bruce Giffords, Nicole Hughes und nicht zuletzt Ann Godoff. Unser Dank gilt auch den Lesern, die unser Manuskript mit Blick
auf Verständlichkeit gelesen haben, vor allem Jane Cavolina, Dan Kaufman und Richard Sylla. Ein besonderer Dank geht an Wes
Neff vom Leigh Bureau, der das Projekt vorgeschlagen und uns mit Eamon, Ann und Penguin Press zusammengebracht hat.
Persönliche Danksagung
Ich bedanke mich bei meinen Mitarbeitern bei Roubini Global Economics: Christian Menegatti, Arnab Das, Elisa Parisi-Capone,
Rachel Ziemba, Bertrand Delgado, Sandra Navidi und vielen anderen, mit denen ich in den letzten Jahren zusammengearbeitet
habe. Parul Walia hat mir bei der Erstellung der Chronologie der Krise geholfen. Brad Setser, ein früherer Weggefährte und
Ko-Autor |402| meines Buches über Krisen in Schwellenmärkten, hat mir viele wichtige Anregungen gegeben.
Meine Kollegen an der Stern School of Business der New York University – Richard Sylla, David Backus, Tom Cooley, Paul Wachtel,
Matt Richardson, Viral Acharya und andere – haben meine Ideen mit mir diskutiert und kritisch hinterfragt. Unter den Kollegen,
die mein Denken über internationale Makroökonomie und Finanzkrisen beeinflusst haben, sind Jeff Sachs, Paul Krugman, Ken Rogoff,
Carmen
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